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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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01.10.2012, 01:06 | #1 |
4 Strophen Schnee...
Frau Königin, die schwanger war,
gebar ein Mädchen: schwarz sein Haar, die Lippen rot und weiß die Haut. Hat wie ein Engel ausgeschaut. Doch starb die Mutter. Und schon bald hat sich der Vater neu verknallt. Nahm eine eitle Frau ins Schloss, die so ein Engel prompt verdross. Wollt, dass ihr Spiegel einzig rief: „Ihr seid die Schönste hier, Frau Stief.“ Doch sprach das Ding nach einer Frist: „Schneewittchen vielmals schöner ist!“ Da war die Frau vor Schreck eiskalt, sprach bös zum Jäger: „In den Wald schlepp mir dies Kind, erstech’s dort leis und bring das Herz mir zum Beweis.“ Muss leider Schluss machen und schlafen. |
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01.10.2012, 08:52 | #2 |
Schade, Gummibaum,
und auch wieder nicht, denn Deine Märchengedichte haben mich bisher allesamt begeistert, und es ist schön, dass Du damit weitermachst. Ich gehöre zu der anachronistischen Generation, die mit Grimms Märchen aufgewachsen ist und sie geliebt hat, eine Zeit lang wurden sie mal als pädagogisch fragwürdig und grausam verteufelt, inzwischen erleben sie eine erstaunliche Renaissance, werden neu verfilmt und interpretiert, was wohl auch damit zusammenhängt, dass nicht nur die Kinder "moralisch" völlig orientierungslos geworden sind und in ihren Computerspielen nach Lust und Laune vierteilen, köpfen, in die Luft jagen und zerhacken. Was meines Erachtens nicht genügend erörtert wird, ist die zeitlose Menschenkenntnis, die sich in Märchen verbirgt, die mannigfaltigen Charakter, die trotz der vereinfachten Unterscheidung zwischen gut und böse in den Geschichten auftauchen und mit ihnen die Vielfalt menschlicher Eigenschaften und Wesensarten. Du erweckst diese Palette zu neuem Leben. Deine gelungenen und spritzigen Gedichte wären es wert, in den Grundschulen gelesen zu werden. Märchenhaften Gruß Desperado |
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01.10.2012, 09:05 | #3 |
Hallo Desperado,
das ist eine erfreuliche, kritische und wegweisende Antwort, für die ich schon mal danke. Vielleicht später mehr. Liebe Grüße gummibaum |
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01.10.2012, 11:43 | #4 |
abgemeldet
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Werter Gummibaum
das sind doch wunderbare märchenhafte Zeilen. Leider ist die Geschichte nicht ganz zu Ende erzählt. lg dunkelkristall |
01.10.2012, 12:32 | #5 |
abgemeldet
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Lieber Gummibaum,
es wäre schön, wenn hier stehen würde: Fortsetzung folgt. Ich liebe Märchen, schrieb ich das schon mal? Lieben Gruß, Carina |
01.10.2012, 12:36 | #6 |
Fortsetzung folgt...
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01.10.2012, 13:20 | #7 |
abgemeldet
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01.10.2012, 19:31 | #8 |
Sehr unterhaltend , ich freue mich schon jetzt auf den Rest des Gedichts
Liebe Grüsse Nuclear Winter |
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02.10.2012, 16:09 | #9 |
Also... ääääm... ich will ja nicht drängeln, aber....
LG Persephone |
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02.10.2012, 16:33 | #10 |
R.I.P.
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Ich komme mit meinem Kommentar, wenn der gläserne Sarg geöffnet ist.
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02.10.2012, 17:15 | #11 |
Hallo gummibaum!
Auch wenn ich nicht kommentiert habe, Deine anderen „Märchen“ habe ich alle gern gelesen. Wünsche mir daher auch hier eine Fortsetzung VG Pitti |
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02.10.2012, 17:56 | #12 |
ein bisschen spass muss sein:
der jäger war ein guter mann. schneewittchen blieb am leben. im gegensatz zum reh von nebenan. dessen herz wird der stief gegeben. sie brät sichs an mit zwiebeln fein und ißt es auf-ach wie gemein.. sie glaubt des jägers falschberichte und denkt schneewittchen wär geschichte. schneewittchen aber flitzt hinfort, wohl über sieben berge und findet einen netten ort, dort wohnten ein paar zwerge. die stief in ihren spiegel guckt und fürchterlich zusammenzuckt, als dieser ihr verklickern tut, das der mit diesem grünen hut sie wohl ganz schön veräppelt hat- sie gleich das thema auch aufnehmen tat.. -das ist die kurzform ohne kamm und mieder,kriegs auch nimmer zamm- also die stief nen apfel nimmt dessen grösse leider nicht der eg-norm ganz entspricht, dessen giftgehalt aber stimmt.. damit rennt sie zu dem holden kind, die zwerge auch grad forten sind, sie hatt wie fasching sich verkleidet ein niemand sie jetzt um ihr aussehen beneidet, als bauernmuttchen kommt sie rüber, wünscht sich das mädel sei hinüber, lässt beissen sie in den apfel rot, da fällts kind um und liegt da wie echt tot. die stief haut ab-bald kommen die zwerge. die schuften am tag tief in die berge da rufen die:huch!was issen bloss los? da sehen sies dann unds gejammer ist gross. ham sie in nem glassarg aufgebahrt, und auch mit tränen nicht gespart. vom geheul ein prinz ward angelockt, hat sich zu den kleinen dazugehockt hat sich die leiche angeschaut, und jetzt wird es krass:er will sie zur braut! drum sagt er jetzt laut: ich hab in das mädchen mich echt verknallt ich wohne dahinten,hinter dem wald in einem schloss,mit friedhof dran, ich würd sie dort verbuddeln dann. die zwerge geben ihr okay ist sonst kein friedhof in der näh doch kaum hebt einer die tote an sie wieder lebt und atmen kann ein grosses giftiges apfelstück flog aus dem hals,na so ein glück! der prinz sie auch gleich viel lieber hat er führt sie heim zu seiner stadt da hinterm wald,ihr wisst ja wo, wolln heiraten bald und alle sind froh. sie laden die stief zur hochzeit ein die hat keinen blassen schimmer wen der prinz da tut frein doch muss die dann dort mit heissen schuhen tanzen das macht sie nicht lang.und die moral von dem ganzen? macht selbst euch nen reim... |
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02.10.2012, 17:57 | #13 |
R.I.P.
