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Alt 03.04.2023, 00:56   #1
männlich Anaximandala
 
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Standard Verquere Welt

Wie ist die Welt doch so verquer
als würd ich sie nicht kennen
in der wir alle rennen, hetzen,
der Kopf so voll, der Geist so leer,
so vieles heut kann uns verletzen

So hohen Mutes ist der Fall
so schwindelnd in den Abgrund sehn
aus Echos laut ein Widerhall
zu stolz um einfach umzudrehn

Hoch hinaus und immer höher
grenzenlos im Endlosweit
ein Adlerschrei aus tiefstem Leid
wie verquer ist doch die Zeit
und der Abgrund rückt uns näher
im Flügelschlag der Ewigkeit

Gemeinschaftsgedicht
Delf S
Uschi R
Ralf M
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2023, 15:48   #2
männlich dunkler Traum
 
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Zitat:
Zitat von Anaximandala Beitrag anzeigen
zu stolz um einfach umzudrehn
- nicht zu stolz, mit Dollarzeichen in Augen

Zu jeder Zeit wartete man auf das letzte Gericht/ Armageddon - zum Glück vergebens. Vielleicht ist jetzt die Zeit reif - ein Erlebnis, das wir allen vor uns voraus hätten.

wsT
dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2023, 20:04   #3
männlich MonoTon
 
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Hallo Anaximandala

das ist eine schöne Gemeinschaftsarbeit

Lg Mono
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.04.2023, 04:41   #4
männlich Anaximandala
 
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Guten Morgen euch beiden

Zitat:
nicht zu stolz, mit Dollarzeichen in Augen
Dem kann ich nichts entgegensetzen

Zitat:
Zu jeder Zeit wartete man auf das letzte Gericht/ Armageddon - zum Glück vergebens. Vielleicht ist jetzt die Zeit reif - ein Erlebnis, das wir allen vor uns voraus hätten.
Wer weiß das schon so genau... vielleicht sind es auch nur die Abgründe in uns, denen wir uns nähern...
Würde ich jetzt sagen, wir wären es nun aber wirklich, vermutlich würde ich es, wenn ich felsenfest dran glaubte, mit der selben Sicherheit behaupten, wie jeder vor mir...

Zitat:
das ist eine schöne Gemeinschaftsarbeit
Herzlich vielen Dank mein Lieber!
Ich würde übrigens gerne anmerken, dass ich dem Pedanten, den man dich, wie ich las, schimpft, weiterhin viel abgewinnen kann!

Ich wünsche euch einen schönen Tag
Viele Grüße
Delf
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.04.2023, 21:05   #5
männlich MonoTon
 
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Beiträge: 1.102

Hallo Anaximandala

Zitat:
Herzlich vielen Dank mein Lieber!
Ich würde übrigens gerne anmerken, dass ich dem Pedanten, den man dich, wie ich las, schimpft, weiterhin viel abgewinnen kann!
Das freut mich, auf die Definition des Wortes gehe ich lieber nicht ein, es war ja trotzdessen nicht als Lob gedacht denke ich. Egal.

Ich habe mir den Text deiner Zusammenarbeit noch einmal angeschaut.
Mir fiel nämlich die Einleitung ins Auge, welche sich fast 1:1 im Text findet, ich kann aber nicht definieren, was mich daran genau stört. Ich lese es und denke, dass man daraus vielleicht etwas anderes hätte machen können. Und das Wort verquer findet sich danach sogar noch einmal im Text.

Was mir sehr gefällt ist die auffällige Reimstruktur und die Binnenreime, jede Strophe hat da etwas Individuelles. Sie bringen eine vernehmbare Leichtigkeit in den Text, womit er an Tempo gewinnt und die länge kurzweilig wird.
Wenn ich genau hinschaue will ich fast behaupten, das eure gemeinschaftsarbeit darin bestand, das jeder von euch eine eigene Strophe beigesteuert hat, denn die Schreibweisen wirken individuell, nicht aber das gesamtbild.
Die Person welche die letzte Strophe entworfen hat, hat es sich sehr schwer gemacht und versucht beide voranstehenden Schreibweisen aufzugreifen und eine art synthese herzustellen.
Strophe 1 deutet auf jemanden hin, der über gesunde Distanz verfügt und wenig von eigener Emotion spricht, aber es versteht die Emotion des Lesers einzubinden.
Es gibt ein interessantes Reimkonzept, welches auf Gleichlauten und Assonanzen beruht, und einen Binnenreim aufgreift. a,b,b,c,a,c
alle Zeilen 4 hebig jambisch

Strophe 2 wirkt etwas gekünstelt, da versucht wurde eine Conclusion und einen Aha-Effekt zu erzeugen. Es wirkt für mein Empfinden tatsächlich etwas gegen die erste Strophe. Weil es hervortreten möchte, es aber nicht ganz schafft. Der Reim ist eher simpel gehalten und im Kreuz verfasst a,b,a,b als wollte man ungerne ein Risiko eingehen. Interessant ist aber, dass die Reimendungen durch Auslassungen entstanden sind. Womit sie eine Hebung erfahren in der Kadenz.
abermals alle Zeilen 4 hebig jambisch.

