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Alt 29.06.2022, 22:20   #1
männlich Heinz
 
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Standard Grenzerfahrungen

Mit einem Hemdchen, einen überaus sexy Slip und strahlend weißen Strümpfen bekleidet,
frisch geduscht und vom Shampoo weitestgehend keimfrei gewaschen, schob mich eine reizende junge Dame über den endlos langen Flur (o Gott, ich nahm es am Rand wahr, mit den Füßen voran) Richtung OP-Saal.
„Guten Morgen!“ begrüßte mich der Anästhesist und: „Hat Ihnen das Frühstück und der Kaffee geschmeckt?“
„Ich freue mich, dass ich von einem Scherzkeks ins Nirvana begleitet werde und begebe mich vertrauensvoll in Ihre Hände.“
Die Frage des Arztes war eine Falle, denn mir war aufgetragen worden, zur Operation nüchtern zu erscheinen und da ich eh keinen Appetit hatte, war diese Auflage leicht zu erfüllen.
„Touché! Na, dann wollen wir mal anfangen.“
„Das heißt, Sie schieben mir einen Schlauch in den Hals und ein langes Röhrchen in den Beherrscher der Damenwelt?“
„Nein, davon kriegen Sie nichts mit. Sie nehmen Ihre Coronamaske ab und ich setz Ihnen eine andere auf. Zwischen dem Luftholen geben Sie mir mit Daumen hoch das Signal, dass bei Ihnen alles in Ordnung ist - okay!?“
Ich holte tief Luft, atmete aus, hob den rechten Daumen und holte noch einmal tief Luft.
Um mich herum war Halbdunkel, rechts von mir saß der Anästhesist vor einem Bildschirm,
bemerkte meine leichte Bewegung und:
„Da sind Sie ja wieder! Wie gehts?“
„Danke, gut! Und wann geht es nun mit der OP los?“
„Bleiben Sie ruhig liegen, es ist alles schon vorbei.“
„Herr Doktor, ich müsste mal dringend für kleine Mädchen.“
„Tun Sie sich keinen Zwang an, der Katheder wird erst morgen entfernt.“
Vorab: Das Entfernen des Katheders besorgte eine junge Krankenschwester, die erstaunt ein wohliges Seufzen von mir vernahm.
Nach einer halben, oder war es nach einer ganzen Stunde?, karrte mich ein Pfleger in „mein“ Krankenzimmer.
„Wenn Sie aufstehen wollen - hier sind zwei Gehhilfen. In einer Stunde gibt es Mittagessen.“
Mir gegenüber lag ein junger Mann im Tiefschlaf. Die Unruhe im Zimmer hatte ihn geweckt und wir stellten uns gegenseitig vor. Er war mit Mehrfachbrüchen am rechten Unterschenkel und Fuß aufgrund eines Sportunfalls operiert worden. Fußball nach Genesung - unmöglich.
Da war ich mit meiner Hüft-OP wesentlich besser dran. Mein Telefon klingelte - meine Tochter.
„Hallo, Papa! Wie sieht es aus? Kann ich dich zur nächsten Olympiade anmelden?“
„Nee, da muss erst noch die linke Hüfte repariert werden.“
„Hast du Schmerzen?“
„Nee, ich merk gar nichts und von der ganzen OP hab ich nix mitbekommen. Wo treibst du dich denn gerade herum?“
„Wir (das „wir“ bezog sich auf meinen Schwiegersohn und meine Enkelin) sind vor einer Stunde in Nantes eingetroffen - auf einen Besuch von mir wirst du warten müssen.“
„Ich wünsch euch gutes Wetter und wenn ihr mit dem Boot raus wollt, immer ein Fußbreit Wasser unterm Kiel."
Das Mittagessen, das Abendessen habe ich im Halbschlummer zu mir genommen, bin wohl zwischendurch mal eingeschlafen, freute mich wie ein König, als eine Schönheitskönigin mir mit einer wohlduftenden Lotion den Rücken einrieb und Stoff genug für angenehme Träume hinterließ.
