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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 01.06.2023, 17:17   #1
männlich Hans Plonka
 
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Standard Zur Weisheit

Zur Weisheit

Wissen macht den Mensch nicht weiser,
sondern nur das freie Denken.
Wird im Mensch das Ego leiser,
kann er frei Gedanken lenken.

Frei sind dann nur die Gedanken,
wenn sie nicht an etwas hängen.
Um Gefühle soll nichts ranken,
weil sie nicht zur Weisheit drängen.
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Alt 01.06.2023, 21:41   #2
männlich MonoTon
 
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Wissen ist etwas festes mit Grundlegenden Kenntnissen, egal in welchem Bereich. Es ist begründet und von Tatsachen geleitet.
Das freie Denken hingegen ist Dünnschiss, weil es oft nur bis zum eigenen Horizont reicht und dort an Grenzen stößt. Diese Grenzen variieren von Kopf zu Kopf, da jeder Horizont anders gestaltet ist.

Für mich war "Gefühl" noch nie ein guter Ratgeber. Allenfalls ein Grund zum weiteren Überdenken einer Gegebenheit. Aber nie alleiniger Grund und Gegenstand für Entscheidungsfindungen.
Es gibt Menschen die auf Wissen und Erfahrung verzichten und auch wiederholend Fehler begehen, weil sie auf ihr Gefühl gehört haben, während das Hirn ihnen zur Vernunft riet und ihre Logik an Grenzen stieß.
Sowas nennt man gemeinhin Lernresistent.

Jemand, der entgegen jeden Wissens, auf etwas beruht, dass sich freies Denken nennt, der nimmt jedes Mittel um sein Denken zu rechtfertigen und mag es noch so absurd klingen, da er glaubt dass seinen Gedanken niemand auf logischem Wege folgen kann, da sein Denken von höherem geleitet ist.
So jemand glaubt daran, was man nicht logisch nachvollziehen kann, kann man auch nicht sinnvoll widerlegen.
Das macht das Gegenüber eines frei Denkenden automatisch zu einem Lügner in dessen Augen. Während ein wissender nur Wissen hat, auf das er sich beruft. Wissen welches einem frei Denkenden fehlt um Argumente gelten zu lassen. Oft fehlt vor allem die Toleranz, ein Argumentativ dargelegtes "Wissen" als richtig anzunehmen, da es am eigenen Ego kratzt und an allem woran man als frei Denkender "glaubt zu denken" und als Wahrheit anzunehmen. Es würde einem zu schnell zu erkennen geben, dass man sich als "frei denkender" zu leicht "fremd lenken" lässt.
Darum redet man sich ein, es wie eigene Wahrheit darzustellen. Oft weil man angst hat, eigenständig zu denken und Wissen anzunehmen.
frei nach dem Motto: "Worum gehts? Ich bin dagegen."

Lg Mono
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Alt 02.06.2023, 09:59   #3
männlich Hans Plonka
 
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Lb. MonoTon,

Weisheit ist die Ergebnisfindung durch tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen. Verschiedene Einflüsse können dabei hinderlich sein:
Einseitiges Wissen, Interessen, Glauben, Gefühle, Ideologien, weil sie das Denken und somit auch das Ergebnis beeinflussen. Freies Denken bedeutet, möglichst frei zu sein von von solchen Einflüssen. Wissen ist oft einseitig, unvollständig, oder unsicher.

LG Hans
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Alt 02.06.2023, 10:17   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Freies Denken bedeutet, möglichst frei zu sein von von solchen Einflüssen. Wissen ist oft einseitig, unvollständig, oder unsicher.
Was deine Definition von "freiem Denken" angeht, sind wir in unseren Zeiten auf einem guten Weg, Hans: Wir entwickeln Roboter, die frei sind von Emotionen, Ideologien und Religionen, die ein Grundwissen programmiert bekommen, eigenständig dazulernen, was sie für notwendig erachten, und genau das tun, wofür sie entwickelt worden sind. Mit diesen Kameraden erfreuen wir die alten und einsamen Menschen, um sie vor Altersdepressionen zu schützen. Damit der Roboter selber nicht alleine ist, obwohl er gar nicht darunter leiden kann, denn er hat ja keine Emotionen wie Zuneigung oder Empathie, bekommt er einen Roboterhund zur Seite, der völlig emotionslos bellt und mit dem Schwanz wedelt.

Wir gehen herrlichen Zeiten entgegen!
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Alt 02.06.2023, 10:28   #5
männlich Nöck
 
