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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 07.10.2024, 23:17   #1
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.884

Standard Das Ende der Aufklärung

Das Licht ist aus, der Alltag dunkel
wie Kellergänge, grabgentief,
was dereinst strahlte wie Karfunkel,
sinkt in moralisch üblen Mief.

Zwar darf ich, wie ich will, noch denken,
doch es zu sagen, schickt sich nicht.
Tu ich es doch, ist zu bedenken:
Moral hält über mich Gericht.

Sie lässt mich nicht nur bitter zahlen,
sie löscht mein Leben gänzlich aus,
macht gute Menschen von sich prahlen
und mir am Pranger den Garaus.

Wo ist die alte Zeit geblieben,
als man das Menschenrecht ersah?
Als noch kein Wort, wie Sand verrieben,
erstarb, weil nicht mehr bürgernah?

"Was du mir sagst, muss nicht gefallen",
sprach einst Voltaire, "doch sorge ich,
bringt mich auch jedes Wort ins Wallen,
dass man es achtet, wie auch dich."

08.10.2024
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 09.10.2024, 09:01   #2
Stachel
 
Benutzerbild von Stachel
 
Dabei seit: 03/2015
Ort: Niederrhein
Beiträge: 956

Meinungsfreiheit


Die Meinung ist ein wunderbares Gut.
Oft höre ich dich lautstark jammernd fragen:
Wo kann man seine Meinung denn noch sagen?
Was du verwechselst, da in deiner Wut:

Die Meinungsfreiheit findest du mitnichten,
wenn deine Meinung frei von allen andern,
die deine eigne könnten unterwandern,
besteht, sei sie zum Hetzen oder Schlichten.

Du sollst sie sagen, dafür will ich streiten.
Doch wirst du, zeternd auch, mich nicht verleiten,
die Meinung ohne Widerspruch zu lassen

und keine Gegenrede zu verfassen.
Ich kann mich nämlich schlecht mit ihr versöhnen.
Ganz ehrlich: Die find ich zum Abgewöhnen.
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