Das flappende Geräusch von Hubschrauberflügeln weckte mich. Dunkel war es und draußen war nichts zu sehen außer rot blinkenden Lampen, Sirenengeheul brach sich an den Wänden und mühsam humpelte ich, den Krücken vertrauend, ans Fenster. Bis auf die roten Warnlichter lag Güstrow im Dunkel, die Helikopter schienen schon gelandet zu sein, ein Feuerwehrfahrzeug hielt mit quietschenden Bremsen nahe der Fensterfront - auch die dunkel und in mir keimte der Verdacht: Entweder werde ich Zeuge einer Katastrophenübung oder die Katastrophe ereignete sich gerade und niemand hatte mich und meinen Zimmergenossen unterrichtet oder geweckt. An der Fensterfront - ich war im obersten Stockwerk des Krankenhauses untergebracht - wurde ein Behelfsgerüst errichtet, wahrscheinlich um die nicht gehfähigen Patienten zu evakuieren. Mit Mühe öffnete ich das Fenster und rief den Feuerwehrleuten zu: „Ihr braucht nicht noch höher zu bauen, ihr könnt hier durchs Fenster einsteigen.“
Die reagierten auf meine Zurufe nicht. Inzwischen war auch mein Zimmergenosse wach geworden. Er schaltete das tatsächlich funktionierende Licht ein und ich konnte einen Blick auf das Tohuwabohu in unserem Zimmer werfen: Eine vierkantige Säule „wuchs“ sozusagen in die Zimmerdecke, Wasser lief an ihr herunter, der Fußboden war überschwemmt und an der Zimmerdecke bildeten sich Risse, die befürchten ließen, dass die Decke bald auf uns herunter stürzen würde.
„Raus aus dem Bett! Leg dich darunter, ich versuche, Hilfe zu holen!“
Sorgsam vermeidend auf dem nassen Fußboden auszurutschen, humpelte ich Richtung Schwesternzimmer. Drei vom Nachtdienst, eine davon die Oberschwester, saßen um einen Tisch und anscheinend nahmen sie nicht zur Kenntnis, dass ringsumher Trouble herrschte und meine Empörung nahm immer größere Dimensionen an.
„Schwester Irmgard, können sie mir mal sagen, was hier heute Nacht vor sich geht? In meinem Zimmer bricht langsam alles zusammen, der Fußboden ist überschwemmt, die Feuerwehr baut einen Rettungsweg, Güstrow liegt im Dunkeln und sie sitzen hier und plauschen. Ich verlange unverzüglich, dass mein Arzt zu mir kommt, denn irgend etwas stimmt hier nicht!“
„Sie können ganz beruhigt in ihr Zimmer gehen, die Putzfrau war schon da und ihren Arzt haben wir auch schon verständigt. Sie sollen ein bisschen Geduld haben und vor allem viel Wasser trinken.“
"Ihre Fachkenntnisse, liebe Oberschwester, in allen Ehren, aber Wasser trinke ich nur in Notfällen. Ich verlange einen Arzt und das dalli!"
Ich ließ mich dennoch ein wenig besänftigen, hatte wohl einen kurzzeitigen Aussetzer, denn als ich die Augen wieder aufmachte, saß ich im Wartezimmer meines behandelnden Arztes. Neben mir ein weiterer Patient, der offensichtlich missgestaltet war und völlig zusammenklappte als er seinen Namen rufen hörte. Eine Krankenschwester mit einem Gesicht, das einer Schleiereule glich, half ihm auf die überlangen Beine, schob seinen Kopf zurecht; aus dem Behandlungszimmer schlurften unsäglich grauenhaft aussehende Figuren mit holzschnittartigen Gesichtern und ich wurde von der eulengesichtigen Schwester auf ein fahrbares Bett verfrachtet. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das Bett als ein zweisitziges, schneeweißes Cabrio, auf dessen Beifahrersitz der schwarzhaarige Engel saß, der mir vor der Nachtruhe diesen köstlichen Balsam auf meinem Rücken verteilt und einmassiert hatte.
