April

[Brise]

Es war einmal April in einem Jahr,
das den Regen nicht kannte.

Es gab Asphalt und Gras und etwas Licht,
auch Blätter gab es noch, die nicht
zerrieben waren

im Maiwind.

Es gab das Fenster.

Es war einmal April in einem Jahr, als hätte es noch nie April gegeben. Und jedes Jahr danach, und jeder Maiwind später, und jeder Fensterblick seitdem

erzählt April.

[Ex-Pennywise]

Moin Brise,

fühle mich stark ins Jahr 2018 versetzt, welches ich wirklich gruselig fand. Von April bis Oktober so gut wie kein Regen bei uns im Westen. Im Wald verdurstete Kaminchen. Ich habe dort Wasser aufgestellt. Der Klimawandel hat in dem Jahr übel zugeschlagen.
Ist die Parallele richtig?

Gruß

Pennywise

[Brise]

Moin Pennywise,

nein, gar nicht, passt aber wunderbar dazu, so dass ich mir wünschte, ich wäre so tiefgründig beim Schreiben gewesen! Ja, das Jahr habe ich auch in Erinnerung - es hätte das Jahr sein müssen, in dem die Menschen dieser Breiten aufgewacht wären. Sind sie aber nicht - und ich verstehe es nicht.

Herzlichst
Brise

[dunkler Traum]

... he Brise, die Idee gefällt mir, ich find sie nicht so gut umgesetzt, die letzten Zeilen werden Prosa. Passt für mich nicht so richtig.

Übrigens, das war das Jahr, in dem ich schlief.

wünsche schöne Träume

[Brise]

Hallo dunkler Traum,

Dein "passt nicht so richtig" finde ich interessant: Das Dings enthält genau einen Reim, dazu in den ersten Zeilen so ein paar Umbrüche. Eine doch sehr brüchige Ordnung, finde ich. Und ja, dies Brüchige schwingt um in einen Redefluss - Prosa, wie Du es nennst. Nun gibt es in dieser aber durchaus Versmaß und Melodie, und etwas Sog, finde ich?
Und genau das soll den Inhalt stützen: Das Erinnern an den einen April, der nicht hielt, was er versprach. Und so wie dieser war, zieht es sich seither durch die Jahre,durch jeden Tag.

Das ist das, was ich lese, wollte, immer noch fühle, und Dir leider nicht vermitteln konnte. Sei mir bitte nicht gram drum!

Gruß Brise