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hab ichs mir doch gedacht, golch, Du Strolch!
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02.10.2012, 20:09 | #14 |
Forumsleitung
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golch, golch ...
Das Gedicht ist guuut, aber trotzdem an dieser Stelle nicht nett. Dies hier ist gummibaums Thread, und er hat eine Fortsetzung versprochen. Also ab mit Deiner Version in einen eigenen Thread - und dann bei gummibaum einen Link reinsetzen. Dann stimmt die Ordnung. Und was Du drauf hast, haben wir ohnehin bereits bemerkt. Man geht nicht auf eine Hochzeitsfeier, um der Braut die Show zu stehlen. Das ist pfui! |
03.10.2012, 12:57 | #15 |
Hab's mal ein bisschen verlängert:
11 Strophen Schnee... Frau Königin, die schwanger war, gebar ein Mädchen: schwarz sein Haar, die Lippen rot und weiß die Haut. Hat wie ein Engel ausgeschaut. Doch starb die Mutter. Und schon bald hat sich der Vater neu verknallt. Nahm eine eitle Frau ins Schloss, die so ein Engel prompt verdross. Wollt, dass ihr Spiegel einzig rief: „Ihr seid die Schönste hier, Frau Stief.“ Doch sprach das Ding nach einer Frist: „Schneewittchen vielmals schöner ist!“ Da war die Frau vor Schreck eiskalt, sprach bös zum Jäger: „In den Wald schlepp mir dies Kind, erstech’s dort leis und bring das Herz mir zum Beweis.“ Den Jäger stach des Kindes Schmerz, er ließ es laufen. Gab ein Herz der Königin aus Schweinerumpf. Die fraß es kichernd voll Triumph. Und über sieben Berge lief Schneewittchen. Tief im Walde schlief ein leeres Haus. Dort trat es ein, fand sieben Bettchen, klein und rein. Bald kehrten sieben Zwerge heim, die wussten sich drauf keinen Reim, dass man ihr Essen angefasst, doch einer fand im Bett den Gast. Wie lieblich ist des Kinds Gestalt im Schlaf! fühlt‘ jeder mit Gewalt und als Schneewittchen war erwacht, so durft‘ es bleiben Tag und Nacht. Zur gleichen Zeit, da trat im Schloss, die Frau, die ihren Mord genoss, zum Spiegel, rief mit Siegessinn: „Sprich endlich, dass ich Toppgirl bin!“ Drauf gab der Spiegel laut bekannt: „Jawohl, die Schönste hier im Land.“ Dann leiser: „Bei den Zwergen doch, Schneewittchen ist viel schöner noch.“ Die Königin, grüngelb vor Neid, wählt‘ augenblicks ein Krämerkleid, schminkt sich geschickt als altes Weib und keift: „Dir schnür ich jetzt den Leib!“ |
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03.10.2012, 13:13 | #16 |
Schön, dass das Thema zu einem weiteren Gedicht angesteckt hat!
LG gummibaum |
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03.10.2012, 21:10 | #17 |
So, fertig! Sorry, ging etwas länger. Hoffentlich ist es nicht zu lang geworden.