Hier konnte etwas nicht stimmen und es wunderte mich schon nicht mehr, dass ich plötzlich am Tisch meines Zimmers saß, vor mir lag ein Buch mit dem Titel „Goethe von A bis Z“.
Links hinter mir die stetig weiter in die Decke verschwindende Säule, aus dem Nebenzimmer Chorgesang „Leis das Glöckchen ertönt...“. Ganz versunken lauschend bemerkte ich den Arzt nicht, dessen Anklopfen ich wohl überhört hatte.
„Na, was gibt es?“
Ich berichtete hastig meine Erlebnisse der letzten Stunden, der Doktor unterbrach mich:
„Bitte bleiben sie ganz ruhig, ich bin in fünf Minuten wieder bei ihnen.“
Was hatte der Arzt vor? Wollte er sich mit den Schwestern verständigen? Der Verdacht auf eine Verschwörung des Krankenhauspersonals kam auf und:
„Nein, Herr Doktor, sie bleiben hier und klären mich über die Vorkommnisse auf!“
„Ich verspreche ihnen, dass ich in fünf Minuten wieder bei ihnen bin“ - und weg war er.
Das Zimmer war zwischenzeitlich gesäubert, die Oberschwester kam herein und ich konnte sie gerade noch auffangen, weil sie auf einer Restpfütze ausrutschte.
„Aber, aber! Lassen sie mich los und warten sie auf ihren Arzt.“
„Können sie nicht wenigstens dafür sorgen, dass meinem Zimmergenossen aus seinem dreckigen Bett in ein sauberes geholfen wird und nebenan dafür sorgen, dass da nicht ständig der Kosakenchor dasselbe Lied singt?“
„Das erledige ich sofort. Setzen sie sich mal hin und warten sie auf den Doc.“
Kurz darauf - ein leises Klopfen an der Tür und auf mein „Herein“ betrat der Doktor mein Zimmer. Er sah vor mir das Goethebuch liegen und deklamierte:
„Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!“ und ich setzte fort:
„Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“
„Na, jetzt isser wieder klar im Kopf!“, sprach der Doktor, setzte sich neben mich und fragte:
„Immer noch Probleme?“
„Herr Doktor, wäre ich blöde auf die Welt gekommen - das müsste ich hinnehmen. Aber wenn die Verblödung einsetzt und man das auch noch sporadisch mitkriegt, das kann einem ganz schön die Suppe versalzen.“
„Also: Ich habe mir ihre Blutwerte noch einmal angesehen und festgestellt, dass bei den Medikamenten eins war, dass als Opiat ihre visuellen Halluzinationen und olfaktorischen Wahrnehmungen hervorgerufen hat. Seit heute Morgen bekommen sie ein anderes Medikament und offensichtlich geht es ihnen wieder gut.“
Mein tiefes Luftholen wurde von einem befreienden Seufzer begleitet (aber den Kontrollblick zu der Säule konnte ich doch nicht unterlassen).
Sie blieb auch während der restlichen Tage unverrückbar stehen und - es hatte auch keinen Feuerwehreinsatz, keine Hubschrauber, keinen schwarzhaarigen Engel im weißen Cabrio, keinen Kosakenchor und klappbaren Patienten, keine Schleiereule und keine Pfützen im Krankenzimmer gegeben.
Nächste Woche steht in meinem Terminkalender: Großes Pralinenpräsent zu den Krankenschwestern in Güstrow bringen.
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Alt 30.06.2022, 07:26   #2
weiblich Ilka-Maria
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Guten Morgen, Heinz,

