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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 31.12.2016, 07:41   #1
männlich Desperado
 
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Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Standard Ba-Rock


Ba-Rock

Ich denk, Klein Istanbul, dass wir verpflanzen
nach ebendort dich, da gehörst du hin,
wo große Meiler stehn umringt von Lanzen,
von deren Spitzen Gockel krähen ohne Sinn
in einem fort den selben Hahnenschrei,
wie schmerzt er doch in unsern Ohren,
als ob die Leier immerzu zu wiederholen sei,
dort mögt ihr's tun, bei uns hat's nichts verloren.

Werft euch zu Boden in den leeren Hallen,
der Statik unterworfen wuchtig überdacht,
die nackt und leer nicht finden unser Wohlgefallen,
nicht eine Putte schwirrt herum, kein Engel lacht
und keines Menschen Angesicht aus keiner Zeit
hat Krieg und Hungersnot und Pest gemeistert,
um uns zu grüßen aus den Tagen der Vergangenheit,
weil alles nur mit ödem Blattwerk zugekleistert.

Denn das Abstraktum irgendwo dort oben
ist nun mal nicht für unsern Genius gedacht,
die mit Musik wir unsern Schöpfer loben,
weil alle seine Wunder sind zur Freude uns gemacht.
Der Frauen holde Schönheit dient zu diesem Zwecke,
die wir nicht sperren aus, von Gitterfenstern abgeschottet
und packen ihre Anmut nicht in Lumpensäcke,
so unsre Sinnenfreude wird nicht zwanghaft eingemottet.

Wo finden Freiheit wir und Lebenslust in eurem Glauben,
der da nur mit Verboten und Gesetzen dienen kann
und mit Rosinen anstatt reifen gut gegornen Trauben,
so trostlos ohne die Berauschung dann und wann.
Wie kaltes Licht, wie Bäume ohne Lebenssaft,
zum Gähnen reizt uns eure starre Frömmigkeit,
die wir vor Ewigkeiten bei uns abgeschafft,
weil Düsternis sie nur beschert zu allem Leid.

Nein, geht und nehmt sie mit, hier ist sie fehl am Platz,
passt nicht in unsre Welt, ob mit ob ohne Gott,
ich hasse jedes Vorurteil und jede Form von Hatz,
doch was für nichts mehr zu gebrauchen, das ist Schrott.
Wir sind zu weit schon fortgeschritten, müsst ihr wissen,
um euer Gestern noch im Heute zu belassen,
als hätt's ein Recht zu sein, als würden wir vermissen,
was wir als überkommen und bewältigt hassen.


14.12.16
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