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka
Wissen ist oft einseitig, unvollständig, oder unsicher.
Das reibe dir mal selbst unter die Nase, wenn du uns mal wieder dein "Wissen" als alleinseligmachende Wahrheit unterjubeln willst.
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Alt 02.06.2023, 10:43   #6
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Das macht das Gegenüber eines frei Denkenden automatisch zu einem Lügner in dessen Augen. Während ein wissender nur Wissen hat, auf das er sich beruft. Wissen welches einem frei Denkenden fehlt um Argumente gelten zu lassen. Oft fehlt vor allem die Toleranz, ein Argumentativ dargelegtes "Wissen" als richtig anzunehmen, da es am eigenen Ego kratzt und an allem woran man als frei Denkender "glaubt zu denken" und als Wahrheit anzunehmen.
Nicht aufregen, MonoTon. Hans verbreitet eine Menge Unsinn, den er sich entweder ausgedacht oder aus falsch verstandenem Angelesenen für sich rausgezogen hat. Offensichtlich hat er gar nicht verstanden, was "freies Denken" bedeutet, denn frei zu denken schließt fundamentales Wissen nicht aus. Es gibt nicht nur das eine ohne das andere. Wie weit man beides entwickelt, ist meistens auch eine Frage des Alterungs- und Reifeprozesses. Junge Leute wissen oft viel, diskutieren lebhaft miteinander und glauben, frei im Denken zu sein, denn sonst könnten sie ja die Welt der Erwachsenen nicht in Frage stellen und sich vornehmen, alles besser zu machen als ihre Altvorderen. Nach fünfzig Jahren sind die meisten von ihnen zu der Erkenntnis gelangt, wie grün sie noch hinter den Ohren waren und wie unmöglich sie sich gerade in den Lebenslagen aufgeführt hatten, in denen sie alles unter Kontrolle zu haben glaubten.

Wer sich mit Wissenschaftsphilosophie befassen will, sollte die Bücher von Karl Raimund Popper lesen. Wobei auch bei ihm zu beachten ist, dass seine Überlegungen keine Dogmen sind und seinen Argumenten in Kollegenkreisen durchaus widersprochen wird. Aber um das "freie Denken" zu schulen, sind seine Bücher gut, und ein bisschen schlauer ist man nach der Lektüre auch.
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Alt 02.06.2023, 11:53   #7
Ex-Pennywise
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Hans, wenn ich das richtig interpretiere, glaubst du auch von dir, diese Weisheit zu besitzen, oder? Weil du ja diese ganzen Zusammenhänge erkennst. Das liest man ja öfter. Und ich habe bereits schon mal gefragt... Wie wäre es mal mit neuen Themen? Denn es ist stets das selbe Thema in einem fast identischen Umhang. Ständig dieses Fabulieren von Weisheit und Wissen. Warum und wozu?

Gruß

Pennywise
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Alt 02.06.2023, 18:00   #8
männlich MonoTon
 
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Ich wundere mich immer wenn jemand einzelnes Behauptungen aufstellt, dass alles um ihn herum problematisch sein soll und zudem auch falsch läuft, viele Andere aber den selben Gedanken haben was den Einzelne betrifft und unabhängig voneinander auf das selbe Ergebnis kommen.
Anstatt dem Wunsch des einen nachzukommen und Dinge unlogisch zu verändern, wäre es wesentlich einfacher wenn derjenige erkennt, dass eigentlich er Teil des Problemes ist.
Wenn ein Finger auf andere zeigt, zeigen immer 3 auf einen selbst zurück.
Ich rege mich nicht auf, ich wundere mich nur, was ein Erwachsener Mensch von sich gibt, der von sich selbst behauptet, er wäre unbeeinflusst, aber Dinge von sich gibt, die jedem die Fußnägel hochkrempeln.
Argumente lese ich auch keine.

Zitat:
Weisheit ist die Ergebnisfindung durch tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen. Verschiedene Einflüsse können dabei hinderlich sein:
Einseitiges Wissen, Interessen, Glauben, Gefühle, Ideologien, weil sie das Denken und somit auch das Ergebnis beeinflussen. Freies Denken bedeutet, möglichst frei zu sein von von solchen Einflüssen. Wissen ist oft einseitig, unvollständig, oder unsicher.
Ich bin mit Sicherheit kein weiser Mensch, aber es gibt Stereotypen die Weisheit vermitteln.
Alter, Erfahrung, Beobachtungsgabe, sowie die Befähigung logisch zu Denken und schlüssig zu Handeln. Vorbildlich sein und unvoreingenommen.

Dein Argument des tiefsinnigen Verständnisses für Zusammenhänge lassen bisher nur Oberflächliches von dir erkennen. Für dich ist die Sonne im Sommer zu heiß, aber im Winter könnte man sie problemlos bereisen. Es muss in deiner Theorie nur ein einziges Mal das falsche Verständnis absorbiert werden und es wird falsch interpretiert und frei denkend fehlgeleitet verinnerlicht, aber als richtig ausgelegt.

Deine Aufzählungen bezüglich einseitigen Wissens, lassen das deine oft nicht sehr gut in den Vordergrund treten. Weil im Kern kein Grundwissen vorhanden zu sein scheint auf dessen freier Denkbarkeit ein weiterführen beruht. Alles braucht Nährboden um zu Ideen heran zu wachsen und weiter ausgelegt werden zu können.

Glauben ist Menschgemacht. Die Welt, das Universum selbst kennt das Prinzip des Glaubens nicht.
Wir sind ein Staubkorn an einem Strand umgeben von endlosem Meer. Dieses eine Sandkorn ändert nicht die Auffassung umliegender Staubkörner. Freies Denken wird begrenzt durch den eigenen Horizont.

Gefühle sind kein guter Ratgeber und Ideologien (Grundeinstellung und Werte) sind grundsätzlich von Kindesbeinen an beeinflusst und geprägt. Davon kann sich niemand frei schreiben, da das Umfeld immer Eindrücke in einem hinterlässt. (egal ob bewusst oder unbewusst).
Nicht umsonst ist der Geist und Verstand ein Eisberg. Er tendiert zum schmelzen und verwässern, wird aber nie vollkommen offen gelegt.