Schneewittchen Frau Königin, die schwanger war, gebar ein Mädchen: schwarz sein Haar, die Lippen rot und weiß die Haut. Hat wie ein Engel ausgeschaut. Doch starb die Mutter. Und schon bald hat sich der Vater neu verknallt. Nahm eine eitle Frau ins Schloss, die so ein Engel prompt verdross. Wollt, dass ihr Spiegel einzig rief: „Ihr seid die Schönste hier, Frau Stief.“ Doch sprach das Ding nach einer Frist: „Schneewittchen vielmals schöner ist!“ Da war die Frau vor Schreck eiskalt, sprach bös zum Jäger: „In den Wald schlepp mir dies Kind, erstech’s dort leis und bring das Herz mir zum Beweis.“ Den Jäger stach des Kindes Schmerz, er ließ es laufen. Gab ein Herz der Königin aus Schweinerumpf. Die fraß es kichernd voll Triumph. Und über sieben Berge lief Schneewittchen. Tief im Walde schlief ein leeres Haus. Dort trat es ein, fand sieben Bettchen, klein und rein. Bald kehrten sieben Zwerge heim, die wussten sich drauf keinen Reim, dass man ihr Essen angefasst, doch einer fand im Bett den Gast. Wie lieblich ist des Kinds Gestalt im Schlaf! fühlt‘ jeder mit Gewalt und als Schneewittchen war erwacht, so durft‘ es bleiben Tag und Nacht. Zur gleichen Zeit, da trat im Schloss, die Frau, die ihren Mord genoss, zum Spiegel, rief mit Siegessinn: „Sprich endlich, dass ich Toppgirl bin!“ Drauf gab der Spiegel laut bekannt: „Jawohl, die Schönste hier im Land.“ Dann leiser: „Bei den Zwergen doch, Schneewittchen ist viel schöner noch.“ Die Königin, grüngelb vor Neid, zog an der Krämerinnen Kleid, sie schminkte sich als altes Weib und schrie: „Ich schnüre dir den Leib!“ Nahm Riemen mit, lief siebenmal den Berg hinauf, hinab ins Tal und siehe da, grad sah heraus Schneewittchen aus dem Zwergenhaus. Es dacht sich mit naivem Sinn: „Ich helf dir, arme Krämerin, kauf Riemchen.“ Doch die schnürte fest, bis alle Luft heraus gepresst. Die Zwerge fanden es wie tot. Doch, losgeschnürt, trat frisches Rot auf seine Wangen und es hob den Kopf. Man rief: „Es lebt, gottlob!“ Der Zwergenschar war völlig klar, wer hier mit List am Werke war. Sie warnten: „Schatz, die Tür lass zu, das böse Weib gibt keine Ruh!“ Schneewittchen aber blieb naiv und als verkleidet wieder rief die Königin die Ware aus, verließ sie abermals das Haus. Vergiftet war ein alter Kamm als erstes, dann, ein Apfel, stramm und als es abbiss von dem Rot, sank es zu Boden und blieb tot. Allein, Schneewittchen war noch schön. Und um es immer anzusehen, schloss man des Mädchens Ebenmaß in einen Sarg ein, ganz aus Glas. Als nun ein Prinz den Wald durchritt, fand er den Sarg: „Die nehm ich mit!“ rief er betrübt und doch entzückt. - Die schöne Leich‘ ward rausgerückt. Die Träger schulterten den Sarg und stolperten sofort so arg, dass sich das gift’ge Apfelstück im Halse lockerte zum Glück. Und plötzlich saß Schneewittchen froh in ihrem Sarg. Und lichterloh entflammte da des Prinzen Herz. Er sprach: „Wir heiraten März!“ Das wollte das Schneewittchen auch. - Man lud zum Fest. Und ganz nach Brauch auch Mutter Stief recht herzlich ein, doch diesmal sollt es Rache sein. In Eisenschuhen, glühend rot zu tanzen, bis sie mausetot zu Boden fiel, war ihr Geschick. - Schneewittchen aber blieb im Glück. |
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03.10.2012, 22:16 | #18 |
Hallo gummibaum!
Wunderbar. Du hast ein spezielles Geschick und eine geneigte Muse, das Märchen in lustig-unterhaltsame Reime zu packen. Gefällt mir wirklich sehr. VG Pitti |
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03.10.2012, 23:30 | #19 |
Hallo Pit Bull,
ich weiß nicht, ob es trotz der Länge noch Pfiff hat oder den Leser ermüdet. Du scheinst offenbar nicht ermüdet worden zu sein. Danke für den Kommentar. LG gummibaum |
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04.10.2012, 09:30 | #20 |
Es ist überhaupt nicht ermüdend.
Es ist schön gemacht und hat Pfiff und Witz. Äääh - kennst Du den König Dro... Nein, lassen wir das. LG Persephone |
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04.10.2012, 10:03 | #21 |
Hallo Persephone,
danke für die positive Rückmeldung. sselbart? Oh, ja. LG gummibaum |
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04.10.2012, 13:16 | #22 |
abgemeldet
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Einfach märchenhaft schön.
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04.10.2012, 14:32 | #23 |
Schön, wenn der Märchencharakter noch vorhanden ist. Danke, Carina.
LG gummibaum |
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04.10.2012, 22:23 | #24 |
„Wir heiraten im März!“
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05.10.2012, 10:30 | #25 |
abgemeldet
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Wer heiratet?
Heiliger Strohsack, was für ein Schmerz, es dauert doch noch lange bis März. Lieber Gummibaum, ich muss es noch einmal sagen, dein Schneewittchen hast wirklich grandios verdichtet. Kompliment. Lieben Gruß, Carina |
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