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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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30.09.2014, 06:41 | #1 |
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Theater, Theater ...
Welch ein Zinnober um das kleine Wörtchen „Liebe“,
Gedöns um Sehnsucht nach der „Himmelsmacht“, die Trunkenheit und Unvernunft entfacht, in Wahrheit jedoch Sand streut ins Getriebe! Welch ein Tamtam um jenen großen Feuereifer, der den Verstand in Nebelschwaden taucht und schärfste Augen rosarot behaucht: Er traut nur noch dem lügnerischen Herzergreifer. Doch irgendwann fällt jeder Vorhang nieder, dann findet das Spektakel seinen Schluss, vom wilden Rausche schmerzen alle Glieder und nicht ein Kribbeln bleibt vom letzten Kuss, das Leben kommt zurück besonnen, bieder, weil jeder Traum der Wahrheit weichen muss. 30. September 2014 © Ilka-Maria Geändert von Ilka-Maria (30.09.2014 um 08:02 Uhr) |
30.09.2014, 11:16 | #2 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Es ist immer problematisch in einem Text, einer Stellungnahme, persönliche Erfahrungen ganz subjektiver Natur als allgemeingültige Wahrheiten zu verkaufen.
Es muss eben nicht jeder Traum der Wahrheit weichen, sondern es gibt Menschen deren Träume wahr werden, unabhängig davon ob irgendein Autor mit anderen, ganz subjektiven Erfahrungen das nun wahrhaben will oder nicht. Man kann aus einem Einzelschicksal ein interessantes Gedicht in der Art dieses Textes hier machen, wenn man aber beginnt, dieses Einzelschicksal zu verallgemeinern und als allgemeingültig darzustellen, verabschiedet sich der Text von jeder Glaubwürdigkeit. Natürlich wird er Beifall von denen bekommen, die auch Pech mit der Liebe hatten, aber das sind nun mal nicht alle. Das wiederum wird der Autorin hier aber ziemlich egal sein, das Gedicht ist wahrscheinlich aus einer tiefen Altersresignation heraus geschrieben und insofern für die Autorin sicher die Wahrheit. Zu widersprechen lohnt sich im Prinzip auch nicht, da viele Menschen nur von ihren eigenen Erfahrungen ausgehen und andere Erfahrungen anderer Menschen niemals in Betracht ziehen. Was nicht ins eigene Weltbild passt wird beiseite gewischt. So gesehen sagt das Gedicht eigentlich nur aus: „Ich hab‘ mit Liebe und Beziehungen immer Pech gehabt und da ich dafür nicht die Ursache suchen möchte, womöglich noch bei mir, behaupte ich einfach mal, dass Liebe generell nur eine temporäre Verwirrung der Gefühle ist. Immer. Ohne Ausnahme. Sonst könnte ich ja noch auf glückliche Paare neidisch werden...“ Corazon |
30.09.2014, 12:12 | #3 |
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Dein Kommentar, Corazon, ist nichts weiter als Psychogequatsche. In meinem Gedicht steht nichts von Pech in der Liebe, es geht nicht einmal um die Liebe als solche, sondern um die schwärmerische Romantisierung eines inflationär gebrauchten Wortes, weswegen ich "Himmelsmacht" in Anführungszeichen gesetzt habe. Somit fällt mein Gedicht unter die Rubrik "ironische Kritik an oberflächlichem Sprachgebrauch" (im übrigen inspiriert von einigen Poetry-Usern).
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30.09.2014, 13:22 | #4 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Es passiert oft, dass uns ein ernsthafter, konstruktiv aber auch teilweise kritisch geschriebener Kommentar nicht gefällt.
Vielleicht deshalb, weil er unsere Fehler so genau erkennt. Der Kommentator praktisch den Finger auf die Wunde legt. Das tut weh. Und diesen Schmerz wollen wir nicht haben. Was bleibt uns dann anderes übrig, als den Kommentar abzuwerten, ihn als dummes Psychogequatsche abzutun und dem kritisierten Inhalte schnell eine neue Bedeutung zu geben, da eignet sich immer der Hinweis auf Satire oder Ironie. Das nimmt dem Kommentierenden dann den Wind aus den Segeln und der ist erst mal ruhiggestellt. Damit tun wir uns einen Gefallen. Meinen wir. Ich denke in Wirklichkeit zeigen wir nur ganz deutlich, wie treffend die Kritik war. Es bleibt uns nicht die Möglichkeit, sie sachlich zu beantworten, dann müssten wir ja auf unsere Fehler eingehen. Sie erst einmal eingestehen. Aber eigene Fehler einzugestehen, das ist nicht jedem gegeben. Ich habe keine Probleme damit, eigene Fehler oder Unzulänglichkeiten einzugestehen. In der Astrophysik, in der Forschung, da werden viele Fehler gemacht, Dinge falsch interpretiert, falsch verstanden. Da lernt man, mit eigenen Fehlern umzugehen. Und lernt, dass es einem nicht schadet, dass andere die gleichen Fehler machen. Aber hier gibt es fast nur Hobby-Dichter und kaum Astrophysiker, das merkt man dann eben. Corazon |
30.09.2014, 14:50 | #5 |
Theater hört sich nach etwas vorspielen an. Ich bin überzeugt, dass viele Menschen es ehrlich meinen mit ihrer Liebe. Sie empfinden genau so wie sie es sagen und nennen ihre Gefühle und Leidenschaften Liebe. Doch wenn sie vergehen, die Empfindungen - ist auch die Liebe erloschen.
