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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 06.06.2012, 00:31   #1
weiblich ettenna
 
Dabei seit: 01/2012
Ort: solingen
Alter: 67
Beiträge: 54

Standard Manchmal

Manchmal wäre ich gern klein,
weit entfernt von meinem Sein,
sähe mich von außen.

Während rings um mich zerfällt,
zerspringt, zerbricht die Welt,
würde ich gehalten.

Ein Kokon und ich der Kern,
so bliebe ich dem Chaos fern,
Teilchen nur im Kosmos.
ettenna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2012, 01:11   #2
männlich razumakehint
 
Dabei seit: 05/2012
Alter: 34
Beiträge: 71

Hallo ettena,

ich fand diene Zeilen sehr zum Nachdenken anregend. Und das find ich gut.
Sprachlich für meine Begriffe unausgereift. Ein durchgehendes Versmaß hätte ich hier eingehalten.
hier zum Beispiel:
Zitat:
zerspringt, zerbricht die Welt,
Man könnte anführen, dass ein Bruch im Versmaß das Zerbrechen der Welt hervorhebt, allerdings wird hier bereits eine Inversion verwendet. Um das Lesen dann nicht zusätzlich zu erschweren, würde ich das Versmaß "glatt" lassen.
Beispiel:
"birst und bricht die ganze Welt"

Zitat:
so bliebe ich dem Chaos fern,
hier wieder ein (unnötiger) Bruch. Warum nicht sowas wie:
"blieb ich so dem Chaos fern"?


In Strophe 1 findet nicht nur eine geistige, sondern auch eine Art "körperliche" Spaltung des lyrischen Ich statt. Dieser Spaltung war ich mir erst beim zweiten Mal Lesen voll bewusst. Und dieses Bewusstsein brauchte es für mich um Strophe 2 deuten zu können. Ich habe hier dann nämlich ein Bild von mir, dass eine Ich auf der Welt, die zerfällt. Das andere Ich sieht von irgendwoher dabei zu. (So habe ich die ersten beiden Strophen jedenfalls verstanden.) Strophe 3 find ich persönlich gut, wegen den Worten "Teilchen", "Chaos" und "Kosmos". Beliebte Worte in meinen Gesprächen mit Stammtischphilosophen und Physikstudenten

Ich hoffe, ich konnte den Inhalt so erfassen, wie er gemeint war.
Irgendwie hat mich das Gedicht "neugierig" gemacht. Es heißt "Manchmal". Das Gedankenkonstrukt des LI kehrt also immer wieder, in unregelmäßigen Abständen. Wann, Warum, was löst dieses Denken aus, wer denkt da überhaupt, waren Fragen, die ich mir spontan gestellt hab. Du siehst, dein Text konnte mich irgendwie "fesseln". Danke dafür.

Gruß
razu
razumakehint ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2012, 10:13   #3
weiblich ettenna
 
Dabei seit: 01/2012
Ort: solingen
Alter: 67
Beiträge: 54

Hallo razu,

danke für deinen Kommentar und deine Interpretation. Deine Änderungsvorschläge gefallen mir.
Das LI sucht Schutz durch Teilung, wobei ein Teil in einem "Kokon" geschützt das Chaos übersteht und der andere Teil mit untergeht. Wohl wissend, dass das nicht realisierbar ist.

Gruß
ettenna
ettenna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2012, 09:46   #4
männlich Kurier
R.I.P.
 
Dabei seit: 06/2010
Beiträge: 701

Hi ettena,
ein kleines nettes Wunschgedicht, das schlicht ausdrückt, was bedrückt, und mir daher gefällt.
Gleiches Versmaß könnte hier (zum Vorteil) glätten.
HG Kurier
Kurier ist offline   Mit Zitat antworten
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