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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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16.06.2018, 11:51 | #1 |
Das betrunkene Weinglas
Es tat sich ein Weinglas betrinken,
die schnöde Welt tat ihm stinken, so schenkte es randvoll sich ein vom köstlichen roten Wein. Es gurgelte und schnurgelte und schmeckte und schleckte und schlürfte den Wein begierig hinein. Und schon nach diesem einen Glase trug viel höher es die Nase. So leicht ward das Leben, es stieg ihm ein Schweben so göttlich bis unter den Rand, es kippte sich ein noch mehr von dem Wein mit himmelhochjauchzender Hand. Bald spürte es ganz den himmlischen Glanz, es ward ihm absonderlich heiter, es tanzte voll Wein auf gläsernem Bein und maßlos betrank es sich weiter. Es riss blöde Witze und warf manche Spitze und kam sehr bedrohlich ins Schwanken, das Leben war toll so sternhagelvoll, drum tat es sich weiter betanken. Es fiel aus der Rolle, verlor die Kontrolle und stürzte betrunken vom Schrank, doch so voller Fusel hatte es Dusel und war nur fünf Tage lang krank. |
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16.06.2018, 15:25 | #2 |
Guter Einfall, liebe Schnulle, das Mittel hier selbst zum Opfer zu machen. Kurzweilig und gewitzt erzählt. Auch unterstreicht der exzentrisch wirkende Daktylus gut die zunehmende Gleichgewichtsstörung.
Sehr gern gelesen. LG gummibaum |
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16.06.2018, 16:48 | #3 |
Ich finde das Gedicht zwar unterhaltsam, mir würde es jedoch wesentlich besser gefallen, wenn auf die Umschreibung mit "tat" wie z. B "es tat sich betrinken" verzichtet worden wäre. Sorry, das ist Kleinkinder-Sprache. Wenn meine Kinder früher mal so gesprochen haben, habe ich die Krise bekommen und wenn ich sowas lese, kriege ich die Krise auch heute noch.
Davon abgesehen aber ein nettes Gedicht und origineller Einfall. LG DieSilbermöwe |
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16.06.2018, 23:54 | #4 |
Lieber Gummibaum,
ich freue mich sehr über deinen Kommentar. Danke dafür. Gute Nacht für dich LG Schnulle Liebe Silbermöwe, ja die Geschmäcker sind verschieden, was dem einen sein Uhl ist dem andern sein Nachtigall. Du hast wohl recht mit dem "tat". Hab’s leider nicht anders hinbekommen. Andererseits ist das Gedicht ja nicht eins von der ernstzunehmenden Gattung. Nur ein reiner Spaß am Dichten. Gute Nacht auch dir und Danke für deinen Kommentar LG Schnulle |
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17.06.2018, 00:24 | #5 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
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Geil und ist nichtmal daran kaputt gegangen.
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17.06.2018, 10:58 | #6 |
abgemeldet
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Liebe Schnulle,
dein betrunkenes Weinglas hat mich sehr erheitert, auch ohne den Inhalt. Vielleicht stoßen wir ja gemeinsam auf gummibaum an. Lieben Sonntagsgruß Letreo Kleinigkeiten: Ein Weinglas wollte sich betrinken, die schnöde Welt schien ihm zu stinken, drum ließ es sich weiter betanken. |
17.06.2018, 11:00 | #7 |
Lieber dr. Frankenstein,
danke für dein "geil". Freut mich sehr. Es ist wie im wahren Leben. Man sagt doch, Betrunkenen und kleinen Kindern passiert nichts...... Einen schönen Sonntag für dich, LG Schnulle |
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17.06.2018, 11:12 | #8 |
Liebe Letreo,
ich freue mich sehr über deinen netten Kommentar und dass ich zu deiner Erheiterung beitragen konnte. Ich werde auch noch mal versuchen mit deinen Vorschlägen das "Werk" umzuarbeiten. Gerne stoße ich mit dir auf Gummibaum an, auf seine wundervollen Gedichte.... Oder hab ich wieder was nicht mitbekommen ? (hi, hi) Einen schönen Sonntag wünscht dir die nüchterne Schnulle Aah..... Geburtstag, na dann Prost!! |
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17.06.2018, 14:18 | #9 |
Hier eine geänderte Version der ersten Strophe :
Ein Weinglas stand in einer Bar dass seines Daseins müde war, so schenkte es randvoll sich ein und wollt' sich betrinken mit Wein. |
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18.06.2018, 06:54 | #10 |
Liebe Schnulle,
so ist es super! (allerdings müsste dann in der 2. Zeile ein "das", nicht "dass" hin, da sich dass Das auf das Weinglas bezieht). LG DieSilbermöwe |
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18.06.2018, 12:24 | #11 |
Schön, dass es dir nun gefällt, liebe Silbermöwe. Das “dass” geht ja nun nicht mehr zu ändern, aber klar kommt da ein "das" hin. Danke für den Hinweis.