die Geschichte, die ich bereits in Teilen kannte, scheint an dir noch zu arbeiten und musste deshalb offensichtlich auch schriftlich abgearbeitet werden. Ganz durch scheinst du mit deiner Grenzerfahrung jedenfalls nicht zu sein. Eigentlich ist es verwunderlich, dass in unserer medizinisch fortgeschrittenen, schnippelfreudigen Zeit so wenig Menschen nach ihrer Operation darüber berichten, was eine knüppelharte Narkose mit ihnen gemacht hat. Ich kenne außer deinem nur einen Fall, wo der Patient Monate gebraucht hatte, um mit den Nachwirkungen fertig zu werden.

Ein kleiner Hinweis:

Zitat:
Kann ich dich zur nächsten Olympiade anmelden?“
Es müsste "zu den nächsten olympischen Spielen" heißen. Die Olympiade ist die Zeitspanne von vier Jahren zwischen den Spielen, da läuft, springt und schwimmt niemand um Medaillen, sondern die Sportler trainieren sich fit.

Liebe Grüße
Ilka
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Alt 30.06.2022, 08:21   #3
männlich Heinz
 
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Liebe Ilka-Maria,
mit der Olympiade hast Du mich erwischt. Aber ich hieße nicht Heinz, wenn ich nicht mindestens zwei Ausreden habe: 1. Ich gab in wörtlicher Rede das zur Kenntnis, was meine Tochter gesagt hat, 2. berücksichtige bitte mein postoperatives Syndrom.
Im Ernst: Es waren nicht die Auswirkungen der Vollnarkose. Nach der Aufwachphase war ja noch alles in Ordnung. Erst die Medikamentengabe (zu meinen "gewöhnlichen" Aufputschmitteln wegen überstandenem Herzinfarkt kamen vier weitere hinzu. Und eines davon war ein Opiat. In meinen Arztakten steht nun, dass ich so etwas nicht schlucken darf.
Die Erlebnisse, die ich unter Einfluss des Opiats hatte - klar, das steckt man nicht so einfach weg. Inzwischen kann ich darüber meine Witze machen und die geplante Pralinensammlung (auf die Pralinen statt Blumen bin ich durch den Ratschlag einer mir bekannten Oberschwester gekommen) sollen eine kleine Entschuldigung und ein kleiner Dank für die von mir zusammengefalteten, sehr hilfreichen Schwestern sein.
Liebe Grüße!
Heinz
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Alt 30.06.2022, 08:54   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
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Lieber Heinz,

eine spannende wahre Geschichte, die ich in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich tippte zunächst auf ein sogenanntes „Durchgangssyndrom" nach der OP, aber da sind die Leute meist aggressiv, das warst du wohl nicht.
Muss schlimm sein, solche Halluzinationen zu haben. Ich hatte (nach den Erfahrungen mit meinem früheren Lebensgefährten, der aufgrund seiner Krankheit Opiate schlucken musste) nach meiner Total-OP damals sämtliche oralen Medikamente postoperativ verweigert -eines war dabei, dass bei ihm etwas Ähnliches ausgelöst hat wie bei dir, das gab den Ausschlag dazu.

Noch ein kleiner Meckerer zur Geschichte:
Zitat:
Tun Sie sich keinen Zwang an, der Katheder wird erst morgen entfernt.“
Es ist der Katheter, der Katheder steht vor dem Lehrer in der Schule.