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30.09.2014, 15:25 | #6 | |
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Zitat:
LG Ilka |
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30.09.2014, 16:19 | #7 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Liebe Ilka-Maria,
bei allem gebotenen Respekt muss ich doch feststellen, dass deine Interpretation des Textes fehlerhaft ist und diesem auch nicht annähernd nahekommt. Der Text thematisiert etwas ganz anderes, als die von dir genannten Inhalte. Die finden sich nur in deiner abenteuerlichen Interpretation aber nirgends im Text. Besonders deutlich wird dein vergebliches Bemühen den Text nicht nur schönzureden, sondern ihm auch einen ganz anderen Inhalt zuzusprechen, in der letzten Strophe. Das wird doch nix. Ich stell mich auch nicht hin und behaupte der Himmel sei grün, wenn jeder sieht, er ist blau. Corazon |
30.09.2014, 16:28 | #8 |
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Schon ulkig, um nicht zu sagen dümmlich, wenn einer Autorin* vorgeworfen wird, sie interpretiere ihre eigenen Texte falsch.
* Ein Autor (lateinisch auctor: Urheber, Schöpfer, Förderer, Veranlasser) ist der Verfasser oder geistige Urheber eines sprachlichen Werkes. Ein formal einwandfreies Sonett um das Thema "Liebe", um das im "neuen Biedermeier", genauso wie damals, viel Gedöns gemacht wird. Rio Reiser sang einmal: Selbst wenn Du mich fragst, ob ich Dich liebe, und ich sag ja, weiß ich manchmal nicht genau, ist das nun Lüge oder wahr, weil ich oft gar nicht mehr weiß, was ist das: Liebe? Liebt der Papa sein Auto, liebt die Mama den Kaffee, liebt das Baby seine Windeln wie der Weihnachtsmann den Schnee, lieben Kinder Schokolade wie die Hausfrau den Herd? Oder ist da mehr, oder ist da mehr, oder ist das alles Lüge, alles Lüge, alles Lüge, alles Lüge... So ist das in unserer Warenwelt, unserer Scheinwelt... Gut beobachtet und aufs Korn genommen. Lieben Gruß Rosenblüte |
30.09.2014, 17:30 | #9 | |
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Zitat:
@ Rosenblüte Voll erfasst, Rosenblüte. Die Idee zu meinem Gedicht kam mir übrigens durch Meriths begeisterten Kommentar, die Liebe sei eine Himmelsmacht. LG Ilka |
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30.09.2014, 18:21 | #10 |
gesperrt
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Liebe Ilka,
Ich habe nicht das Gefühl, wie das Corazon so apodiktisch behauptet, dass sei (nur) eine persönliche Erfahrung ist, der du Allgemeingültigkeit verleihen wolltest. Ganz abgesehen davon, dass Dichter niemals etwas anderes, als rein subjektive Erfahrungen als Stoff für ihre Werke haben, auch die versuchte Objektivität ist zwangsläufig immer subjektiv gefärbt. Und dennoch hat es eine gewisse Allgemeingültigkeit vor der man nicht die Augen verschließen kann: Denn wer könnte von sich schon behaupten, dass er niemals diese Ernüchterung erlebt hätte. Ich persönlich kenne niemanden, der nicht schon (öfter) in seinem Leben aus seinen romantischen Träumen "erwacht" ist. Aber, was wäre die Poesie, die Literatur und das Leben ohne dieses" kleine Wörtchen"!? Unsere "verklärten und/oder blauäugigen" Liebesgedichte tragen diese Sehnsucht nach der "Himmelsmacht" oder auch gerade das Erleben dieser "Trunkenheit und Unvernunft" in sich. Manchmal vielleicht auch einfach nur, um gegen die eigene Gefühllosigkeit und das Unvermögen wirklich zu lieben, anzukämpfen, oder "Verlorenes" zurückzuholen. Man spürt das alles in den Texten, die uns mehr oder weniger ansprechen und uns mehr oder weniger "gut" erscheinen. Was Corazons Kommentars angeht, finde ich ihn weder ernsthaft noch konstruktiv, sondern einfach nur (bewusst) destruktiv und vor allem auch abwertend (zb Altersresignation). Da bleibt die Liebe wirklich auf der Strecke! In diesem Sinne, erhebe ich (heute sonnentrunken) mein Glas auf die LIEBE!! Lieben Gruß shoshin |
30.09.2014, 19:45 | #11 | |
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Zitat:
