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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 10.04.2023, 13:43   #1
männlich Anaximandala
 
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Standard Ungesättigt!

Die menschliche Seele, ein ewiger Funken,
enthoben der Flamme, die selbst sich verzehre,
als einst sie vom Atem des Lebens getrunken,
ergossen sich Fluten in geistige Meere,

begannen Paläste die Türme zu heben
und Funken zu sprühen
um unter dem eignen Gewicht zu erbeben
und dann zu verglühen,

im Sturz durch unendliche Wünsche verloren
so tief zu versinken
und doch, aus dem Wesen des Feuers geboren,
in ihnen ertrinken,

ja sich in die Wildheit der Wasser zu schmeißen,
der Wasser vom Leben,
doch hilflos getrieben vom mächtigem Reißen
sich niemals ergeben,

zu tief sitzt im Wesen der Wunsch nach der Quelle,
die Wahrheit zu kennen,
um dann in den Strömen der tosenden Fälle
erleuchtet zu brennen,

zu Strahlen, ein Licht sein, das Leuchten der Türme
das Klarheit erhasche;
doch klar ist der Geist nur im Auge der Stürme,
sein Erbe die Asche!


*sowohl Titel als auch Schluss sind abgekupfert von Nietzsches Gedicht Ecce Homo
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2023, 11:07   #2
männlich dunkler Traum
 
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Beiträge: 1.611

... Delf, das macht mir Angst. Solch treibende Zeilen ohne für mich erkennbaren Sinn, sind das jetzt schon Fake News? Ich würde behaupten, dein ewiger Funke glimmt nur noch.
Also deine Zeilen sind wieder einmal voller sprühender Begeisterung, doch irgendwie ist der Inhalt ... (wahrscheinlich sehr subjektiv zu deuten). Obwohl, mhm, von einer Kanzel mit guter Akustik vorgetragen, würde es mich und die neben mir knieenden wahrscheinlich umhauen, weil keiner so schnell mitdenken kann.

wsT
dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2023, 11:19   #3
männlich Anaximandala
 
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Beiträge: 1.204

Hallo dunkler Traum,
ich stell einfach mal Nietzsches Ecce Homo dazu, der war absolut Orientierungspunkt, für Anfang, Ende, Titel... beim Rest, ja, ging es mir schon darum, einen ungelösten Widerspruch in Flammen zu schreiben.

Wenn du willst, lösen wir die Metaphern auch gerne auf, gerade die Begeisterung, das Ekstatische, ist ja Wesen der dionysischen Natur, die ungehaltene Begeisterung im unstillbaren Hunger

Zitat:
Friedrich Nietzsche - Ecce Homo

Ja! Ich weiß, woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme
Glühe und verzehr′ ich mich.
Licht wird alles, was ich fasse,
Kohle alles, was ich lasse:
Flamme bin ich sicherlich.
LG Delf

PS. fürchte dich nicht Freund, geselle dich zu mir, so lange noch nicht alles Asche ist, haben wir es warm
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
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