Bis man zerbricht

[lcb1902]

Korallenkater macht sich klein
Unter der Gartenmauer
Die Beere wächst im Silberschein
Der dunkle Saft schmeckt sauer
Ein Fledermäuschen schleicht vorbei
Der Kater merkt es nicht
Der dunkle Sud und Blut im Biss
Sie lebt, bis sie zerbricht

Der Tigerflieder brüllt heraus
Ein Tag, ein Neubeginn
Gepflanzt am nächsten Gartenhaus
Der Stillstand ist sein Sinn
Er schämt sich für das Blütenblatt,
Das fahl im Auge sticht
Weil es die falsche Färbung hat
Er brüllt, dass er zerbricht

Der Botenjunge zückt die Hand
Der Zeitpunkt ist nun hier
Persönliches im Nachtgewand
Gesichtslos ist man Tier
Ein Stöhnen hört sich leblos an
Der Bote bringt das Licht,
Dass man auf ewig schlafen kann
Man lebt, bis man zerbricht