Ausflug der Außerirdischen

[DieSilbermöwe]

In der Nacht vom 12. auf den 13. Januar 1973 landete ein Raumschiff in Deutschland, auf einer großen Wiese, ca. 2 km vom Lebensmittelgeschäft eines Dorfes, das sich „Wiesenhain" nannte, enfernt. Die Außerirdischen öffneten die Tür des Raumschiffes und spähten vorsichtig nach draußen. Sie waren zu fünft. Neugierig hüpfte schließlich Olaf, ein einfacher Astronaut, der sich immer vordrängeln musste, in seinem Raumanzug heraus und wunderte sich, dass er härter landete als erwartet. „Ich komm gar nicht mehr hoch!", rief er den anderen zu, während er vergeblich nach oben zu hüpfen versuchte.
„Das ist kein Wunder", antwortete Celina,die als Vertreterin der interstellaren Frauenbewegung an Bord war und deren Raumanzug in Grasgrün gehalten war. „Auf der Erde gibt es keine Schwerkraft. Du kannst ganz normal gehen."
„Das ist aber anstrengend im Raumanzug", die Kritk kam von Kommandeur des Raumschiffes.
„Was bleibt uns übrig?", erwiderte Celina. „,Ich habe keine Lust, das Ding aus- und vier Stunden später wieder anzuziehen. Wir haben nur vier Stunden Zeit, uns umzusehen."
Die anderen waren ganz ihrer Meinung, auch die beiden Journalisten, die mit an Bord waren, um über den Ausflug des Raumschiffes zu berichten.

Alle hüpften vorsichtig aus dem Raumschiff und liefen dann in Richtung des Dorfladens. Mit dem extra für die Erde entwickelten Fernrohr hatten sie den Standort entschlüsselt. Vor der Tür des Geschäftes blieben sie stehen.
„Es ist kein Licht an", bemerkte Celina, „das ist sicher, um Strom zu sparen." Sie drückte die unverschlossene Tür herunter, und alle drängten sich in den Laden. „Keiner da", stellte Olaf verwundert fest. „Ich dachte, auf der Erde sei noch nicht alles automatisch gesteuert. So kann man sich irren."
„Egal. Nehmen wir uns etwas zu essen", beschloss Celina. Sie packten die Lebensmittel ein, und Celina suchte nach ihrer automatischen Zahlkarte. „Ich Trottel! Ich habe sie im Raumschiff vergessen", stellte sie verdrossen fest.
„Dann schreib einen Zettel, dass wir später bezahlen", empfahl der Kommandant.
„Hab ich auch im Raumschiff vergessen. Wer denkt auch an so etwas?" Celina sah sich suchend um und entdeckte eine offene Kasse. „Was ist das?" Neugierig nahm sie ein paar Scheine heraus und betrachtete sie, danach die Münzen.
„Das habe ich ja noch nie gesehen", sagte der Kommandeur. „Am besten nehmen wir das zur Untersuchung mit."

So geschah es. Die Außerirdischen packten Geld und Lebensmittel ein, verließen das Geschäft und flogen Stunden später wieder ihrer Heimat entgegen.
Dort spendeten sie in einer feierlichen Zeremonie die Scheine und Münzen dem Museum für Kuriositäten.
Wer sich selbst überzeugen will: Das Museum ist sonntags und donnerstags von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Hin kommt man über die Milchstraße.

[Ilka-Maria]

Was oder wer hat dich da geritten, Silbermöwe?

[DieSilbermöwe]

Warum soll ich mich rechtfertigen?

[Ilka-Maria]

Zitat von DieSilbermöwe

Warum soll ich mich rechtfertigen?

Danach hat niemand gefragt. Kein Vorwurf, nur eine Frage.

Das Bild, das gerade gelandete Austronauten ergibt, indem sie zum nächsren Dorfladen laufen, ist mehr als skurril. Haben sie keinen anderen Auftrag? Und dass sie wissen dass man für entnommende Waren bezahlen muss, aber sich dann darüber wundern, was bedruckte Scheine in einer Kasse zu bedeuten haben ... na ja ...