Wissen ist etwas worauf man Grundlegend aufbauen kann, es ist erweiterbar und für das Allgemeine Verständnis unverzichtbar.
Das ist eine einfache Mathematische Gleichung.
Wenn man einen gemeinsamen Nenner hat, kommt man immer auf eine Lösung.
Geht man den falschen Rechenweg, weicht das Ergebnis natürlich ab.

Es mag freies Denken geben, das bezweifle ich nicht, aber solche Denker schließen die Logik nie aus, sie erweitern es und bereichern somit das Wissen aller, bis der Nächste Freie Denker eventuell einen freien Gedanken logisch dazu äußert.
Es hat nichts freies an sich, wenn man stur darauf beharrt einen Kreis neu erfunden zu haben, der rein optisch immer noch ein Kreis ist, ihn aber falsch erfasst.

Lg Mono

Es wird seine Gründe haben warum du derart oft auf Ablehnung stößt. Vielleicht solltest du dein denken anhand fundamentalem Wissen frei Gestalten.
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Alt 02.06.2023, 18:26   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Wenn ein Finger auf andere zeigt, zeigen immer 3 auf einen selbst zurück.
Das ist einer der dümmsten Sprüche, die im modernern Sprachgebrauch kursieren. Mache mal eine Zeigefingerhand und schau auf die besagten drei Finger. Du wirst feststellen, dass sie gekrümmt in deiner Handfläche ruhen und, jenachdem ob rechte oder linke Hand, nach rechts oder links zeigen, aber nicht auf dich zurück. Sie haben dem Grunde nach in diesem Moment überhaupt keine Funktion. Eine Variante wäre, bei waagerecht gehaltener Hand den Zeigefinger auszustrecken. Aber auch dann zeigen die anderen drei Finger entweder nach unten oder - wenn nach hinten -, an einem selber vorbei, was dem wundervollen Umstand zu verdanken ist, dass die Arme an den Seiten des Körpers befestigt sind. Selbst wenn man den Winkel des Zeigens nach innen verändert, bekommt man eine Reflexivstellung auf den eigenen Körper kaum hin; die Richtung ist einfach nicht perfekt einzunehmen.

Das "Fingerzeigen" hat vielmehr eine ganz andere psychologische Wirkung: Sie wird als autoritär und bedrohlich aufgenommen, weil sie symbolisch wie eine Schusswaffe wirkt, die auf einen gerichtet ist. Deshalb sollte man eine solche Gestik vermeiden.

Bei solchen "dummen Sprüchen" sollte das freie Denken, das durchaus mit logischem Denken die Trauringe tauschen könnte, einsetzen. Von diesen gibt es nämlich im Augenblick eine ganze Menge: "Ich bin ganz bei Ihnen ..." (wirklich auch beim Gedankenaustausch in einem Telefongespräch über tausende Kilometer weg?). "Wir beginnen das Meeting, sobald er aufschlägt ..." (er trifft nicht ein, sondern fällt vom Himmel und ist dann wahrscheinlich tot; oder wir warten, bis er beim Tennistournier den Ball aufschlägt, und dann beginnen wir mit dem Meeting, weil wir wissen, dass er gottseidank nicht teilnehmen wird. Früher hieß es unmissverständlich: "Sobald er da ist" oder "Sobald er eingetroffen ist") "Am Ende des Tages ..." (mittlerweile inflationär in Gebrauch. Nur leider ist nicht jedes Problem mit Gongschlag 24 Uhr gelöst. "Am Ende ..." wäre völlig ausreichend, denn dann könnte man die Gewissheit haben, dass das Problem wirklich gelöst ist.)

Kleiner Exkurs, der vom Hauptthema abweicht. Aber ich dachte, das wären ein paar Beispiele, wie man sein Denken in Schwung bringen könnte. Und zwar mit logisch unterfütterten Betrachtungen, die in völlig eigenem, freien Denken angestellt werden. Bauchgefühl darf auch dabei sein: Emotionen fangen oft zu klingeln an, wenn sie merken, dass etwas nicht stimmt, und das gibt dem Gehirn den nötigen Anschub.
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Alt 02.06.2023, 18:44   #10
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es mag sein dass der Spruch dumm ist, er hat mich aber seit Kindesalter davor bewahrt voreilig und unreflektiert auf andere zu zeigen, weil ich das selbst auch nicht will.
Ein Mittelfinger zeigt auch nie auf einen, aber die Richtung bleibt die Selbe.
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Alt 03.06.2023, 12:16   #11
männlich Erhard Gratz
 
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@ MonoTon und Hans Plonka:

Ab wann "weiß" ich denn etwas? Selbst wenn deine Frau dir sagt, sie habe Kopfschmerzen, "weißt" du es nicht sondern musst es ihr glauben. Nur wenn du selbst Kopfschmerzen hast, weißt du es.
Mit dem Wort "Wissen" wird viel Schindluder getrieben.
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Alt 03.06.2023, 14:34   #12
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Mir geht es nicht um die Art von "mitgeteiltem" Wissen, zumal die von dir erwähnte ja mehr auf Vertrauen beruht und sich auf zwischenmenschliches bezieht, vor allem auf Menschenkenntnis und sicher auch Empathie-Befähigung.
Zum Größtenteil aber routiniert Verhaltensmuster zu erkennen voraussetzt.

