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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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18.05.2008, 02:23 | #1 |
Ceuta
Lasst uns Stacheldraht
in unsre Brote backen: Kein Fremder soll uns beißen dürfen Du bist aus Wüste und sollst wieder zu Wüste werden immer und immer wieder Aufrecht hält uns nur dieses Exoskelett, der Panzer Lasst uns schließen die Häfen die Türen die Augen Bohr Brunnen tiefe Brunnen immer tiefer die führen zur anderen Seite der Welt Dort trinken wir ungern Rotwein zu Spargel |
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19.05.2008, 13:19 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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RE: Ceuta
Hallo LeSchmürz,
Die ersten 4 S haben eine starke Wirkung. Ein eindringliches Gedicht gegen Krieg und Fremdenhass, dass durch die letzten beiden Strophen nicht unbedingt gewinnt, wenn sie auch thematisch verwandt sind. Du bist aus Wüste und sollst immer wieder zu Wüste werden S 2 würde ich verdichten. S 4 wäre für mich die letzte. Gern gelesen! Gruss, Lila |
22.05.2008, 10:43 | #3 |
abgemeldet
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Hallo LeSchmürz,
ein ansprechendes Werk. Der Titel wunderte mich ein wenig, da mir Ceuta als eine Kolonie bekannt ist, auf der Andalusier ihren Wehrdienst absolvieren müssen. Gehört aber zu Afrika, glaube ich...hüstel...bin in Erdkunde grottig, Flüchtlige kommen auch öfter von dort, oder Melilla( irgendwo bei Marocco...) wie du siehst, nur Halbwissen. Aber es lässt einen Prima Denkansatz zu um mit dem Geist in andere Regionen zu versinken. lg phönixe |
26.05.2008, 11:28 | #4 |
hey, leschmürz.
ich musste auch schnell googlen: ZEIT online:"Und die Grenzübergänge nach Marokko sind Schmuggeltore, durch die alles mögliche fließt, was der reiche Norden in den armen Süden exportieren kann. Einfache Nahrungsmittel wie Öl und Getreide, »entwickeltere« Güter wie Motoren und Pornos. Auf dem umgekehrten Wege kommt übrigens mengenweise Marihuana – und reimportiert wurde offensichtlich auch der Sprengstoff, ..." gut, somit ist mir auch die bilderfolge klar, die du ablaufen lässt. du nimmst auf das brot/getreide bezug,auf das öl, auf die waffen und die grenzsicherung, auf die stacheldrahtzäune, die verstärkt werden, obwohl die illegalen immigranten als arbeitskräfte heiß begehrt sind, ihr brot damit verdienen. ich verstehe den text auch als bittere erkenntnis, dass man die augen davor schließt, wie absurd und ungerecht das system weltwirtschaft/population/armut/etc..(was auch imer/wie auch immer) funktioniert, einfach, weil man keine besseren vorschläge hat. auch ich empfinde inhaltlich einen ganz starken abfall der dichte zu den letzten beiden strophen und würde daher den schluss nach s4 setzen. lieben gruß, a |
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30.05.2008, 01:44 | #5 | |||
RE: Ceuta
Hallo, meine liebwerten Leser ... äh: Leserinnen =)
Entschuldigt, dass Ihr so lange auf meine Antwort warten musstet - das soll aber keine Missachtung Eurer Beiträge sein, mitnichten! Zitat:
das nachgeschoben insistierende "immer / und immer wieder". Sicher, Du hast recht, Lila, dass der nackte sachliche Inhalt so mehr verdichtet wäre; es ist aber vom Ton und vom inhaltlichen "Beiklang" her nicht das Gleiche. Mir fehlt da mein pochend-kreisender Gedanke, den ich wollte ... Zitat:
Zitat:
Das LyrWir ist hier schon das "uns" von uns gesettelten-gesättigten Mitteleuropäern (in dem Fall geht Mitteleuropa bis Spanien) - eine Reaktion auf die EU-Politik gegen die Exklaven-Flüchtlinge. Nun zu dem leidigen Thema der Str. 4+5 : Natürlich habt Ihr recht! Von Anfang an war ich damit unzufrieden und habe daran herumgepfuscht ... vielleicht sollte ich die Str. wirklich streichen. Zumindest Str. 5 ... Str. 4 transportiert nämlich ein Bild, das mir schon funktional recht wichtig ist. *seufz* Wenn ich das nicht anders, besser dahineinformuliert bekomme, dann nehme ich's raus und muss die Gedankenüberbleibsel eben in nem neuen Gedicht verwenden. Danke für Euer Votum! Liebe Grüße, LeSchmürz. |
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