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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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06.08.2012, 09:59 | #1 |
Abkehr
Verdammt die Welt, aus deren Luft ich Leben sog,
Die Welt, die mich mit Glanz betrog, mich rief aus Nichtgefühl, wo mich nicht Glück, nicht Schmerzen rührten, aus deren Furchen ich hervorgestoßen, gesät durch Zufallswindes Wurf, nur lebend, da`s mißlang, mich zu zertreten. Warum gab es den Tag, da ich mich selbst hier lebend einst erkannte? Warum gehöre gerade ich zu diesen Wesen, die man einst Menschen nannte? in deren Herzen unauslöschlich der Vernichtungshaß entbrannte, die tierisch sind in ihrer Gleichheit Masse und dennoch dünken sich als Individuum, als Rasse, die alle tastend irgendetwas suchen und ihre Ziele, irrend, gleichzeitig verfluchen, die alle, unbeachtet jeder von dem andern, im Nebel wandern. |
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06.08.2012, 11:01 | #2 |
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Warum gerade das LI zu diesen Wesen gehört, kann ich nur vermuten. Wahrscheinlich weil es die Frucht eines Paares ist, das seinen Ursprung
ebenfalls dort hat. Im Bezug auf die Menschen und ihre Bezeichnung als solche möchte ich nicht in der Vergangenheit sprechen. Sie sind Menschen. Auch gehe ich davon aus, dass sie nicht durch einen unauslöschlichen Vernichtungshass gekennzeichnet sind. Die kriegerischen Konflikte sind kein Wesensmerkmal, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse. Alle Kriege, und damit meine ich auch alle Kriege, zielen auf Raub und Eroberung ab. Religion, Attentate, öffentliche Demütigungen usw. dienen dabei immer nur als Vorwand. Jene, die es auf Raub und Eroberungen abgesehen haben, schrecken auch heute nicht davor zurück, Kriege als Notwendigkeit zur Regulierung einer drohenden Überbevölkerung zu bezeichnen. Wohlwissend, dass unter gegenwärtigem Technik- und Wissenschaftsstand weltweit die sechsfache Menge der aktuell benötigten Lebensmittel produziert werden kann. Sie wandern auch nicht im Nebel. Sie wissen genau, warum sie was tun und wem sie es antun. Sie binden es nur niemandem auf die Nase. Die Dunkelheit gehört zum Räuberhandwerk. |
06.08.2012, 11:17 | #3 | |
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Das Gedicht ist sehr düster und deutlich misanthropisch bis zum Selbsthass. Das ist radikal, aber dadurch sticht es aus der Masse heraus. Es ist nicht oft, daß ich ein Gedicht zwei- oder dreimal hintereinander lese, um die Wirkung voll aufzunehmen.
Zitat:
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06.08.2012, 11:31 | #4 |
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ein text, der absolut originäres ausdrückt. der negative weltblick ist begründet und meine geliebter unseliger ARTHUR KOESTLER würde zustimmend den kopf schütteln.
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06.08.2012, 12:25 | #5 |
gesperrt
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Der Text ist klar ohne Kompromisse. Der Mensch stößt an Die Ränder seiner Depression. Interessant ist, dass der Reim nicht durchgeführt wird. Es ist so eine Art Klammer entstanden mit eingestreuten Reimen. Dabei hätts für eine Elegie durchaus gereicht.
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07.08.2012, 10:40 | #6 |
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Antwort auf die Fragen von Ilka-Maria
1. "Wer sind die?" --> Sie werden sich zu erkennen geben.
2. "Von welchen Staaten...?" --> Wer sagt, dass Kriege von Staaten mit Überbevölkerung ausgehen werden? 3. "Offensichtlich..." --> Ja, gewisse kriegerische Auseinander- setzungen sind zumindest territorial voraussehbar. Und zwar, wenn es sich um Rohstoffe handelt. Es macht nämlich wenig Sinn, in der Antarktis Krieg zu führen, wenn es um Erdölvorkommen im arktischen Meer geht. |
07.08.2012, 14:29 | #7 |
Forumsleitung
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Welcher Staat sollte wegen Öl Krieg führen wollen? Die Russen haben Gas, die Japaner bleiben bei ihren Atomkraftwerken, und die Amerikaner beziehen bzw. produzieren 85 Prozent ihres Bedarfs auf dem eigenen Kontinent und könnten locker auf die restlichen 15 Prozent aus dem Persischen Golf verzichten. Allenfalls die Chinesen könnten zum Krieg greifen, denn deren Importe aus dem Mittleren Osten liegen jetzt schon bei ca 46 Prozent, Bedarf steigend. Wie sich das bei den komplizierten wirtschaftichen Verflechtungen in der Welt darstellen könnte, darüber kann kann ich nur spekulieren.
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08.08.2012, 10:30 | #8 |
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Antwort auf die Frage von Ilka-Maria
Die Medien posaunen es laut heraus. Es gibt Erdölvorkommen im Norden unserer Erdkugel. US-Amerikaner, Briten, Skandinavier und Russen streiten bereits darüber, wessen Hoheitsrechte hier gelten. Russland versenkte bereits eine Nationalflagge am Meeresgrund. Das Sie, Frau Ilka-Maria, das noch nicht in Erfahrung brachten, erstaunt mich. Denn, wie ich aus vielen Ihrer Kommentare ersehen konnte, beschäftigen Sie sich sehr gründlich mit diesen Themen. Naja, vielleicht konnte ich Ihnen hierbei etwas behilflich sein.
P.S. Ich glaube nicht, dass die Chinesen an einem Krieg in der Arktis interessiert sind. |
08.08.2012, 11:02 | #9 |
Hallo asd,
starkes Gedicht! An dem Tag, als wir zu uns sagten „ich bin“, an diesem Tag sind wir geschrumpft, zurückgefallen in uns selbst und den engen Kerker unseres Bewusstseins, das sich auf sein Selbst beschränkt, reduziert ist auf ein Nichts von Raum und Zeit und trügerischer Existenz. Wir ahnen es bei den Säuglingen und kleinen Kindern, dieses vorherige Sein, das wir verlorenes Paradies nennen in unseren Kulturen, ehe wir Opfer und Sklave unseres gebrochenen Daseins wurden, hinausgeworfen in die Qualen des Zweifels und der Frage, dem Fluch von Gut und Böse unterworfen, wie Vertriebene in unsere schutzlose Nacktheit verbannt. Hab ich vor etwa zwei Jahren mal so niedergeschrieben. LG Desperado |
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08.08.2012, 11:25 | #10 |
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Da schließe ich mich an. Vielen Dank für diesen Text, asd!
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12.08.2012, 07:04 | #11 |
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Abkehr
Lieber asd,
es häufen sich Texte zum selben Thema: der Verlassenheit des Menschen, der gewollten Introvertiertheit, der Sicht auf die Welt, die ihm nicht durchschaubar erscheint, der Mensch als Opfer und nicht als Gestalter der Verhältnisse. Omar meint, du hättest vielleicht reimen sollen. Ich bin nicht dieser Ansicht, das Reimgedicht engt mitunter ein, oftmals muss man auf die Präzisierung verzichten, der freie Vers lässt mich die die ganze schreckliche Einsamkeit eher spüren, zumal ich ihn sehr gut gestaltet finde. Mit liebem Gruß Nitribitto |
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