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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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03.08.2013, 14:09 | #1 |
Die Rast
Und endlich, endlich fand
er Rast bei dem alten Wall des Waldes; vorm Tore Strauchwerk stand. Er trat durch das Gesträuch. Da schritt er durch dunkle, enge Gänge und hörte ein Geräusch. Ihm wurde plötzlich bang: "Nun, ist in der Trutzburg Einer?" "Keiner." Dann Stille auf dem Gang. "Ich frag mich, wessen Geist hier schleichet durch das Gemäuer." "Euer." Kurz grübelnd, was dies heißt, zog er sein Schwert und sprach: "Nun sagt mir, was dies bedeutet!" "Deutet!" Er ging der Stimme nach. In wildem, blindem Zorn nun schwang er das Schwert dem Weg entgegen und stieß erregt nach vorn. Der Balken, den er traf im Kampf gegen fast vertraute Laute, sich auf den Ärmsten warf. Laut donnernd fiel Gestein und musste den Mann begraben haben. So wars; so musst es sein. |
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03.08.2013, 14:40 | #2 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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Hallo Schmuddelkind,
sehr spannend. erst dachte ich an ein Märchen, dann an Angst. Die Art und Weise wie du dieses, deines schriebst. Sehr interessant. Jedoch werde ich es noch öfters Lesen wollen um hinter sein Geheimnis zu kommen, erstmal so viel. Ganz lieben Gruß Phönerle |
03.08.2013, 14:46 | #3 |
abgemeldet
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Liebes Schmuddelkind ,
ich ahne schon, was da passiert ist. Aber ich möchte den anderen den Rate - Spaß nicht verderben. Ungewöhnlich geschrieben aber ich hab's echt gerne gelesen. Lieben Gruß, Carina Und besonders freue ich mich darüber, dass es auch noch Schönes hier zu lesen gibt. |
03.08.2013, 15:23 | #4 |
Hi, Schmuddel,
schön geschrieben. Aber so schwer ist es nicht zu erraten, wer der "Feind" war. gern gelesen, simba |
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03.08.2013, 17:07 | #5 | |
Hi und vielen Dank, ihr Lieben fürs Lesen und Kommentieren!
Zitat:
Davon ab, freue ich mich, dass das Gedicht hier allseits so gut ankommt und es dabei auch nicht zu stören scheint, dass es ungewöhnlich geschrieben ist. LG |
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03.08.2013, 17:15 | #6 | |
abgemeldet
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Zitat:
Aber nein, mich stört es überhaupt nicht, im Gegenteil, warum auch? Öfter mal was Neues, da gibbet Schwung inne Bude. Es darf auch gerne etwas mehr sein. Grüßle Carina |
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04.08.2013, 10:42 | #7 | |
Zitat:
Ja, hin und wieder muss man was Neues ausprobieren. Manchmal klappt es, manchmal ist das Ergebnis nicht ganz so überzeugend. Aber wenigstens hat man es versucht. LG |
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04.08.2013, 13:28 | #8 | |
abgemeldet
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Zitat:
Ich finde aber, es ist dir hier durchaus gut gelungen. |
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04.08.2013, 18:08 | #9 | |
Zitat:
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04.08.2013, 19:25 | #10 |
R.I.P.
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Hallo, Schmuddelkind -
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05.08.2013, 06:35 | #11 |
De rien!
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05.08.2013, 09:17 | #12 | |
abgemeldet
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Zitat:
könntest du dir vorstellen, dass ich dabei an mich dachte? Trotz meines relativ hohen Alters hoffe ich immer noch etwas Lernen zu können. Ich denke, noch ist Hopfen & Malz nicht verloren. Liebe Grüße in den noch jungen Sommertag, Carina |
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05.08.2013, 09:27 | #13 |
Klar, dachte ich mir doch.
