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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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28.09.2005, 11:21 | #1 |
Mein Kind zu Grabe tragen
Mein Kind zu Grabe tragen
Lex Winter 1942 deutsches Blut im Dreigestirn. Glücklich sind wir unbefangen, Bomben, Schüsse, Fenster klirrn. Kind, mein Kind, was bist Du rein, das Herz schlägt trommelnd ohne Takt. Kann denn auf Erden Himmel sein, Wenn die Angst zu Boden sackt? Vergessen ist das Drumherum, deine Schreie lassen träumen. Feindes Rufe werden stumm, sterben hinter unsren Räumen. Mit dir mein Kind, sind wir geboren, Eltern ist nun unser Rang. Vergangenheit wird eingefroren, Zukunft tönt im schönsten Klang. Was Liebe ist, wird jetzt erst klar, Augen scheinen zu erkennen, blicken nicht mehr stramm und starr, zu dem was Freunde Wahrheit nennen. Ich sehe mich erneut verpflichtet, Schutz zu leisten ohne Scheu. Ich sehe von Vernunft gewichtet, mich in ungeahnter Treu. Frieden soll sein, für meinen Kreis und ringsherum die ganze Welt. Wofür zahlen wir den Preis, wenn uns nichts am Leben hält? Doch leben wolln wir allemal, wir drei in unsrer Einigkeit. Nur, hinter mancher Jahreszahl verbirgt sich keine Lebenszeit. Frühling 1945, heimatlos fließt unser Blut. Ängstlich sind wir eingegangen, unter uns die tote Brut. Nach dir mein Kind sind wir gestorben, tragen im Herzen kaum einen Schein. Die einzige Frucht liegt nun verdorben, ein Meter tief dein totes Gebein. |
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28.09.2005, 22:49 | #2 |
"Nur, hinter mancher Jahreszahl
verbirgt sich keine Lebenszeit." Dies und der Rest: berührt; gut! |
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30.09.2005, 12:00 | #3 |
Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen.
Die erste Kritik zu diesem Gedicht und dann ist sie sogar gut. Du glaubst gar nicht wie aufgeregt ich gewesen bin als ich eben das Gedicht angeklickt hab. Vielen Dank |
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30.09.2005, 23:02 | #4 |
Ich hoffe, hier tauchen noch mehr Leute auf und äußern sich.
Gruß, tagedieb |
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02.10.2005, 15:08 | #5 |
mit der Hoffnung stehst Du nicht alleine da.
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03.10.2005, 21:15 | #6 |
Es berührt sehr.
Ich fidne dein Wekr echt gut. Es nimmt Bezug auf das dritte Reich und den Wahnsinnd er mit der jungen Generation veranstaltet wurde. Ziemlich deutlich und einhämmernd führst du hier vor Augen,d ass di Eltern durch ihr eigenes Verschulden am Tod ihrer Kinder sind. An einigen Stellen scheint mir der Lesefluss etwas unterbrochen, ist aber bei der Länge verständlich, dass man die Metrik nicht perfekt einhalten kann. Hat sich mir echt eingebrannt diese Gedicht und lässt mich nachdenken! |
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05.10.2005, 17:09 | #7 |
Es ist schön, wenn ein Gedicht in den Köpfen der Leser nachhallt.
Vielen Dank. |
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10.10.2005, 14:41 | #8 |
Gast
Beiträge: n/a
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RE: Mein Kind zu Grabe tragen
Sehr ergreifend!
Und auch deine Wortwahl ist super! Befeisterte GRüße, Narwanhiannor |
10.10.2005, 14:42 | #9 |
Gast
Beiträge: n/a
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RE: Mein Kind zu Grabe tragen
Sehr ergreifend!
Und auch deine Wortwahl ist super! Begeisterte Grüße, Narwanhiannor |
11.10.2005, 15:41 | #10 |
... und ich sag vielen Dank.
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29.05.2016, 10:08 | #11 |
Ein todtrauriges gedicht, das zu Herzen geht !
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29.05.2016, 19:24 | #12 |
Lieber Lex,
ein Text der mich sprachlos werden lässt. Sehr gern gelesen. Danke fürs teilen! Liebe Grüße Gylon |
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07.01.2017, 18:20 | #13 |
R.I.P.
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Das Gedicht wurde vor gut elf Jahren eingestellt.
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12.02.2017, 00:14 | #14 |