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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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19.06.2008, 05:01 | #1 |
Der Prinz
Der Himmel über der Stadt wird heller. Es ist nach vier.
Die Sonne geht langsam auf. Der Morgen dämmert. Nicht geschlafen. Er hat eine Fahne. Aus seinem Mund riecht es nach Kippen und Alk. Er hat Sodbrennen. Seine linke Hand stinkt nach Rauch. Er ist Linkshänder. Er ist Nichtraucher. Draußen beginnen die ersten Tagesgeräusche. Autos fahren. Vögel zwitschern. Wüsste er doch auch, was in seinem Leben zu tun ist. Eine klare Anordnung von stupiden Tätigkeiten. Tätigkeiten, die ihn sein Leben kontrollieren lassen. Ihn zum König seiner eigenen Welt machen. Der Welt, in der er alles in seinen Händen hält. Doch derzeit ist er der Prinz. Der Prinz in einer Welt voller Erwartungen. Der Prinz mit leeren Händen, der nur wartet auf den Thron gesetzt zu werden. Ohne zu wissen was ihn erwartet. |
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19.06.2008, 06:32 | #2 |
hi ante m.
Dein ungewöhnliches Gedicht "Der Prinz" spricht mich an, da es unbekannte, unverbrauchte Bilder thematisiert. Nur eine Verständnisfrage: wie kann seine linke Hand nach Rauch riechen, wenn er Nichtraucher ist? Insgesamt gefällt es mir wirklich gut, weiter so. LG, |
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19.06.2008, 16:40 | #3 |
@east
Erst einmal vielen Dank für die nette Antwort. Da es meine erste "Veröffentlichung" ist, hatte ich eigentlich mit vernichtender Kritik gerechnet. Aber wer weiss, die wird sicherlich noch kommen. Zu deiner Frage: Die lyrische Person ist derzeit gefangen im Stillstand und in einer Situation, in der sie gerne weiterkommen würde. Daher probiert sie sich aus. Die Situation verleitet sie dazu etwas zu ändern. Das Rauchen ist sinnbildlich für die Veränderung, das Sodbrennen und der Geruch die Folge daraus. Der Ursprung ist der Nichtraucher. |
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