Ich gehe von Wissen aus, das logisch nachvollziehbar ist und sich nicht auf Hören-Sagen zurückführen lässt, oder von anderen als Druckmittel angewandt wird, weil einem selbst das Wissen fehlt, man es aber aus Mangel an Wissen als solches annimmt.

Wirklich Wissen kann ich erst durch das aneignen fehlenden Inputs und logisches nachvollziehen jener sich darauf beziehender Hergänge in ihrer Komplexität und dem Hinterfragen von Ursachen.

Der Laie sagt, dass das Laub unter einem Baum braun wird, vertrocknet und es die Würmer fressen und sich darunter Igel einnisten. Das ist nicht verkehrt, allenfalls oberflächlich betrachtet. Es ist schön und jeder kann es nachvollziehen.

Schaut man genauer hin und will es wissen, dann fallen Blätter ab weil die Saison wechselt und der Baum sich im Herbst auf die Wintermonate vorbereitet. Der Laubbaum zieht aktiv die benötigte Kraft aus den Blättern in sein Wurzelsystem und speichert diese für die kommenden Monate, bis er erneut Photosynthese in den wärmeren Monaten betreiben kann. Zudem sorgt das abgeworfene Laub für die nötige Grundversorgung, weitere Nährstoffrückgabe in den Wurzelsystem-umgebenden Boden und den Schutz der eigenen Baumwurzel vor Erfrierungen bei Minus-Temperaturen.
Selbst hier denken Tiere sich logisch, das wärmt, das nutze ich ebenfalls.

Ein freier Geist dem Wissen nichts zu geben scheint, geht hin um den Baum zu umarmen und mit seinen Problemen voll zu sülzen und verletzt dabei gleichzeitig dessen personal Space, welchem er/sie dem Baum durch Individualität eigentlich gleichfalls zuspricht.
Aber es ist der Person nicht selten egal, weil sie ja kein wissen braucht, nur das eigene Gefühl etwas getan zu haben das noch nie jemand für diesen Baum getan hat und ihm aktiv Leben zuspricht, welches man gleichwohl für sich einnimmt. Ich gebe dir Recht.
Könnte der Baum denken, könnte dennoch niemand Wissen ob er sich nicht vermutlich frei denkt:
"Ich habe mein Blattkleid nicht ausgezogen, um dich anzuziehen und von dir sexuell belästigt zu werden. Such dir Freunde."
Ich hoffe der Humor ist erkennbar.

Lg Mono
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Alt 03.06.2023, 16:31   #13
männlich Erhard Gratz
 
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Lieber Mono,

"etwas wissen“ ist nur die Kurzfassung dafür, im Besitz einer Wahrheit zu sein, - und da geht es schon los. In der Philosophie wird korrekterweise zwischen synthetischer und analytischer Wahrheit unterschieden.
Letztere fußt auf Axiomen, die wir selbst gesetzt haben. „2x3=6“ ist immer wahr.
Anders ist es mit synthetischen Wahrheiten, die wir aus der Außenwelt herleiten. Die sind - streng genommen - nur Hypothesen, die so lange gelten, bis sie falsifiziert werden. „Alle Schwäne sind weiß“ gilt nur, bis der erste schwarze Schwan um die Ecke kommt. Das gilt selbst für so eingebrannte Wahrheiten wie „auch morgen früh geht die Sonne auf“.

Die Crux ist nur, dass wir in den schrecklich komplexen Zusammenhängen der Wirklichkeit, auch der sozialen, dem „… wie wir wissen“ kaum etwas entgegensetzen können außer unserer Skepsis. Wir sind verdammt dazu, den Informationen Anderer zu vertrauen, also zu glauben.

Im Widerstreit der Wissenschaftler, ob der Klimawandel menschengemacht oder auf astrophysikalische Phänomene zurückzuführen sei, können wir nur der einen oder der anderen Seite zuneigen, je nachdem, was uns plausibler erscheint. Da ist auch viel Platz für Manipulation.

Wenn Klimakleber um die nahende Klima-Apokalypse „wissen“, bin ich zutiefst mißtrauisch. Und ebenso bei allem, von dem gesagt wird, wir „wüßten“ es doch.

Dein Beispiel mit dem Baum ist hübsch und erinnert mich an eine Begebenheit in meiner Gegend. Da wurden in einem Sommer die Laubbäume einer Allee kahl und Klimaaktivisten pinselten sofort große weiße Kreuze an die Stämme: Das Baumsterben! Im nächsten Sommer waren alle Bäume wieder grün. Sie hatten in der Dürre als Selbstschutzmaßnahme das Laub abgeworfen, um weiterem Wasserverlust zu begegnen.
Die „Klimaaktivisten“, die ja alles genau „wussten“, haben sich aber nie selbst korrigiert.

