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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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31.07.2008, 15:44 | #1 |
Manchmal
Manchmal
Manchmal geht die Liebe Seltsame Wege. Das Glück Verschlungene Pfade. Manchmal geht das Leben Einsame Wege Verlassene Und melancholische. Manchmal bin ich selber Gefangen, ratlos. Allein im Meer Der Zweifel und Fragen. Manchmal lebt die Trauer In meinem Herzen. Ein Leben In großer Verzweiflung. Manchmal ist es sinnlos Das Glück zu suchen. Es kommt Von selbst, unerwartet. Manchmal scheint das Leben Ein Abenteuer. Ich lebe Ohne zu denken, zögern. Doch meist kommt es nicht so, Wie ich es plane. Das Leben geht seinen Weg, Das Leben lebt. |
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31.07.2008, 18:05 | #2 |
Hallo Mystery,
willkommen erstmal. Dieser der Einstiege (ich hab gesehen, dass es auch noch andre gibt) fegt mich nicht vom Stuhl, aber ich erinnere mich auch an wesentlich schlechtere Einsteigertexte. Trotzdem ist der hier für mich weit davon entfernt, als „gut“ betrachtet zu werden, was zum einen daran liegt, dass der Rahmen riesengroß und doch ganz altbekannt gefasst ist, zum anderen daran, dass der Aufbau, den Titel als Anapher durchzuziehen, das Ganze nicht sonderlich verknüpft wirken lässt, bzw. reizvoll verquickt. Es ist schon klar, dass es dir um den Abriss verschiedener Möglichkeiten des „Manchmal“ ging, aber spannend finde ich es auch in Anbetracht der allzu bekannten Wendungen wie „im Meer der Fragen“ o.ä. nicht. Mittlerweile glaub ich sagen zu können, dass das Anaphorische bestückt mit kleinen Splittern beliebt ist, wenn man sich dem ganzen Prozedere annähert (oft auch: „Du (bist…). Wäre nicht so wild, wenn da nicht der Riesenrahmen und die toten Bilder blieben. Besser aber noch mal an manchen Stellen des Gedichts selbst festgemacht: I.) Manchmal geht die Liebe Seltsame Wege. Das Glück Verschlungene Pfade. ~ Da schlägt sich schon das nieder, was ich mit „toten“ Bildern meinte – „seltsame Wege / „verschlungene Pfade“ ist natürlich sehr beliebt für etwas, das man nicht ganz erfassen kann, aber dein Leser erfasst dadurch eben auch noch nichts Neueres oder Interessanteres. Problem: die gesamte Strophe baut darauf auf, sonst gibt es ja nichts. IV) Manchmal lebt die Trauer In meinem Herzen. Ein Leben In großer Verzweiflung. ~ Da möchte man dir fast schon Tötungsabsichten unterstellen, mit der „Trauer“, die manchmal „im Herzen lebt“. Das Gefühl oder Teile dessen wird der Leser kennen, aber der Text trägt nicht wirklich was an mich heran. So bleibt’s diffus und als Text nicht interessant. VI) Manchmal scheint das Leben Ein Abenteuer. Ich lebe Ohne zu denken, (zu) zögern. Doch meist kommt es nicht so, Wie ich es plane. Das Leben geht seinen Weg, Das Leben lebt. ~ Auch weit vom Optimum: das Schließen deines Rahmens – „Das Leben lebt“. Hum. Tut es das. Das Leben fern ab der Person? Nein, passt nicht so gut. Was ich mir wesentlich besser vorstelle: aus dem Abriss verschiedenster Möglichkeiten, den du hier angefertigt hast, einen Aspekt rauszupicken und ihn auszugestalten. Wenn du im Zuge dessen Bilder finden kannst, die die beabsichtigte Aussage tragen und erweitern können, würde ich zu wesentlich kleineren tendieren. So die Möglichkeit, ein Feld zu suchen, aus Alltag, Haus, Natur, Straße etc., jetzt mal platt gesprochen und zu sehen, was sich anbietet und eine Auswahl an kleineren Kieseln zu sammeln, aus denen du dein Mosaik legst. Wenn du dich in der Bildstützung auch auf die kleineren Ebenen begibt und nach Bedeutung von Dingen suchst, ist die Gefahr auch nicht ganz so groß, dass du das erwischst, was alle schon mal genommen haben, wie oben geschehen. Vielleicht lassen sich je nach dem ausgesuchten Feld auch die Formalia entsprechend finden im Wechselspiel mit den Kieseln. Soweit für ein Erstes, VG |
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03.08.2008, 19:58 | #3 |
Hi blaue Raupe!
Also erstmal danke für deine ausführliche Kritik. Ich finde, du hast Recht, denn das Thema ist wohl wirklich schon recht abgegriffen. Ibin ja noch nicht lange hier, aber ich habe schon an ein paar Kritiken gemerkt, dass ich immer aus meinen Gefühlen heraus und für mich verständlich schreibe, dass die Leser hingegen es als langweilig oder undurchsichtig empfinden. Jetzt kann ich versuchen, das zu verbessern, denn dafür bin ich unter anderem auch hier. Vielen Dank! |
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