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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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08.08.2006, 10:37 | #1 |
Erwachen
Ich schüttel Dich aus meinen Gliedern,
reibe Dich aus meinen Augen, speie den toten Geschmack unserer Vergangenheit aus Ich vertreibe die Nebel, reiße die Vorhänge beiseite und übermale die grauen Bilder mit schillernden Farben Ich wasche Dich von meiner Haut, schneide Dich aus meinem Fleisch, bis die Klinge stumpf und die Gedanken wieder scharf sind Der große Schlaf ist vorüber Ich tauche ein ins Jetzt, ins Hier, und beginne, wieder zu leben |
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08.08.2006, 12:06 | #2 |
Liest sich sehr schön flüssig... Mir gefallen deine Wortspielerein ("bis die Klinge stumpf/und die Gedanken wieder scharf sind"). Ein sehr schönes Gedicht für mein Empfinden!
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08.08.2006, 13:01 | #3 |
ich habe das gedicht mal als triggernd makiert.
und zwar auf grund dieser textstelle: "Ich wasche Dich von meiner Haut, schneide Dich aus meinem Fleisch, bis die Klinge stumpf und die Gedanken wieder scharf sind" die durchaus triggern kann. liebe grüße, ravna |
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08.08.2006, 13:05 | #4 |
Aber das war doch im übertragenen Sinn gemeint.
In etwa: Die "Werkzeuge", die ich brauchte, um die Gedanken an sie loszuwerden, stumpften ab.(Glücklicherweise, nachdem sie ihren Dienst geleistet haben.) Mein Denken wurde wieder klarer. Das sollte eigentlich ein ziemlich positives Gedicht sein. |
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08.08.2006, 13:10 | #5 |
ich empfinde das gedicht auch nicht als negativ. aber ich weiß, dass so etwas auch triggern kann, wenn es ganz anders gemeint ist. das ist nicht böse gemeint, sondern dient lediglich der sicherheit der user
liebe grüße, r. |
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08.08.2006, 13:14 | #6 |
Das weiß ich doch ),
ich hab's auch nicht so aufgefasst, als wäre es böse gemeint. |
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08.08.2006, 13:17 | #7 |
Oh, das Gedicht gefällt mir sehr. Kann ich mich im Moment auch mit identiviziern. Ich finde gut, dass das Gedicht keine Reime hat, denn das würde das Ganze unecht wirken lassen, denke ich.
Ist es Zufall, dass in der letzten Strophe eine Zeile mehr ist als im Rest? Ich denke nämlich, du wolltest das "wieder zu leben" hervorheben, oder? sehr gern gelesen Jule |
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08.08.2006, 13:28 | #8 |
Hi Jule,
ich würde zu gerne schreiben, dass Du mit Deiner Vermutung recht hast. Die bittere Wahrheit allerdings ist: Ich habe mir eigentlich gar nichts dabei gedacht. Unbewusst habe ich vielleicht dem "wieder zu leben" eine eigene Zeile zugedacht, aber ich bin mir nicht sicher. Bin weniger ein Formfanatiker, schreibe einfach so, wie es meines Erachtens am besten rüberkommt. Aber schön, dass es Dir gefallen hat, freut mich sehr. Danke! |
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08.08.2006, 13:33 | #9 |
Hehe, oder so.
Ich steh auch nich so auf Form, um ehrlich zu sein. Wirkt mir (vor allem bei mir) zu oft gekünstelt. Aber wenns gut angewandt ist, dann sieht das anders aus. |
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08.08.2006, 13:34 | #10 |
abgemeldet
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ich würde
"Ich tauche ein ins Jetzt, ins Hier," in eine Zeile schreiben. Sieht nämlich wie schon gesagt seltsam aus mit den 5 Zeilen in der letzten Strophe. Ansonsten ein schönes Gedicht, das bei mir genauso positiv rüber kommt wie es sollte, obwohl es durch die "trigger"-Wortwahl natürlich einen dumpfen Beigeschmack erhält. |
08.08.2006, 14:59 | #11 |
Hallo Jannis,
vielen Dank für Deine Worte. Beim Jetzt bzw. Hier bin ich mir nicht so sicher. Ich wollte bewusst nicht schreiben "ins Jetzt und Hier". Wenn ich's nebeneinander setze, komme ich aber meines Erachtens nicht drumrum, es so zu formulieren. Deshalb die eigene Zeile. Weiß selbst nicht, warum, aber mir gefällt es so irgendwie besser vom Lesefluss her. Das soll aber nicht heißen, dass ich mit Kritik nicht umgehen kann (habe schon viele Verbesserungsvorschläge angenommen), und ich bedanke mich für Deinen Vorschlag, der beweist, dass Du Dir Gedanken zu meinen Zeilen gemacht hast. tug |
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