Beide Arme in Gips

[Heinz]

Ich wag es, liebe Freunde, kaum zu sagen,
dass ich vor zweiundvierzig Tagen
bei einem Unfall, hört mich klagen,
mir beide Arme gänzlich hab zerschlagen.
Nicht oberflächlich sind die Wunden,
der Sani, der die Schrammen gleich verbunden,
hat konstatiert, da blieben üble Schrunden,
der Doc hat Schlimmeres befunden.

„Die Ober- auch die Unterarme sind gebrochen,
sie haben wohl recht morsche, alte Knochen!?“,
so hat der Arzt voll Mitgefühl zu mir gesprochen,
„die Heilung dauert mindestens sechs Wochen.“

Nun sitz ich da mit beiden eingegipsten Armen
und fleh zum lieben Gott um Güte und Erbarmen,
ich kann allein nicht essen, mich auch nicht rasieren,
noch nicht einmal die Frühstücksbrötchen selber schmieren,
geschweige denn, den blonden Lockenkopf frisieren.
Probiert es selbst einmal gezielt zu urinieren,
die Mücken abzuwehren, die euch malträtieren,
unmöglich ist es auch sich selbst zu verlustieren
ihr werdet bald die gute Laune ganz verlieren,
und gäb es nicht die Schwester Bea, diesen Engel,
der mit geübter Hand, wenn alles schläft, den Schwengel
behutsam und dann wilder zum Pulsieren brächte,
wie scheut ich mich vor euch, ihr einsam öden Nächte.

Bisher hab ich den blöden Bruch der Knochen gut verkraftet,
auch dank der Schwester Bea, die mich jede Nacht entsaftet
und deren geiler Duft, so süß und schwer, noch an mir haftet.
Dann kam die Rechnung, kaum hatt ich das Hospital verlassen,
ein jeder der sie liest erschrickt und wird wie ich erblassen;
Sechsmal manusstupratio,
zwischendurch achtmal oris satisfactio,
viermal coitus a tergo,
mein Gott, das wird ja richtig teuer,
war ich denn so ein Ungeheuer?
An beiden Armen völlig lahm,
nahm ich sie zwölfmal coitus per vaginam.
Die Exclamatio in facie steht dreimal auf der Nota,
fünfmal der flotte Coitus inter femora,
berechnet wurde nicht der letzte Kuss,
dafür zwei dutzendmal der cunnilingus.
Mir ging in meinem Kopf herum:
Wars wirklich zehnmal ejakulatio sinus in mammarium?
Ich musste dreimal tausend Euro blechen,
das nächste Mal lass ich mir lieber meine Beine brechen.

[Faber]

Klingt nach einer Privatklinik! Ich werde bei meiner gesetzlichen Versicherung mal nachfragen, ob die ähnliche Leistungen im Portfolio haben... Mal schauen, was die sagen

LG, Faber
(Kassenpatient)

[Heinz]

Lieber Farber,
ich kenne keine gesetzliche Krankenversicherung, die solche Leistungen im Angebot hat. Es ist eben nicht egal, ob Du ein armer Schlucker oder ein gut betuchter Privatpatient bist.
Liebe Grüße,
Heinz