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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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05.07.2014, 08:37 | #1 |
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Hybris
Als du wieder glücklich wurdest,
selig strahlend und vergnügt, guter Laune, ungetrübt, meiner länger nicht bedurftest, sagtest du: "Es ist zu Ende, denn wir lieben uns nicht mehr, das zu beichten ist nur fair, höchste Zeit für eine Wende." Staunend hörte ich die Worte und was Einbildung vermag. "Liebe fühlt' ich keinen Tag, du warst stets die falsche Sorte." 5. Juli 2014 © Ilka-Maria |
05.07.2014, 09:43 | #2 |
Hallo Ilka,
sehr schön! Solche Existenzen, die sich auskurieren lassen, halten sich noch für besonders attraktiv. Schön ist, dass du den Leser am Ende überrascht und dass das entscheidende Wort "Einbildung" (weil es aus Versmaß fällt), silbenweise über die Zunge gleitet, so dass es bewusstseinserweiternd goutiert werden kann. Wünsche dir einen schönen Tag. LG gummibaum |
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05.07.2014, 10:09 | #3 |
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05.07.2014, 11:36 | #4 |
Das Wort hat keine Betonung auf der dritten Silbe.
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05.07.2014, 11:42 | #5 |
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Aha. Für mich doch, wenn man das Gedicht rhythmisch liest. Das Wort für sich allein genommen, ist Dein Einwand natürlich richtig. Danke.
Geändert von Ilka-Maria (05.07.2014 um 16:09 Uhr) Grund: Typo entdeckt. |
05.07.2014, 11:48 | #6 | |
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Habe nochmal drüber nachgedacht und "Einbildung" durch "Arroganz" ersetzt. Besser?
Zitat:
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05.07.2014, 12:42 | #7 |
R.I.P.
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Hallo Ilka,
ins Herz getroffen und auf den Punkt gebracht nach dem Motto" Du bist zu gut für mich "oder "ich hab dich nicht verdient." Der fieseste Weg, wieder in die Freiheit zu gelangen, nachdem man(n) alle Vorteile "ausgekostet" hat. Lg Merith |
05.07.2014, 14:53 | #8 | |
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Zitat:
Besten Dank für's Lesen und Deinen Kommentar. LG Ilka |
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05.07.2014, 16:01 | #9 |
Hallo Ilka,
dieser Dreistropher bleibt hängen. Lebenserfahrung, Lebensweisheit technisch gut rübergebracht. Gern gelesen wolfmozart |
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05.07.2014, 16:24 | #10 |
R.I.P.
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Desto öfter ich das Gedicht lese, jetzt noch in Zusammenschau mit deinen Erläuterungen, desto weher tut es.
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05.07.2014, 17:22 | #11 |
Hallo, Ilka,
dein Gedicht zeigt knallhart und sehr geschickt, wie es oft in der Realität läuft. Ich verstehe es so, dass die tiefe Verletzung des LIs am Ende in seinem (eigentlich unehrlichen) Gegenschlag herauskommt: "Glaubst du etwa, etwa hätte dich nur eine Minute geliebt!" Oder sehe ich das falsch? lg, simba |
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05.07.2014, 17:41 | #12 |
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10.07.2014, 08:04 | #13 |
Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438
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Hallo Ilka-Marie,
das ist ja ein sehr bitterer Moment, der hier beschrieben wird. Die Menschen, die uns am nächsten stehen, können uns am schlimmsten verletzen, und offenbaren dabei oft alle schlechten Eigenschaften, die wir vorher durch den Weichzeichner gesehen hatten. Jeder entscheidet selbst, wie er auf eine solche Enttäuschung reagiert. Ein Burggraben kann da ersteinmal weiteres Übel abhalten, doch sollte die Zugbrücke nicht verbrannt werden. Sie wird noch gebraucht. Gruß, Sylvester |
10.07.2014, 08:43 | #14 |
Hallo Ilka-Maria!
Ich schwirre schon ein Weilchen um Deine Zeilen herum und überlegte die ganze Zeit, wie ich darauf reagieren sollte. Im Kern geht es ja um Enttäuschung – zwei sich ehemals Liebende gehen getrennte Wege und beide leugnen plötzlich ihre Gefühle füreinander. Das ist, wie Sylvester es schon beschrieb, sehr sehr bitter. Aber eben auch bittere Realität. Man hofft nur als Leser, daß beide Protagonisten dadurch nicht beziehungsgeschädigt zurück bleiben und jeder für sich einen Neuanfang wagt. Insofern hat Dein Gedicht mich dann doch zu einem Kommi hinreißen lassen. Gut gemacht. VG Pitti |
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10.07.2014, 10:23 | #15 |
R.I.P.
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Enttäuschung und Verletzung sollten uns nicht den Weg zum Neubeginn verbauen. Der Burggraben darf nur der vorübergehenden Zuflucht dienen, sonst würden wir den Schmerz zum Sieger machen.
Dein Vergleich mit Burggraben und Zugbrücke gefällt mir, Sylvester. |
13.07.2014, 14:27 | #16 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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15.09.2013
Liebe Ilka-Maria! Nicht nur Heute einer meiner Favoriten! Lg Phönix auf dem Weg zur Elf- Fliegen sollen sie - Heute Abend zum Olymp! |
13.07.2014, 14:28 | #17 |
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Lieben Dank an Euch alle.
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14.07.2014, 11:36 | #18 |
Liebe Ilka,
Wusstest du , dass Hybris der Hochmut vor den Göttern ist? Das war mir irgendwie nicht klar und das gibt der Hybris noch mal eine ganz andere Gewichtung ! Alles liebe Anna |
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14.07.2014, 11:54 | #19 |
Forumsleitung
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Ja, das wusste ich, seit ich vor Jahrzehnten drei verschiedene Versionen der "Antigone" bearbeitet hatte.
Da bei uns jedoch die Gesetze nicht mehr von den Göttern kommen, gilt für mein Gedicht die allgemeine moderne Deutung, also "Anmaßung". Aber danke für den Hinweis, vielleicht fördert er bei manchen Usern das Interesse, darüber Genaueres nachzulesen. LG Ilka |
30.09.2015, 12:00 | #20 | |
R.I.P.
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Hallo, Ilka-Maria -
Zitat:
Dem und Deiner Antwort kann ich nur vorbehaltlos beipflichten. Als Du das Gedicht eingestellt hattest, war ich gerade in der Ferne; jetzt ist es mir beim Stöbern aufgefallen. LG Thing |
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