Gruß, Erhard
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Alt 03.06.2023, 16:39   #14
weiblich Ilka-Maria
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Ich weiß auch was, nämlich dass die Grundlage der Basis das Fundament ist. Das ist unwiderlegbar, hat aber noch kein Schwein und keine Kuh vor der Schlachtung bewahrt, weil nämlich der Bauch vor dem Kopf kommt. Mit dieser Erkenntnis lässt sich die ganze Welt erklären.
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Alt 03.06.2023, 18:01   #15
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Zur Erderwärmung kann ich nichts sagen, da ich, wie auch jeder andere Mensch auf diesem Planeten, kaum Kenntnis über die Beschaffenheit und weitere Umstände dazu habe.
Ich weiß nur dass der Erdkern heiß ist, sich in steter aber wechselnder Rotation befindet, alle 30 Jahre die Richtung wechselt und dabei sich verlangsamt, aber nicht zum Stillstand kommt und das seit Jahrmillionen steter Wandel herrscht da der Planet Erde sich Kontinental verschiebt und somit immerwährend selbst auffrischt und Platten sich in Bewegung befinden und Landmassen umdisponieren.
Zudem funktionieren die kalten und warmen Unterströme im Meer, geleitet durch die Gezeiten im Bezug zum Mond, wie ein Herz-Kreislauf System welches ebenfalls die Erde in Rotation hält. Die Erdanziehungskraft wird durch die Pole gehalten und die Atmosphäre aus vielerlei Gasen mit Ozon umgeben, welche die Erde vor direkter Sonneneinstrahlung schützt, vorwiegend vor der Ultravioletten Strahlung und auch jedweder anderen Strahlung die uns gefährlich sein kann und auf den Planeten von außerhalb einwirkt.
Es ist erwiesen, dass wir an den Erdkern der in steter Rotation ist, nicht heran kommen, also auch keinerlei Einfluss auf ihn haben. Und alles was wir hier oben auf unseren 5 % genutzter Gesamtfläche für alle 8 mrd Menschen anstellen, wird den Erdkern nicht am Rotieren hindern, weder davon abhalten, noch in einer Form beschleunigen. Ohne Erdrotation keine Gravitation, ohne Gravitation keine Schwerkraft in Form von Erdanziehung, ohne Schwerkraft kein Leben, da sich kein Wasser und etwaige Gase in der Atmosphäre halten würden.
Dennoch würde ich es begrüßen und für sinnvoller erachten, wenn sich mehr auf erneuerbare Energien, oder Quantenenergie fokussiert wird in naher Zukunft um nicht erneuerbare Ressourcen zu schonen.
Es wird einen Grund haben, das wir auf ihnen Leben und sie nicht mehr unnötig herauf holen sollten. Egal in welcher Form, sind sie dennoch die Basis und der Grundstein unseres Planeten. Wir gehen im eigentlichen über Leichen.

Da passt das Laubbaum Beispiel abermals, wir Menschen sind wie ein Blatt, welches der Erde irgendwann erneut zugeführt wird und für alles nachkommende einen Grund zum Leben bildet und ebenfalls ein Fundament.
Und selbst dann sind wir noch in steter Bewegung und im Wechsel.
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Alt 06.06.2023, 20:07   #16
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Was bedeutet „freies Denken“? Dabei muss bedachte werden, wovon soll das Denken befreit sein, was auch heißt, was kann das Denken stören, behindert oder lenken. Es geht also um Einflüsse die zuvor und gegenwärtig, in unterschiedlicher Intensität einwirken. Durch Einflüsse wird auch ein persönliches Interesse erzeugt, welchem dann oft unbewusst die Gedanken folgen.

LG Hans
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Alt 06.06.2023, 20:43   #17
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Zitat:
Was bedeutet „freies Denken“? Dabei muss bedachte werden, wovon soll das Denken befreit sein, was auch heißt, was kann das Denken stören, behindert oder lenken.
Ich würde meinen das dort schon der falsche Ansatz fasst.
Freies Denken würde sich nicht befreien, es würde sich immer am logischen Denken orientieren. Frei von Logik wäre es nie. Nichts oder kaum etwas auf der Erde und im Bereich der Wahrnehmung verhält sich mehr wie vor vielen Jahren, wo die Erde noch eine Scheibe war, oder der Mond ein großer Käse, was auf oberflächlicher Betrachtung beruht. Mittlerweile hat man dahingehend tiefgehend Kenntnis und Kenntnis ist Nebenprodukt von Wissen.

Worin soll dein freies Denken denn bestehen? Gib doch ein Beispiel, dass man als richtiges Denken in freien Bahnen verstehen, oder dem man beipflichten könnte. Das als Allgemeingültig gelten könnte und verständlich nachvollziehbar.

Deine Definition von freiem Denken wirkt auf mich nicht Frei, sondern desinformiert und fehlgeleitet.

Lg Mono
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Alt 06.06.2023, 20:53   #18
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Was bedeutet „freies Denken“?
Einfache Antwort, Hans: Mit nur "freiem Denken" wärst du auf der Stufe eines Tiers geblieben, das weder Vergangenheit noch Zukunft kennt, allein auf das augenblickliche Übeleben fixiert wäre und den Rest des Tages mit Rammeln und Reproduzierung zubrächte. Du hättest weder sprechen gelernt, noch mit Messer und Gabel zu essen. "Freies Denken" ist nämlich die primitivste Stufe des Denkens, die sogar ein Amöbentierschen in seiner Pfütze gut drauf hat.

