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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 11.04.2023, 22:01   #1
männlich Anaximandala
 
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Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.204

Standard Der Sinn - Herbstfluten (VI von VI)

"Was ist denn nun der Wert vom Sinn?",
Das wollt zum Schluss der Flussgott wissen,
"Er führt zum Gleichgewicht uns hin,
Er fügt zusammen, was zerrissen.

Dass man der Kräfte Gleichmaß schaut,
Kein Außending mehr Schaden bringt,
Man sich der Fügung anvertraut,
Und Handeln willenlos gelingt.

Dass man die Welt doch nicht verachtet,
Wenn man auch kaum noch sie berührt,
Denn ist ihr Einfluss erst entmachtet,
Man tief in sich den Frieden spürt.

Die Quelle von Gefahren sieht,
In Leid und Glück die Ruhe kennt,
Voll Sorgfalt schaut, wohin man zieht
Und wo man seinen Weg abtrennt.

Das Himmlische im innern Geist,
Ins Außen leg die Menschlichkeit,
Wenn beider Einfluss sich umkreist,
Erschöpfen sie das Möglich weit.

Wer diesen Zustand erst erreicht,
Bewegt sich, als sei er nicht da,
Sein Wesen bis zum Ursprung reicht,
Sich selbst erkennend, rein und klar.

Wer nicht mehr durch Beeinflussung
Die himmliche Natur zerstört,
Und nicht mit Absicht Änderung
Ersucht; den Weisen angehört.

Wer voller sorgfalt sich bewahrt,
Im uferlosen Ozean
Des Geistes nicht verlorn verharrt,
Den wäscht er rein von allem Wahn."


Hier endet nun die Weisheit der Herbstfluten des Taoistischen Philosophen Zhuangzi, bzw meine lyrische Aufarbeitung eben dieser
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.04.2023, 09:43   #2
männlich ganter
 
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Beiträge: 2.486

Guten Morgen Anaximandala,

Welchen Wert der Sinn haben könnte,
da war ich sehr gespannt auf Deine poetische Antwort.

Sinnwert, dazu fällt mir manchen ein.

Dein Flussgott weist beim Wertesinn
auf Gleichgewicht und Verbundenheit hin.

Etwas zum Nachdenken.

Viel Erfolg!
-ganter-
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.04.2023, 11:25   #3
männlich Anaximandala
 
Benutzerbild von Anaximandala
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.204

Guten Morgen Ganter,

Wie schön, danke für deinen Kommentar

Hier hab ich mir mit den Teilen aber auch echt etwas Zeit gelassen... in erster Fassung konnte ich garnicht abwarten und hab 70 Strophen auf einen Schlag online gestellt
(nicht gerade im Sinne der Philosoohie, die ich da umgesetzt hatte^^)
und nun, wo ich den Text relativ sauber gearbeitet habe, hab ich zwischenzeitlich vergessen, dass ich Stück für Stück die Abschnitte einstellen wollte
(schon mehr, aber kaum durch bewusstes Umsetzen^^)

Zitat:
Welchen Wert der Sinn haben könnte,
da war ich sehr gespannt auf Deine poetische Antwort.
Theoretisch hättest du die Geschichte jederzeit vollständig auf zeno.org lesen können, was ich auf jeden Fall empfehlen kann, wobei dass ja nicht meine poetische Aufarbeitung ist...
aber ziemlich weit am Anfang hättest du die Herbstfluten such in einem Beitrag vollständig gefunden, nur unüberarbeitet - da bin ich von Herzen froh, dass du es nicht getan hast. Denn während ich damals die ersten Teile mit viel Informstion, Beispielen, Metaphern, ... die Grundlagen, mit höllischem Zeitaufwand erarbeitet hab, hatte ich nach dem vierten Teil, dem längsten und meinem liebsten, keinen bock mehr und hab geschmiert. Auf Teil 5&6 sind damals von knapp 100 Stunden Aufwand keine 8 gekommen.
Dementsprechend ist klsr, wo die Zeit beim überarbeiten hängengeblieben ist Dem Himmel sei Dsnk! bis dahin waren mir Teil 5&6 ziemlich schnuppe. In der Geschichte selber zumindest nicht so wichtig, weil wenig verwertbare Information, im Gedicht weil unsauber geschmiert.
Wie bedauerlich, weil sie aufgearbeitet jetzt eigentlich den schönsten Part darstellen

Ich dabke dir für deine Auseinandersetzung mit meinem kleinen Versuch dieses große Werk zu würdigen

Und ich wünsche dir einen schönen Tag
Mein Lieber, bis zum nächsten Mal
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.04.2023, 14:20   #4
männlich dunkler Traum
 
Benutzerbild von dunkler Traum
 
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.614

... wow, um diese Weisheiten zu fressen, brauche ich ein paar Monate und würde vermutlich erkennen, dass dies alles schon in mir schlummert.

Schöne Grüße aus Kunlun in Transzendenz.
dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.04.2023, 21:12   #5
männlich Anaximandala
 
Benutzerbild von Anaximandala
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.204

Um das ganze etwas zu relativieren sei gesagt, dass ich eben diese Geschichte mitsamt ihrer Weisheiten, bevor ich sie verdichtet habe, jahrelang gefressen habe ^^
Und dass das Verreimen extremst zeitaufwendig war ...

Natürlich tut es das
Die Kunst dabei ist, all diese Gedanken in diese Konstellation zu bringen. Es liegt ein schmaler Grat zwischen Schulhofsweisheit und heiligem Wissen, die Funken hat jeder, andauernd. Glaub ich zumindest

Ebenso, transzendentale Grüße von meiner Couch
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
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