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Theorie und Dichterlatein Ratschläge und theoretisches Wissen rund um das Schreiben. |
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16.10.2012, 16:46 | #1 |
Dabei seit: 05/2012
Ort: Darmstadt
Beiträge: 44
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Lyrikmanifest
Lyrik soll dazu dienen, einen kreativen Prozess im Fühlen und Denken auszulösen.
Der Umgang mit dem Text-also das Lesen und Reflektieren-gehört wie das Dichten zu diesem kreativen Prozess dazu. Dichter und Leser sind gleichsam an diesem Prozess beteiligt-wobei im Entstehen eines Gedichtes schon die Reflektion-und im Lesen wie im Umgang wieder das Dichten enthalten sein sollte. Natürlich gibt es auch vollkommene Texte-aber auch diese können wieder Neues und Anderes bewirken. Ein offener und formbarer Text kann durch Abstraktion, den Gebrauch von Metaphern und Synonymen bis hin zu einer verhüllenden Sprache etwas im Leser oder Hörer auslösen, was alle Sinne anspricht und multimedial wirkt. Damit überschreitet Lyrik die Grenze zur Musik und zur bildenden Kunst. Japanische Haiku, Tanka (u.a.) Gedichte sind von ihrem Wesen und ihrer Philosophie besonders prädestiniert-sie lassen das Ende offen und lösen bewusst einen Prozess im Denken und Fühlen aus. Ulme-10-2012 |