Ziemlich schräge Geschichte.

[DieSilbermöwe]

. Danach hat niemand gefragt. Kein Vorwurf, nur eine Frage.

Okay

. Ziemlich schräge Geschichte.

Stimmt. Manchmal habe ich Lust auf schräge Geschichten.

.Das Bild, das gerade gelandete Austronauten ergibt, indem sie zum nächsren Dorfladen laufen, ist mehr als skurril. Haben sie keinen anderen Auftrag?

Ursprünglich war diese Geschichte Teil einer anderen Geschichte, in der es um einen Einbruch in einen Dorfladen geht. Ich habe sie nur ein klein wenig umgeschrieben, so dass man sie auch als alleinstehende Geschichte lesen kann.

LG DieSilbermöwe

[DieSilbermöwe]

Ist eigentlich niemandem der entsetzliche Fehler in dieser Geschichte aufgefallen?

Ich habe ihn gerade selbst erst entdeckt ...

[Ilka-Maria]

Zitat von DieSilbermöwe

Ist eigentlich niemandem der entsetzliche Fehler in dieser Geschichte aufgefallen?

Na ja, dass es auf der Erde keine Schwerkraft gibt, ist schon eine kühne Feststellung. Aber die Story ist insgesamt so bekloppt, dass die Idee schon wieder gut ist. Wahrscheinlich hat sie aber außer mir niemand sonst gelesen-

[DieSilbermöwe]

. Aber die Story ist insgesamt so bekloppt, dass die Idee schon wieder gut ist.

[Kurt]

Meld!: Ich habe die Story auch gelesen. Das mit der Schwerkraft ist mir auch gleich aufgefallen, aber ich habe es dann als gewollten Gag der Geschichte gewertet.

[Ilka-Maria]

Zitat von Kurt

Meld!: Ich habe die Story auch gelesen. Das mit der Schwerkraft ist mir auch gleich aufgefallen, aber ich habe es dann als gewollten Gag der Geschichte gewertet.

Zumal für etliche Zeitgenossen die Gesetze der Schwerkraft nicht zu gelten scheinen. Sie sind auf wundersame Weise abgehoben.

Außerdem: Bisher gelten die Gravitationsgesetze wie der Großteil der Physik als Theorie. Niemand hat sie schlüssig beweisen können. Wir leben in einer Welt physikalischer Modelle. Alles nach Issac Newton sind Ideen und Konstrukte, bis hin zum perfekt runden Atom, von dem niemand weiß, ob es wirklich so aussieht. Von all den anderen Teilchen ganz zu schweigen. Silbermöwe ist dafür zu danken, uns das mal wieder ins Bewusststein gerufen zu haben.

Vorsichtshalber sollte man Schuhe mit bleigefüllten Sohlen tragen.

Vorausgesetzt, es geht um unsere Erde und nicht um irgendeine andere.

Ansonsten sollten wir das Wort "Theorie" nicht vergessen: Urknall-Theorie, Gravitationstheorie, Relativitätstheorie, Quantentheorie ...

Theorien sind keine Beweise, nur Ideen, die mehr oder weniger plausibel erscheinen.

Am wenigsten glaubhaft ist für mich die Urknall-Theorie. Es kann für das, was unser immerhin hochleistungsfähiges Gehirn erfassen kann, kein Nichts geben. Es gibt auch nichts, was aus toter Materie jemals Leben hervorgebracht hätte. Wer also könnte der Behauptung widersprechen, dass das Universum nicht schon immer existierte und sich auf ewig fortsetzen wird? Wer könnte widersprechen, dass die Kreation von Leben eine Spielart des Kosmos ist, dessen chemisch-biologische Rezepte wir bis heute nicht begreifen können?

Wir haben nichts als Theorien. Woher das Leben wirklich stammt, weiß kein Mensch.