LG DieSilbermöwe
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Alt 30.06.2022, 08:58   #5
weiblich Ilka-Maria
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Wenn ich das lese, bekomme ich fast Lust auf Opium. Das würde auch erklären, weshalb Simson alias Samson die Säulen eines Tempels mit bloßen Händen niederreißen konnte. Faszinierend und völlig irre! Vielleicht sind alle großen Ideen und Taten der Menschheit auf Drogen gebettet.
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Alt 30.06.2022, 13:32   #6
männlich Heinz
 
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Liebe Silbermöwe,
nach der "Olympiade" nun auch noch der Katheter! Vor dem Entfernen hatte ich den typisch männlichen Bammel, aber die beauftragte Herauszieherin machte mir Mut und ganz weich und sanft entglitt das Röhrchen dank der sanften Hände der Schwester. Vielleicht deshalb das weiche "d"?
Das Bescherte an Hallizunationen ist, dass man nicht "glaubt", was da geschieht, sondern dass die Hallizunation als erlebte Wirklichkeit empfunden wird. "Vernünftige" Argumente und der Verweis auf das Irrationale prallen beim Betroffenen ab. Die Säule hat sich bewegt!.
Ich wage nicht, die an mir durchgeführte OP (inzwischen ist so eine Hüftprothese eine Routineangelegenheit) mit einer "Total-OP" zu vergleichen.
In wenigen Wochen, so hoffe ich, habe ich meinen überaus reizvollen Hüftschwung wieder und lass mich gern von meiner Physiotherapeutin durchkneten.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 30.06.2022, 16:35   #7
männlich Kurt
 
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Gehe ich richtig in der Annahme, dass Du Dich im ersten Absatz (Kleidung usw.)selbst und nicht die reizende junge Dame beschreibst?
FG.
K.
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Alt 30.06.2022, 18:34   #8
weiblich DieSilbermöwe
 
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Lieber Heinz,

Zitat:
. Vor dem Entfernen hatte ich den typisch männlichen Bammel, aber die beauftragte Herauszieherin machte mir Mut und ganz weich und sanft entglitt das Röhrchen dank der sanften Hände der Schwester. Vielleicht deshalb das weiche "d"?
hierzu ein Tipp: Der Katheter muss vor dem Entfernen entblockt werden, wenn man das weiß, merkt man das Entblocken und atmet dann schon auf.

LG DieSilbermöwe
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Alt 30.06.2022, 22:42   #9
männlich Heinz
 
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Lieber Kurt,
ich habe die reine Wahrheit gesagt. Die weißen (langen) Strümpfe, sind sehr eng und sollen eine Trombose verhindern. Der Schlüpper ist hauchdünn und ich hatte ihn nach der OP nicht mehr an. Das OP-Hemdchen kriegst Du verpasst, weil die OP nicht ganz unblutig verläuft und ein eigenes Nachtgewand versaut wäre.
Die Idee, die drei Sachen einer Dame anzuziehen, ist verführerisch,aber in diesem Fall nicht praktiziert worden.
Liebe Grüße,
Heinz

Liebe Silbermöwe,
Du scheinst Dich auszukennen. Aber von einem Entblocken weiß ich nichts. Mir hat die Schwester nur gesagt, dass sie den Katheter jetzt entfernt und flutsch war er raus.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 01.07.2022, 07:10   #10
weiblich DieSilbermöwe
 
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Lieber Heinz,

das wird ja auch nicht gesagt, weil es selbstverständlich ist vor dem Entfernen. Ich hatte es nach meiner Total-OP (danach hatte ich ein paar Tage auch einen Katheter) nur gemerkt, weil ich es wusste und darauf gewartet hatte.

LG DieSilbermöwe
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Alt 01.07.2022, 08:46   #11
männlich Heinz
 
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mein Gott! Welche Bilder entstehen da in meinem Kopf? Kann es sein, dass dieses postoperative Syndrom noch Wirkung hat? Ich sehe Dich, blondgeschopft neben meinem Bett stehen und sehe, wie Du mit spitzen Fingern und abgewandtem Haupt nach meinem Katheter greifst und es mir Wonneschauerndem betont langsam und zart errötend dem Lingam entwindest.
Ich werde meinem Chirurgen vor der nächsten OP die Bedingung stellen, dass Du es sein musst, die den Katheter nicht nur entfernt, sondern auch einführst.
Der Opiatüberhang hat also auch sein Gutes.
H.
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