Du verwechselst "freies Denken" mit "kritischem Denken". Und du verwechelst "Denken" mit der Entscheidung für eine standardisierten Lebensform oder für das Experiment, anders zu leben (letzteres ist übrigens bislang gescheitert).

Vergiss es, Hans. Der Mensch ist auf Bindungen angewiesen, wenn er überleben will. Da ist nix mehr mit freiem Denken, aber eine Menge mit Anpassung. Über Entscheidungen wird abgestimmt, und der Freidenker kann derweilen draußen spazierengehen. Im Katastrophenfall ist er der erste, der hopps geht. Je weniger Bindung, desto eher wird man fallengelassen. Ist statistich vielleicht nicht nachgewiesen, aber bislang so erhoben.
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Alt 07.06.2023, 16:12   #19
männlich Hans Plonka
 
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Zitat:
Freies Denken würde sich nicht befreien, es würde sich immer am logischen Denken orientieren.
Freies Denken bedeutet auch, sich von dem durch Einflüsse behinderten, gestörten oder gelenkten Denken hin zu dem logischen (kausalen) Denken zu orientieren. Dass dies zu 100 % nicht möglich ist, wissen wir. Logisches Denken ohne störende Einflüsse ist neutrales unabhängiges Denken. Freies wahrheitssuchendes Denken besteht in Abhängigkeit zur Logik. Nicht logisches Denken ist durch Unwissenheit gestörtes Denken.
Wenn das Denken in Abhängigkeit zu einem eventuell auch interessenbedingten Ziel erfolgen soll, sollte dies Ziel auch als durch die Abhängigkeit bedingt bezeichnet werden.

LG Hans
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Alt 07.06.2023, 17:05   #20
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Mit logischem Denken wäre die Menschheit kurz aufgeflammt und dann für immer erloschen.
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Alt 14.06.2023, 11:15   #21
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Es gibt nur die mathematische Wahrheit z.B. 2X3=6. Ansonsten geht es nur um mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit, die oft nur ungenau auf Wahrscheinlichkeiten von Ursachen und Möglichkeiten ermittelt werden kann. Wenn ich z.B. die Wahrscheinlichkeit eines unerkannten oder kommenden Verbrechens bestimmen will, muss ich die Ursachen (Interessen) und Möglichkeiten dafür bedenken. Besonders wichtig ist dies bei wirtschaftlichen und politischen Verbrechen (Hungersnöte, Kriege).
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Baum denken kann, halte ich zumindest auf irgend eine Weise für möglich. Ein Gehirn ist dazu nicht erforderlich.

LG Hans
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Alt 14.06.2023, 12:42   #22
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Es gibt nur die mathematische Wahrheit z.B. 2X3=6.
Es gibt überhaupt keine Wahrheit, wenn man "Wahrheit" als ein großes Absolutes versteht. Wenn man von "Wahrheit" spricht, ist fast immer eine "wahre Aussage" gemeint. Und die gibt es auch außerhalb der Mathematik. Wenn ich sage, dass es regnet und in diesem Augenblick Regen vom Himmel fällt, ist das eine Tatsache, also eine wahre Aussage.

Der Sprachphilosoph Philipp Hübl hat vor einem Monat, also im Mai 2023, eine umfassende Ringvorlesung (fünf Einheiten von jeweils eineinhalb Stunden) zu dem Thema "Bullshit-Resistenz" gehalten, in der es u.a. um Lügen, Bullshitting, Fake-News, Weisheit, Wahrheit, Wissen und Wissenschaft und Verschwörungstheorien geht. Kann man sich auf youtube ansehen.
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Alt 14.06.2023, 14:13   #23
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Lb. Ilka-Maria,

Zitat:
Wenn ich sage, dass es regnet und in diesem Augenblick Regen vom Himmel fällt, ist das eine Tatsache, also eine wahre Aussage.
Dies ist die relative Wahrheit zu welcher damit sie absolut ist dazu Bezugspunkte genannt werden müssen z.B. wo, wann und für wenn sie zutrifft.

LG Hans
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Alt 14.06.2023, 14:36   #24
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Dies ist die relative Wahrheit ...
Es ist keine relative Wahrheit, sondern eine wahre Aussage. "Relative Wahrheit" gibt es nicht, denn was relativ ist, kann auch falsch sein; was falsch ist oder falsch sein kann, kann nicht gleichzeitig eine Wahrheit im Sinne einer wahren Aussage sein. Diese muss vielmehr immer begründbar sein.

Offensichtlich verwechselst du "Wahrheit" mit "Wahrnehmung".
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Alt 14.06.2023, 16:10   #25
männlich Hans Plonka
 
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Lb. Ilka-Maria,

die Wahrheit des Einen muss nicht die von Anderen sein. Das akzeptiere ich.
Danke für Deine Meinung.

LG Hans
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Alt 14.06.2023, 16:52   #26
männlich MonoTon
 
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Ist es schön in deiner Welt?
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Alt 14.06.2023, 17:04   #27
männlich Hans Plonka
 
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Lb. Mono Ton,

die Empfindung der eigenen Welt (Realität) ist nie in allem schön, doch ich bin darum bemüht viel schönes zu empfinden.

