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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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28.09.2017, 21:55 | #1 |
Der Rausch
Ein Hinbegehren treibt mich wieder -
ich stürze in den Becher nieder und trinke meinen nächsten Tod. Die Stube schwillt und schwingt in Tönen, die nährend an das Flammen dröhnen, das in mir loht! Jetzt bin ich künftig, bin lebendig, im Wollen stark, im Geiste wendig - ach, wie das Lügen leichter wird! Die Fenster winken laut mit Nächten! Ob sie dem Herzen Frieden brächten, das in mir schwirrt? Die Augenblicke sind gekostet - des Willens Eisen fällt und rostet dem unersehnten Morgen zu. Nun bin ich still und ebenerdig, und stricke scheu und kleingebärdig an meiner Seelenruh. |
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03.10.2017, 11:48 | #2 |
Lieber Erich,
stimmige Bilder zeigen, wie die verzweifelte Gier nach Leben und Glück auf die Sättigung zu und doch wieder an ihr vorbeitreibt. Der Rausch enthebt für Momente der kläglichen Wirklichkeit, sein Schwinden macht sie nur kläglicher. Sehr gern gelesen LG gummibaum |
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03.10.2017, 12:10 | #3 |
abgemeldet
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Eine vortreffliche Sprache, Erich. Berauschend zu lesen, sehr eindringlich.
Lieben Gruß Letreo |
03.10.2017, 14:54 | #4 |
Hi Gum, Letreo!
Hier wollte ich den grundsätzlichen Mechanismus des Trinkens, bzw. der Wirkung von Alkohol veranschaulichen: Enthemmung, Gelöstheit, Übermut, Ernüchterung, Kater, Reue. Vielen Dank, dass ihr euch dieser Zeilen angenommen habt! LG, eKy |
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11.10.2017, 10:30 | #5 |
Der Rausch
Hallo eKy, erinnert etwas an Christoph Meckels „Ich hab das Paradies im Wein verloren“, ist aber intellektuell anspruchsvoller und erscheint mir dadurch weniger glaubwürdig.
Wirst du vielleicht nachschlagen müssen, liegt dir möglicherweise nicht. Deine Meisterschaft ist nichtdestotrotz unbestritten. Gruß Lewin. |
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11.10.2017, 11:14 | #6 |
Hi Lewin!
Nein, den Dichter, den du nennst, kenne ich nicht. Ob mein Text "weniger glaubwürdig" ist, kann ich also nicht beurteilen. Aber derlei ist ohnehin immer ein subjektiver Eindruck. Ich werde mich kundig machen. Ich habe einfach in mich hineingehorcht und beschrieben, was ich selbst bei meinen (früheren) Räuschen so empfunden habe. Ich Ich-Perspektive ist nicht von ungefähr gewählt. Vielen Dank für deinen Beitrag! LG, eKy |
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16.10.2017, 13:58 | #7 |
Der Rausch
Hallo eKy, vielleicht weniger für dich. Für die anderen möglichen Interessenten: Christoph Meckel, *1935 in Berlin, Schriftsteller und Grafiker, u.a. Träger zahlreicher Kunst- bzw. Literaturpreise von 1959 bis 2016. Ziemlich scheu.
Das genannte Gedicht bekommst du per PN. Gruß Lewin. |
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24.10.2017, 18:39 | #8 |
Hi Lewin!
Sei bedankt für das Gedichtbeispiel. Ich werde wohl mehr von diesem Autor lesen. LG, eKy |
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25.10.2017, 11:41 | #9 |
Der Rausch
Gern geschehen.
Gruß Lewin. |
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25.10.2017, 12:20 | #10 |
Wunderbar geschrieben, Erich. Richtig klasse! So muß man Gedichte führen...
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25.10.2017, 16:26 | #11 |
Hi gelberhund!
Danke für das positive Echo. Hattest du mal einen anderen Nick? Dein Gesicht kommt mir bekannt vor. Kann aber auch sein, dass ich mich irre, ich bin nicht so gut im Sichmenschenmerken ... LG, eKy |
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