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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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#1 |
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Lass uns ein Stück gemeinsam noch, auf diesem Waldweg gehn.
Ein gelber Wald aus Buchen, kein Himmel ist zu sehn. So dicht ist noch das Blattwerk, jedoch vereinzelt bricht Zu uns herein ein Sonnenstrahl; der Schein, er trügt uns nicht. Fast eben so viel Frucht und Laub, wie an der Bäume Kron' Liegt links von dir und rechts von mir und auf dem Wege schon. Und was die Blätter rauschen, verrät mir auch dein Blick: Dass unser Weg zu Ende geht. Mach's gut, leb' wohl, viel Glück! |
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#2 |
Hallo Madasa,
manchmal ist ein Abschied auch nach einem langen gemeinsamen Weg genau das Richtige. Sehr schön eingefangen! ...und kurz zur Form: Siebenhebige Jamben liest man selten. Finde ich aber ziemlich interessant (wenn auch ungewohnt). Gerne mehr davon! Grüße Marinus |
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#3 |
Lieber Marinus,
vielen Dank für dein Lob! Es freut mich sehr, dass dir das Gedicht gefällt. Viele Grüße Madasa |
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#4 |
Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 41
Beiträge: 219
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Deine Zeilen gefallen mir ausgesprochen gut!
Dieser Abschied scheint mir voller Herzenswärme zu sein. Das Bild, das du gezeichnet hast, wirkt regelrecht lebendig, ich bin ein Stück weit mitgewandet. War schön. ![]() |
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#5 |
Hallo Madasa,
Ich finde das Gedicht auch faszinierend: Die ersten zwei Strophen beschreiben einen schönen Herbstspaziergang, während die dritte Strophe eher melancholisch klingt. In der vierten Strophe wird dann die Trennung finalisiert. Allerdings scheint die Haltung des lyrischen Ichs hier fast gleichgültig, so nach dem Motto "Naja, dein Blick sagt alles, na dann lass uns halt trennen.". Genau das fand ich (ganz wertungsfrei) überraschend. Zum Formellen: Auch mich überraschten die sieben-hebigen Jamben, die sich aber überraschend gut lesen lassen. Allerdings hätte man die meisten Verse auch zweiteilen können (jeweils einer vierhebig, der Rest dreihebig). Ausnahme (gewollt oder ungewollt): "Und was die Blätter rauschen" ist nur dreihebig. Kann man etwas rauschen? Eher nicht. Hättest du geschrieben "Und was die Blätter rauschend raunen", wärst du meinen Einwand bzgl. Bruch der Siebenhebigkeit und auch bzgl. meiner rhetorischen Frage los. Wie findest du meinen Vorschlag (der immerhin auch eine recht schöne Aliteration enthalten würde)? LG Norbert |
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#6 |
Liebe LadyAdunaic,
vielen Dank für deinen freundlichen Kommentar und für die Begleitung ![]() Lieber Norbert, vielen herzlichen Dank für deine Auseinandersetzung mit meinem Text! Was die Verslänge angeht, fühle ich mich ertappt. Man merkt es ja auch an der Zäsur; wie von dir beschrieben war es urspunglich geplant, dann wären nur so viele Verse ohne Reim ausgegangen. Das Problem mit dem Rauschen war mir nicht aufgefallen, da denke ich mal noch eine Weile drüber nach und übernehme dann wahrscheinlich heimlich deinen Vorschlag. Die Alliteration ist wirklich schön. Gleichgültig kam mir das lyrische Ich jedoch nicht vor. Ich war eher der Meinung, sie haben es einfach beide bemerkt und akzeptiert. Das "ein Stück gemeinsam noch" im ersten Vers würde darauf hinweisen. Und die guten Wünsche am Ende sind nicht ironisch gemeint. "Two roads diverged in a yellow wood" aus The road not taken hat übrigens die Szenerie inspiriert. Es ist das am häufigsten falsch interpretierte Gedicht der englischen Sprache und eines meiner liebsten. Viele Grüße Madasa |
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#7 | |
Zitat:
(Mir hätten die fehlenden Reim-Paare übrigens gar nichts ausgemacht.) Aber, gut dass du noch einmal klargestellt hast, dass das "Good Bye" nicht ironisch gemeint war! Ich hatte hier nämlich genau diesen Verdacht. Vermutlich deswegen auch meine (Miss-)Interpretation. ![]() Ich glaube, jetzt gefällt mir das (ohnehin schöne) Gedicht sogar noch besser! ![]() LG Norbert |
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#8 |
Dabei seit: 01/2025
Ort: In den flimmernden Räumen meiner Gedanken
Alter: 24
Beiträge: 21
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Ich finde dieses Gedicht wirklich gelungen. Besonders beachtlich finde ich, wie das lyrische Ich den Abschied so einfach annimmt. Für mich, der oft herzzerreißende, schrecklich intensive Erfahrungen mit Abschieden gemacht hat, die noch immer nachhallen, wirkt dieser Umgang mit dem Abschied fast bemerkenswert einfach. Es ist ein stiller und fast wehmütiger Abschied, der mit einer gewissen Akzeptanz daherkommt, während ich selbst oft noch mit der emotionalen Wucht ringe, die solche Momente mit sich bringen. Der sanfte, unaufgeregte Ton in diesem Gedicht hat etwas Beruhigendes – fast als könnte es eine Erinnerung daran sein, dass Abschied auch in seiner Tiefe ruhig und ohne viel Drama sein kann.
Danke fürs teilen ![]() |
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