LG Hans
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Alt 14.06.2023, 17:18   #28
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
die Wahrheit des Einen muss nicht die von Anderen sein. Das akzeptiere ich.
Es geht nicht darum, was du akzeptierst, Hans. Es gibt Millionen von Menschen, die für Wahrheit halten, was als solche nicht begründbar oder sogar nachweislich falsch ist. Was du sagen willst, ist: "Wenn ich etwas für mich selbst für wahr halte, dann ist es die Wahrheit. Wenn es für die anderen keine Wahrheit ist - nun denn, nicht mein Problem." Mit einer Akzeptanz dieser Couleur kann niemand etwas anfangen. Entweder etwas ist richtig oder es ist falsch. Anders ausgedrückt: Wahrheit hängt weder von dir noch von sonst einer Person ab, sie ist per se nichts als Wahrheit. Deshalb sind "Wahrheit" und "relative Wahrheit" ein Paradox.

Deine Haltung zu dem Begriff der "Wahrheit" ist reine Willkür und unphilosophisch. Letzendlich ist es lediglich eine Meinung, die auf Glauben bzw. einer Überzeugung statt auf Wissen beruht. Natürlich kann jeder Mensch eine Behauptung aufstellen, aber das allein macht sie nicht wahr.

Mir ist es im Grunde egal, mit welchen Oberflächlichkeiten oder Unwahrheiten du dich zufrieden gibst, ich kann deine Behauptungen aber aus anderem Grunde nicht unkommentiert hinnehmen. Es wäre für viele User nicht von Vorteil, sich von dir mit unausgegorenen "Weisheiten" über Begriffe einseifen zu lassen, die du einfach mal so aus dem Ärmel schüttelst, obwohl sich die Philosophen seit der Antike mit ihrer Komplexität auseinandersetzen und sich über eine hundertprozentig zutreffende Definition das Gehirn zermartern.
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Alt 14.06.2023, 19:56   #29
männlich Erhard Gratz
 
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Wahrheit ist die Übereinstimmung einer Aussage mit der Realität.

Ein Baum kann nicht wahr oder falsch sein. Nur ein Satz über einen Baum kann wahr oder falsch sein.

Der Begriff "Wahrheit" kommt nur einem Urteil zu!
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Alt 14.06.2023, 20:01   #30
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Erhard Gratz Beitrag anzeigen
Nur ein Satz über einen Baum kann wahr oder falsch sein.
Richtig. Deshalb schrieb ich weiter oben, dass, wenn wir von Wahrheit sprechen, meinen, ob eine Aussage wahr oder nicht wahr ist.

Zitat:
Zitat von Erhard Gratz Beitrag anzeigen
Der Begriff "Wahrheit" kommt nur einem Urteil zu!
Nicht richtig. Wahrheit hat mit einem Urteil nichts zu tun, Wahrheit existiert per se, völlig unabhängig von einem Urteil. Ein Urteil kann falsch, richtig oder unvollständig sein. In der Philosophie hat man sich auf folgende Definition für eine wahre Aussage geeinigt: Wahr ist eine Aussage, wenn sie einer Tatsache entspricht, deren Wahrheitsgehalt begründbar ist.
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Alt 15.06.2023, 06:14   #31
männlich Alfredo
 
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Hallo Hans,
Vollkommenes objektives Denken ist wohl eine Illusion. Darum braucht der Denker eine ordentliche Portion Selbstreflektion, um nicht im Gedankenchaos unterzugehen.
Dein Gedicht hat sehr viele Reaktionen hervorgerufen, auch kontroverse.
Das ist ein schöner Erfolg, über den du dich freuen solltest.
LG
Alfredo
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Alt 16.06.2023, 16:01   #32
männlich Erhard Gratz
 
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Beiträge: 160

Zitat:
Zitat von Erhard Gratz Beitrag anzeigen
Der Begriff "Wahrheit" kommt nur einem Urteil zu!
Damit ist natürlich kein Gerichtsurteil gemeint, sondern ein Urteil im Sinne der Logik (fast ein Synonym für Aussage).

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Wahrheit hat mit einem Urteil nichts zu tun, Wahrheit existiert per se, völlig unabhängig von einem Urteil
Wahrheit kann nicht per se (an sich) existieren, weil sie - wie Du selbst sagst - nur im Zusammenhang mit einer Aussage Sinn ergibt. Von Wahrheit in der logischen Bedeutung (nicht im Tagespalaver) kann man nur sprechen, wenn ein menschlicher Geist betroffen ist, nicht aber bei den reinen Gegenständen der Realität. Da würde Wahrheit mit Wirklichkeit verwechselt, aber Wahrheit ist kein Begriff der Ontologie. Schon Kant sagte bündig: „Existieren ist kein Merkmal.“
Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
In der Philosophie hat man sich auf folgende Definition für eine wahre Aussage geeinigt: Wahr ist eine Aussage, wenn sie einer Tatsache entspricht, deren Wahrheitsgehalt begründbar ist
Hat man das? Es gibt noch immer eine stattliche Anzahl von Wahrheitstheorien: Korrespondenztheorie (Aristoteles, Russel, bis zu Wittgenstein), Kohärenztheorie (Wiener Schule), Pragmatische Theorie (Ch. James), Konsenstheorie (Frankfurter Schule, Habermas). Ich könnte glatt noch 4 oder 5 weitere hinzufügen.

