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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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31.03.2006, 17:51 | #1 |
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Windrad
Das Windrad dort an jenem Ort,
das läuft so fort und immerfort, und schlägt der Wind dann einmal um, dreht es sich eben andersrum. Und steht er still, so hält es an, weil's sich von selbst nicht drehen kann. So lauf auch ich in einem fort, von dort nach hier, von hier nach dort. Geh vorwärts, rückwärts, stehe still, ganz wie mein Ich mich treiben will; und wird der Leib dereinst vergehn, mag frei mein Geist dort drüben wehn. |
31.03.2006, 20:16 | #2 |
hallo albatros
rein von der Form her musste ich schmunzeld an das Grundschulgedicht: Ich bin ich und du bist du Wenn ich rede, hörst du zu; Wenn du sprichst, dann bin ich still, weil ich was verstehen will; denken liegt wohl an dem Reim und an dem Metrum, aber natürlich ist dein Gedicht schöner und hat nen total anderen Sinn Ich finde die Metapher des Windrads in der Verbindung mit einem selbst echt interessant und auch die Umsetzung gefällt mir. Hat was melodisches an sich, auch wenn ich kein Fan von Paarreimen bin, ist das Gedicht doch gut mit ihnen gelungen gern gelesen, klingt beschwingt in mir nach, wie der Wind im Windrad LG |
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01.04.2006, 15:11 | #3 |
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Hallo cute fighter,
das Grundschulgedichtchen kannte ich gar nicht. Und wie Du richtig be-
merktest, sollte mein Gedicht aufgrund seines Inhaltes etwas beschwingter klingen, was mir auf diese Weise (Paarreime) hoffentlich gelungen ist. Hat mich gefreut, dass es jemand gefallen hat. Gruß Albatros |
01.04.2006, 15:50 | #4 |
Das Bild vom sich drehenden Windrad teilt sich durch Dein Gedicht schön mit, gefällt mir.
"ganz so wie ich es haben will" müsstest Du vielleicht noch mal bedenken, weil Du ja nicht der Wind bist. Gruß Manfred |
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01.04.2006, 16:13 | #5 |
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Hallo manfred,
das hatte ich eigentlich so gemeint, dass mein Wille der Wind ist, der
mich bewegt, etwas zu tun oder zu unterlassen. Und solange er noch hier auf der Erde ist, hat der Mensch seinen freien Willen. Wie das dann nach dem Tod ist, weiß noch keiner mit Bestimmtheit, was dort der Wind ist, der uns antreibt. Solltest Du das anders sehen, melde dich noch einmal. Gruß Albatros |
01.04.2006, 16:32 | #6 |
Ich verstehe Deine Überlegung, aber wenn ich das Gedicht als Maßstab nehme ...?
Es heißt "Das Windrad dort an jenem Ort das läuft so fort und immerfort, ..." und in der zweiten Strophe "So lauf auch ich in einem fort von dort nach hier, von hier nach dort." Du identifizierst dich dadurch mit dem Windrad, der Wind weht dir (er bestimmt dein Drehen). So gesehen, vom Gedicht her, wird nicht unmittelbar deutlich, dass der Wind zugleich dein Selbstbestimmungswille ist. Darum meine Anmerkung im ersten Kommentar. |
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01.04.2006, 16:39 | #7 |
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Hallo manfred,
ich vergleiche mich, nicht ich identifiziere mich, mit einem Windrad. Das
ist ein Unterschied. Und die zweite Strophe bringt m.E. nicht explizit zum Ausdruck, dass ich mich als Windrad betrachte/identifiziere. Und im übrigen werden wir auch von verschiedenen Meinungen/Geistes- winden beeinflusst, die wiederum Auswirkungen auf unsere Entscheidungen haben. Auch das könnte man mitberücksichtigen. Nichtsdestoweniger weißt Du´s jetzt, wie ich es meine. Gruß Albatros |
01.04.2006, 16:48 | #8 |
Richtig, es ist ein Vergleich. Aber der Vergleich meint - so wie ich es lese - dass da eine Selbstwahrnehmung von Windradartigkeit da ist.
Ich weiß jetzt wie Du es meinst, ja, aber als Leser orientiere ich mich zunächst in erster Linie an den bildhaften Aussagen des Gedichtes. Gruß Manfred |
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01.04.2006, 19:44 | #9 |
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Hallo manfred,
vielen Dank nochmal für Deine wertvolle Kritik. Habe sie mir durch den
Kopf gehen lassen und das Gedicht so abgeändert, dass die geplante Aussage jetzt m. E. besser rüberkommt. Ich hoffe, diese Version ge- fällt Dir besser. Gruß und Dank Albatros |