Schöne Woche für dich LG Schnulle |
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19.06.2018, 10:59 | #12 |
Es fiel aus der Rolle,
verlor die Kontrolle und stürzte betrunken vom Schrank, doch so voller Fusel hatte es Dusel und war nur fünf Tage lang krank. Liebe Schnulle Köhn, Köstlich! (in jeder Hinsicht!) Was harmlos beginnt, steigert sich glaubwürdig in unkontrollierte Extase, gipfelt in der Katastrophe und endet überraschend und originell. Salute und Prost! LG Georg PS: Kleiner Verbesserungsvorschlag: Es wäre in der - wunderbaren - Abschlusssequenz rhythmisch etwas sauberer, wenn Du noch ein DA einfügen würdest: doch so voller Fusel DA hatte es Dusel und war nur fünf Tage lang krank. |
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19.06.2018, 14:21 | #13 |
R.I.P.
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Liebe Schnulle Köhn -
welch eine beflügende Köstlichkeit!
In Zukunft werd ich den Rest meiner Weingläser sorgfältiger betrachten , Aber um den Schwund komme auch ich nicht herum. Beschwingten Gruß von Thing |
19.06.2018, 20:24 | #14 |
Hallo Georg,
Welch lobend Worte schriebst du nieder, mir fährt ein Frohsein durch die Glieder. Du meinst, ein "da” es könnte fehlen, oh, ich vergaß, es nachzuzählen. Doch ändern kann ich's nun nicht mehr das gibt die Software ja nicht her. Doch dank ich dir für deinen Rat, er scheint mir eine gute Tat. Es freut dein Kommentar mich dulle, drum grüßt dich lieb die Köhnsche Schnulle. Hallo Thing, ja, immer schön blank putzen die Gläser, damit sie nicht depressiv werden und sich an deinen Weinvorräten zu schaffen machen. Am Ende zerspringen sie auch noch und du stehst vor dem Nichts. Hab mich über deinen Kommentar sehr gefreut. Beschwingte Grüße zurück in den Abend Schnulle |
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19.06.2018, 20:43 | #15 |
Forumsleitung
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Hab's jetzt erst gelesen und lustig gefunden. Netter Einfall. Die Umschreibungen mit "tat" kann ich tolerieren, sonst hätte sich kaum ein Reim herstellen lassen wie "betrinken/stinken", ohne die Strophe völlig umzuschreiben (hab's versucht und bin gescheitert). Vielleicht hätte sich das "tat" aber noch weiter durchziehen lassen, damit es als Stilmittel durchgegangen wäre.
Anyway, ein phantasievolles, spaßiges Gedicht. Ich hatte mal etwas Ähnliches geschrieben, da ging es um eine besoffene Flasche. Welcher Tages- oder Nachtzeit bedarf es eigentlich, um solche Einfälle zu haben ? |
19.06.2018, 20:57 | #16 |
Dabei seit: 10/2016
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Beiträge: 5.271
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Liebe Schnulle, na denn Prost!
Der Wein ward dem Glase ja ein Trost. Es trank sich weg die Bitterkeit. Wird hoffentlich nicht zur Gewohnheit. Und spricht sich bitte nicht herum, denn tätens alle, wär das dumm. Ich fänd es nämlich nicht so klasse, gäbs dann den Wein nur aus ner Tasse. Schlimmer noch, aus dem Plastikbecher. Da würde ich doch glatt zum Rächer und schlösse all den Wein hinfort und die Gläser an einen andern Ort. |
19.06.2018, 23:45 | #17 |
Liebe Ilka,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Schön dass du mal versucht hast das "tat" zu vermeiden und mein Problem nachvollziehen kannst. Die erste Zeile mit "betrinken" am Ende war mir zuerst im Kopf und da hatte ich den Salat. Oft verschlimmbessert man mit einer kompletten Umstellung den ersten spontanen Einfall. Eine betrunkene Flasche könnte ich mir auch gut vorstellen. Du fragst, wann mir so was einfällt? Meist kommen die Reime unverhofft über mich, beim Einschlafen, beim Rasenmähen, beim Duschen..... Nur erzwingen lässt sich leider nichts. Da gibts Phasen, da geht gar nichts. Aber das kennt wohl jeder aus der schreibenden Zunft. Schöne gute Nacht für dich LG Schnulle Liebe Unar, vielen Dank für deinen Reimkommentar. Hat mich sehr gefreut und ich kann dich beruhigen: Oh weise Unar, Gott sei Dank, seither das Glas nie wieder trank. Es hat zu Herzen sich genommen, dass fast zu Tode es gekommen. Es macht nun eine Therapie, damit sich wiederholt das nie. Auch dir eine schöne gute Nacht LG Schnulle Geändert von Schnulle Köhn (20.06.2018 um 09:01 Uhr) |
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20.06.2018, 15:16 | #18 |
...und die Moral von der Geschicht':
Vom Schrank, besoffen, stürzt man nicht! LG |
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20.06.2018, 15:19 | #19 |
abgemeldet
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Ei, da hat sich ja noch Lustiges hinzu gesellt. Sehr gut!
Lieben Gruß Letreo |
21.06.2018, 00:11 | #20 |
Lieber Georg, liebe Letreo
So liebe ich die Dichterei, habt Dank und seid gegrüßt ihr zwei. Schnulle |
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