„… eine Tatsache, deren Wahrheitsgehalt begründbar ist“? Meines Erachtens sind Tatsachen zwar existent, aber nicht begründbar, auch nicht was einen Wahrheitsgehalt betrifft. Sie sind einfach da und existieren. (Siehe oben)


Was nun Hans Plonkas unschuldiges Gedicht betrifft: Hans macht sich viele Gedanken und bisweilen verheddert er sich in ihrem eigenen Gespinst. Er geht die Fragen nicht wie ein Wissenschaftler an, sondern eher gefühlig, mit wabernden Konturen. Oft formuliert er Definitionen, ohne es selbst zu merken. Mit dieser Haltung gibt er sich viele Blößen, aber dafür auch Stoff für sehr umfangreiche Diskussionen hier im Forum.
Erhard Gratz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2023, 15:48   #33
männlich Hans Plonka
 
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Beiträge: 847

Lb. Ilka-Maria,

Zitat:
Sorry, Hans, aber das ist wieder ein Text deiner Eigenmarke "großer Unfug".
Meine Aussagen sind die Folge meiner Erkenntnisse (Eigenmarke). Erkenntnisse entstehen durch logische Folgerungen, ansonsten sind es Meinungen. Da Du hier keine logische Begründung anführst, ist dies Deine Meinung, die ich als solche auch akzeptiere. Als Kritik ist sie jedoch ohne Bedeutung.
Zitat:
Es gibt Millionen von Menschen, die für Wahrheit halten, was als solche nicht begründbar oder sogar nachweislich falsch ist.
Hier sprichst Du vom Glauben, der jedoch nicht begründet werden muss und kaum als falsch nachzuweisen ist.
Zitat:
Was du sagen willst, ist: "Wenn ich etwas für mich selbst für wahr halte, dann ist es die Wahrheit.
Nein es ist meine persönlich für mich begründete und erkannte Wahrheit und kein Fürwahrhalten (Glauben)
Zitat:
Wahrheit hängt weder von dir noch von sonst einer Person ab, sie ist per se nichts als Wahrheit. Deshalb sind "Wahrheit" und "relative Wahrheit" ein Paradox.
Du sprichst von der absoluten Wahrheit. Diese gibt es für Subjekte nicht. Wir kennen nur die von uns log. begründete erkannte Wahrheit. Viele eigene Wahrheiten teilen wir mit der Mehrheit und einen Teil nur mit Wenigen oder auch mit Niemandem.
Zitat:
Deine Haltung zu dem Begriff der "Wahrheit" ist reine Willkür und unphilosophisch.
Letztendlich ist es lediglich eine Meinung, die auf Glauben bzw. einer Überzeugung statt auf Wissen beruht. Natürlich kann jeder Mensch eine Behauptung aufstellen, aber das allein macht sie nicht wahr.
Nein ich habe klare Definitionen von Wahrheit, Meinung, Glauben und Wissen, welche nicht willkürlich und unphilosophisch sind. Gläubig in jeder Hinsicht bin ich nicht. Wenn von einer Meinung gesprochen wird, sollte dies erkennbar sein. Das Behaupten von Erkenntnissen halte ich für legitim.
Zitat:
Wahr ist eine Aussage, wenn sie einer Tatsache entspricht, deren Wahrheitsgehalt begründbar ist.
Ja, wenn sie logisch und nicht gefühlt begründet werden kann. Hohe Wahrscheinlichkeiten halte ich auch für logische Begründungen z.B. Aussagen von fähigen, zuverlässigen Personen.

LG Hans

Lb. Erhard Gratz,

Zitat:
Wahrheit ist die Übereinstimmung einer Aussage mit der Realität.
Ja, hier beschreibst Du die subjektive Wahrheit. (Realität = subj. Wahrnehmung)
Zitat:
Ein Baum kann nicht wahr oder falsch sein. Nur ein Satz über einen Baum kann wahr oder falsch sein.
Die Existens von Bäumen mit den uns bekannten Beziehungen ist unsere allgemein anerkannte subjektive Wahrheit.
Zitat:
Der Begriff "Wahrheit" kommt nur einem Urteil zu!
Man kann nur beurteillen ob etwas subjektiv wahr ist, wenn man dafür eine logische Begründung kennt oder nicht kennt.
Zitat:
Er geht die Fragen nicht wie ein Wissenschaftler an, sondern eher gefühlig, mit wabernden Konturen. Oft formuliert er Definitionen, ohne es selbst zu merken.
Fragen gehe ich systematisch und logisch an, nicht gefühlig. Natürlich kann ich mich irren oder mich ungenau ausdrücken (wabernde Konturen), bin bisher jedoch noch nicht schlüssig widerlegt worden.
Das genaue Formulieren von meinen Definitionen ist ein Steckenpferd von mir und eine Voraussetzung für jede Diskussion.

LG Hans

Lb. Alfredo,

Zitat:
Darum braucht der Denker eine ordentliche Portion Selbstreflektion, um nicht im Gedankenchaos unterzugehen.
Die Sicherheit um die eigene Zuverlässigkeit ist immer eine Voraussetzung.
Danke für den schönen Erfolg.

LG Hans
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