Du gehst

[xenier]

Du gehst seit einer Stunde
aus der Tür
Und ich
der ich hier eilig sitze
habe nichts Besseres
als Worte
die hinter dir
abschließen.

[dunkler Traum]

... gefällt, gern gelesen. Wer sich verletzt fühlt, teilt gern aus.

wünsche schöne Träume
dT

[Die Preussin]

Lieber Xenier,

auch mir gefällt dein Gedicht. Die Situation kann ich mir sehr gut vorstellen. Einem Standbild gleich, wie eingefroren. Aber in der Selbsterkenntnis noch Hoffnung. „...eilig sitze...“, ...Worte die abschließen.“ sehr gut formuliert, das lässt tiefer sinnen.

Die Preussin

[xenier]

Zitat von Die Preussin

Lieber Xenier,

auch mir gefällt dein Gedicht. Die Situation kann ich mir sehr gut vorstellen. Einem Standbild gleich, wie eingefroren. Aber in der Selbsterkenntnis noch Hoffnung. „...eilig sitze...“, ...Worte die abschließen.“ sehr gut formuliert, das lässt tiefer sinnen.

Die Preussin

Vielen Dank für dein Feedback. Es ist schon bemerkenswert, wie ein Text sein "Eigenleben" beginnt und führt. Ich finde es interessant, wie du ihn deutest und be-sinnst. Er ist nun frei und führt sein Leben. :-)

[xenier]

Zitat von dunkler Traum

... gefällt, gern gelesen. Wer sich verletzt fühlt, teilt gern aus.

wünsche schöne Träume
dT

Vielen Dank. Das Gedicht habe ich vor ca. 15 Jahren geschrieben. Es lebte in der Schublade. Jetzt ist es frei. :-)

[KleinerSpecht]

Sehr schön.

[Heinz]

bitte nicht so flott mit den jungen Pferden!
Ich halte den Vers
der ich hier eilig sitze
für misslungen.
"ich sitze hier auf Kohlen" wäre eine denkbare Lösung.
Ich habe mein Leben lang noch nie eilig gesessen.
Gruß,
Heinz

[xenier]

Zitat von Heinz

bitte nicht so flott mit den jungen Pferden!
Ich halte den Vers
der ich hier eilig sitze
für misslungen.
"ich sitze hier auf Kohlen" wäre eine denkbare Lösung.
Ich habe mein Leben lang noch nie eilig gesessen.
Gruß,
Heinz

Ich zitiere mal was Berühmtes:

"Die Steine feinden.
Das Fenster grinst Verrat."

Haben deine Steine schon mal gefeindet? ;-)

[Heinz]

Lieber xenier,
wenn Steine feinden, wenn aus einem Nomen ein Verb wird, fallen mir zahlreiche, vom Expressionismus zu verantwortende Neogolismen ein.
Dein Gedicht hat meines Erachtens nichts Expressionistisches und weder eilig noch sitzen dürften Neogolismen sein.
Sitzen ist gewissermaßen eine Körperhaltung, die mit Ruhe, Gemütlichkeit, Entspannung zu tun hat. Eilig vermittelt Hast, Ruhelosigkeit, Hetze.
"Eilig sitzen" ist so etwas wie "gemütlich rennen". "Wie auf glühenden Kohlen sitzen" ist schon beinahe eine Metapher, denn wer ist so dusslig, sich auf glühende Kohlen zu sitzen.
Um auf Dein berühmtes Zitat zu kommen: Leider muss ich gestehen, dass ich nicht weiß von wem es stammt.
Wie wäre es mit einer leichten Abänderung:
"Die lavaesken Kohlen feinden
meinen Arsch, die Fenster grinsen Hohn"
(Zitat mutatis mutandis Heinz Köhler)

Mit lieben Grüßen,
Heinz

[xenier]

Zitat von Heinz

Lieber xenier,
wenn Steine feinden, wenn aus einem Nomen ein Verb wird, fallen mir zahlreiche, vom Expressionismus zu verantwortete Neogolismen ein.
Dein Gedicht hat meines Erachtens nichts Expressionistisches und weder eilig noch sitzen dürften Neogolismen sein.
Sitzen ist gewissermaßen eine Körperhaltung, die mit Ruhe, Gemütlichkeit, Entspannung zu tun hat. Eilig vermittelt Hast, Ruhelosigkeit, Hetze.
"Eilig sitzen" ist so etwas wie "gemütlich rennen". "Wie auf glühenden Kohlen sitzen" ist schon beinahe eine Metapher, denn wer ist so dusslig, sich auf glühende Kohlen zu sitzen.
Um auf Dein berühmtes Zitat zu kommen: Leider muss ich gestehen, dass ich nicht weiß von wem es stammt.
Wie wäre es mit einer leichten Abänderung:
"Die lavaesken Kohlen feinden
meinen Arsch, die Fenster grinsen Hohn"
(Zitat mutatis mutandis Heinz Köhler)

Mit lieben Grüßen,
Heinz

Nee, ich hab das schon ganz absichtlich so geschrieben. Es kollidiert auch nicht wesentlich mit dem, was mir in meinem Germanistikstudium vermittelt wurde. Mit Expressionismus hat das Nullkommanix zu tun. Du dichtest wohl eher volkstümlich-konkret. Daran ist nichts falsch, aber es nicht das, worum es mir geht. Mir ist Sprache stets auch ein Mittel der Abstraktion und des Eskapismus. Wenn man in deiner Poetik nur auf Kohlen, aber nicht eilig sitzen kann, ist das eben so. ;-)

Danke fürs Feedback!

Gute Nacht!

Xenier