Corazon hat sich dazu fehlleiten lassen, meinem Text lediglich die sexuelle Liebe zuzuordnen, dazu beruft sie sich auf die letzte Strophe. Aber das ist nur ein Aspekt von vielen Ausdrucksformen der Liebe, außerdem hat das "Kribbeln" beim Küssen nicht zwangsläufig etwas mit einer tiefen Zuneigung zu tun, sondern oft tatsächlich nur mit sexueller Erregung. Anders herum kenne ich Menschen, die sich aufrichtig lieben, auf die Knutscherei aber keinerlei Wert legen oder zumindest nichts dabei empfinden. Wenn es um Gefühle geht, ist - zumindest für mich - ein inflationärer Umgang damit zu beobachten. So gibt es z.B. die übertriebene Kinderliebe, die darin gipfelt, dem Nachwuchs jedes Hindernis und jede Herausforderung von vornherein aus dem Weg zu räumen. Oder die krankhafte Tierliebe, die zu so einem Schwachsinn wie Demonstrationen gegen das Erschießen beißwütiger Hunde führt, während nicht ein Mensch auf die Straße geht und demonstriert, wenn ein Kind von Hunden totgebissen wurde. "Liebe" wird in geradezu perversen Äußerungen als Währung eingesetzt, um sich den Nimbus des untadelig guten Menschen zu erkaufen. Natürlich sind Corazons Kommentare nicht ernst zu nehmen, das sagt sie doch schon mit ihren absurden Exkursen über die Astrophysik. Sie vergackeiert die User, das ist ihr neuester Sport. "Altersresignation"? Störe Dich nicht dran, das ist Dummschwätz. Resignieren ist etwas für Leute Anfang/Mitte dreißig, die den falschen Partner geheiratet haben, mit zwei oder drei Kindern und einer unverkäuflichen Immobilie festsitzen, die nächste Kreditrate nur mit Mühe aufbringen können und aus der Chose nicht mehr raus können, ohne sich die Haut abziehen zu lassen. "Resignation" kam in meinem aktiven Sprachgebrauch jedenfalls noch nie vor. LG und Dank für Deinen Kommentar, Ilka |
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01.10.2014, 09:17 | #12 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Ich denke es steht jedem Leser zu, einen Text so zu interpretieren, wie er ihn versteht. Wenn dies auch von der Intention des Autors oder den Interpretationen anderer Leser abweicht. Natürlich hat jeder Mensch seine eigenen Lebenserfahrungen, Meinungen, Befindlichkeiten, so dass kaum ein Text von jedem Leser gleich empfunden, gleich verstanden wird.
Wenn nun ein Leser einen Text anders interpretiert, so wie er ihn versteht eben, so ist es doch erstaunlich, dass hier nicht eine Vielfalt der Meinungen begrüsst wird, sondern ausgesprochen gereizt reagiert wird. Was jemanden dazu bringt, auf eine abweichende Interpretation gleich mit völlig überzogenen Begriffen wie „Psychogequatsche“, „dümmlich“, „destruktiv“ oder gar „abwertend“ zu reagieren ist mir ein Rätsel. Dass dann auch noch unterstellt wird Kommentare seien nicht ernstzunehmen, wären nur ein „vergackeiern“ (was immer das sein mag) der user und „Dummschwätz“ (was immer das sein mag), so passt das ins Bild einer doch auffallenden Unreife, was den Umgang mit textbezogenen, sachlichen Kommentaren betrifft. Corazon |
01.10.2014, 10:04 | #13 | ||
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Zitat:
Erstens muss die Autorin selbst am besten wissen, welche Intention sie mit ihrem Text verfolgt. Zweitens ist die Autorin nicht verpflichtet, zu ihrem lyrischen Text eine Interpretation mitzuliefern. Drittens wurde der Text von der Kritikerin falsch interpretiert und sie unternimmt nun den Versuch, ihre Fehlinterpretation Autorin und Leserschaft aufzuzwingen. Wenn die Kritikerin die Intention der Autorin auch absichtlich missversteht, so ist die Intention der Kritikerin selbst doch offensichtlich: Ihre Absicht ist es, die Autorin anhand ihres Textes zu diffamieren. Das wird im folgenden entlarvenden Absatz deutlich: Zitat:
Rosenblüte |
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01.10.2014, 10:22 | #14 |
01.10.2014, 11:18 | #15 | ||
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Zitat:
Und dann das Gesummse von der "Allgemeingültigkeit"! In einer Zeit, in der Partnerschaften, die mehr als fünf Jahre halten, schon als "alt" und "einigermaßen geglückt" begriffen werden, dürfte es nicht schwierig sein, einen allgemeinen Trend zu "Lebensabschnittgefährten" und Single-Haushalten zu erkennen. Das ist inzwischen modern, wer redet da noch von "Pech in der Liebe"? Dir geht es nicht um das Gedicht, schon gar nicht um die Frage der Individualität oder der Allgemeingültigkeit seines Inhalts, sondern allein um die Unterbringung dieses Psychoquatsches hier, den du unter dem Vorwand der Sachbezogenheit (wie fadenscheinig!) eindeutig auf mich als Autorin beziehst: Zitat:
Wenn du also jemanden für dumm verkaufen willst, dann fang besser bei dir selbst damit an und schau mal, ob du dich überzeugen kannst. |
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