Strophe 3 wirkt etwas schwurbelig im Wort und unstet. Es war für die Person nicht leicht, den Gedanken der Vorredner aufzugreifen und für sich wieder zu geben.
Ihm/ihr wurde vermutlich auferlegt die Conclusio zu verfassen. Oder man hat sich diese selbst auferlegt.
Das Hauptaugenmerk fiel dann vermutlich auf die Aussage in Strophe 1, da das verquere erneut aufgegriffen wurde und die dortige Aussage, die leichter zu definierende war.
Das Reimmuster richtet sich hier nicht nach S1 oder S2, es wirkt wie ein Stabreim mit Endung auf -eit. a,b,b,b,c,b / eventuell der Versuch beide Varianten zu synthetisieren.
Allerdings tritt ein neues Reimelement auf, der Stabreim/Haufenreim und eine Assonanz bzw Alliteration. Abermals etwas individuelles, das mir sogar gut gefällt.
Hier wechselt allerdings das Metrum in 4 trochäische Versfüße, mit wechselnden Kadenzen, allerdings wird es ab Zeile 3 nicht mehr eingehalten und wechselt in einen 4 hebig jambischen Versfuß und ab da in den Folgestrophen wieder zu Trochäus etc.
Was unstet auf den Leser wirkt und meiner Meinung nach, eine gewisse Unruhe in den Text bringt.

Wie ist die Welt doch so verquer (a)
als würd ich sie nicht kennen (b)
in der wir alle rennen (b), hetzen, (c)
der Kopf so voll, der Geist so leer, (a)
so vieles heut kann uns verletzen (c)

xXxXxXxX

So hohen Mutes ist der Fall (a)
so schwindelnd in den Abgrund sehn (b)
aus Echos laut ein Widerhall (a)
zu stolz um einfach umzudrehn (b)

xXxXxXxX

Hoch hinaus und immer höher (a)
grenzenlos im Endlosweit (b)
ein Adlerschrei aus tiefstem Leid (b)
wie verquer ist doch die Zeit (b)
und der Abgrund rückt uns näher (c)
im Flügelschlag der Ewigkeit (b)

XxXxXxXx
XxXxXxX
xXxXxXxX
XxXxXxX
XxXxXxXx
xXxXxXxX

Sorry, dass ich in Strophe 3 das gesamte Metrum aufzeige, aber hier ist es leider etwas durcheinander. Und auch in den Zeilenlängen wird es etwas wild. Die Reimidee gefällt mir super, aber jemand tat sich sehr schwer die Vorgaben zu erfassen und für sich umzusetzen glaube ich. Aber das ist nur das Handwerk. Die Worte im Text gefallen mir nach wie vor sehr gut.

Lg Mono
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.04.2023, 02:08   #6
männlich Anaximandala
 
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Hallo Mono

Zitat:
Das freut mich, auf die Definition des Wortes gehe ich lieber nicht ein, es war ja trotzdessen nicht als Lob gedacht denke ich. Egal.
Oh, ich bitte ehrlich um Entschuldigung, der Pedant war spaßeshalber gemeint, weil ich irgendwo hier so eine Aussage gelesen habe. Ich müsste nochmal nachsehen, wo wie genau, aber ich habs zumindest als aktuelles Geschehen gesehen und unverhältnismäßig.
Eigentlich dachte ich von einem Punkt aus geschrieben zu haben, an dem klar ist, dass das nicht ernst oder böse gemeint ist. Ich habe ja schon mehrfach ausgedrückt, dass ich von deine Kommentaren etwas halte.

Wenn ich das für klarer gehalten habe, als es war, tut es mir leid und wenn das der Grund für dein Zweifeln mit den Kommentaren war, um so mehr!

Auf jeden Fall danke für die Betrachtung, du hast in gewisser Weise schon recht. Es hat zwar nicht jeder eine Strophe geschrieben, sondern die Zeilen haben sich im Gespräch spontan ergeben. Die Verschiedenheit in der Form hat sich so aus sich selbst heraus ergeben, aber du hast recht, jede Strophe hat ihren induviduellen Klang und der Ton wie du ihn beschreibst, deckt sich mit der Diskussion
Schwer zu sagen, einerseits ist es schwer zu interprerieren, weil keine Autorenlösung existiert, andererseits entspricht deine Auswertung aber meinem Eindruck vom Schreibprozess

Zitat:
Sorry, dass ich in Strophe 3 das gesamte Metrum aufzeige, aber hier ist es leider etwas durcheinander. Und auch in den Zeilenlängen wird es etwas wild. Die Reimidee gefällt mir super, aber jemand tat sich sehr schwer die Vorgaben zu erfassen und für sich umzusetzen glaube ich. Aber das ist nur das Handwerk. Die Worte im Text gefallen mir nach wie vor sehr gut.
Nur hier muss ich widersprechen, ich wollte das Wesen der Ursprünglichen Zeilen nicht so sehr in der Schwingung ändern, nur so sehr wie nötig um abzurunden...
Was wohl aber auch weniger hätte sein können, nach Meinungen, oder garnicht

Danke für deinen Kommentar Mono
und nochmal: entschuldige, ich dachte beim Schreiben wirklich es sei für dich klar als nett gemeinter Scherz verständlich, in dem Sinne Bezug auf das Wort Pedant zu nehmen!

LG Delf
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.04.2023, 04:17   #7
männlich MonoTon
 
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Beiträge: 1.102

und ich dachte es kam durch, dass ich gerade versucht hab dem Wort Pedant etwas positives abzugewinnen
Ich wollte dich damit nicht angehen und du brauchst dich überhaupt nicht entschuldigen. Es ist alles in Ordnung.
Ich kam nur zu der Auffassung es wäre zu pedantisch den Pedanten zu erklären und hervorzuheben, das nirgendwo steht dass dieser falsch liegt.
Er nervt halt nur.

Zudem will ich gar nicht recht haben, ich will nur aufzeigen was aus meiner Sicht erwähnenswert ist. Ich freue mich sogar, dass es nicht so war wie ich es schrieb. Mir gefällt es im Großen und Ganzen sehr.

Lg Mono
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