Die Verlockung war nur so groß, den Zusammenhang so darzustellen. Aber du hast natürlich recht: man sollte sich immer mal wieder an etwas Neuem versuchen. Ich habe sogar den Eindruck, dass das ab einem gewissen Alter häufiger der Fall ist, weil manchmal erst mit dem Alter die Einsicht kommt, dass man nicht im Besitz der allein glückseligmachenden Wahrheit ist, während die Jugend doch oft sehr idealistisch und dabei manchmal verbohrt ist. Insofern ist der Appell auch an jüngere Menschen zu richten. LG |
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05.08.2013, 18:16 | #14 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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Hi Schmuddelkind,
so, nun zu dem was ich ja schon Eingangs sagte und ungeachtet aller nachfolgenden Kommentare. Die Rast Und endlich, endlich fand er Rast bei dem alten Wall des Waldes; vorm Tore Strauchwerk stand. Er trat durch das Gesträuch. Da schritt er durch dunkle, enge Gänge und hörte ein Geräusch. Ihm wurde plötzlich bang: "Nun, ist in der Trutzburg Einer?" "Keiner." Dann Stille auf dem Gang. "Ich frag mich, wessen Geist hier schleichet durch das Gemäuer." "Euer." Kurz grübelnd, was dies heißt, zog er sein Schwert und sprach: "Nun sagt mir, was dies bedeutet!" "Deutet!" Er ging der Stimme nach. In wildem, blindem Zorn nun schwang er das Schwert dem Weg entgegen und stieß erregt nach vorn. Der Balken, den er traf im Kampf gegen fast vertraute Laute, sich auf den Ärmsten warf. Laut donnernd fiel Gestein und musste den Mann begraben haben. So wars; so musst es sein. Meiner Meinung nach, handelt es von der inneren Auseinandersetzung mit dem ich also dem ich im ich dem inneren Feind. Dieser will das man immer in gleichen Spuren latscht. Wenn nun bei diesem Gehen in Pfaden Dornröschen einlädt nun ja, dann rein in die Bude. Aber Vorsicht! Der Weg zu ihr ist nicht ohne Gefahren zu bewältigen. Dann, um sich selbst zu schützen würde ich auch das Schwert ziehen und fleißig ins dunkel Stochern, man weis ja nicht was vor einem ist. Trifft man dann ein Balken, so bei mir häufiger vor dem Kopf kann es zum Steinschlag kommen. Sehr gerne gelesen Der Phönerle |
06.08.2013, 10:31 | #15 |
Hmm, interessante Deutung. Ich nehme an, das Dornröschen war metaphorisch gemeint, ansonsten sehr treffend. Ich denke tatsächlich, dass es eine Beschäftigung mit dem Ich ist. Es ist aber hier wohl das Problem angedeutet, dass das LI nicht wirklich bereit ist, sich selbst zu erkennen und damit die einfachste Deutung der Situation anzunehmen. Stattdessen baut sich da diese Angst vor dem Fremden auf, die zur blinden Wut führt und ihn am Ende vernichtet.
LG |
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06.08.2013, 10:39 | #16 |
R.I.P.
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Dieses düstere Fazit hätte ich nie und nimmer gezogen.
Selbst Sisyphos wurde ja nicht vom rollenden Donnergepolter erschlagen. |
06.08.2013, 12:21 | #17 |
War denn bei Sisyphos Selbstverleugnung das Problem? Ich weiß nicht; da denke ich eher an Ödipus, den ja ein vergleichbar tragisches Schicksal ereilte.
Ich glaube, dieses Fazit muss man nicht ziehen; denn so weit muss es nicht kommen, aber ich denke, die Ballade zeigt, dass es ein schlimmes Ende nehmen kann, wenn man nicht erkennt, wer man ist - und das, wo doch die Stimme ihm so viele Hinweise gibt ("Keiner", "Euer", "Deutet!"). Die Angst vor dem Fremden ist so stark, dass sie ihm die nötige Reflexion über sich selbst verwehrt und ich finde, das darf man nicht zulassen. LG |
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06.08.2013, 12:39 | #18 |
R.I.P.
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Lieber Schmuddelkind -
dann habe ich Dein Gedicht völlig falsch interpretiert.
Vielleicht ist mir auch die Rubrik nicht so bewußt gewesen. Ich werd noch mal lesen. |
06.08.2013, 13:08 | #19 |
Wie hast du es denn interpretiert?
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