Im dunklen sitzen

[Sunflower]

Im dunklen sitzen (TW)
Heute sitze ich hier in einem vollen Raum. Hier sind Schränke. Zwei Matratzen bilden ein Bett. Überall Bücher die meinen Verstand zusammenhalten. Kunst, Bilder von Bildern, Vergangenen Momenten und Künstlerischen Anfällen. Dort, genau vor mir in dem weißen Schrank ist das Schmuckkästchen der Schwäche. Orange Rot strahlend widerspricht sie doch dem tiefschwarzen Inhalt. Wenn du hineinsiehst, in das Schmuckkästchen was siehst du? Du siehst die klimpernden Armbänder, die schnürenden Kettchen, die bunten Ringe. Was ist darunter?
Ein Feuerzeug. Vermutungen. Raucht sie? Kifft sie? Oder mag sie denn bunten Duft der Kerzen?
Da. Ein Stück Tempo. Wenn du es greifst, gib acht. Wickel es auf, Vorsicht, deine Finger. Siehst du es? Das kalte Metall schimmert in deinen zitternden Händen. Den Schmerz den es zu lindern schien. Den eigentlichen Schmerz den es verursacht. Bei dir, bei mir. Siehst du ihn? Den Schmerz.
Du denkst man könnte dich nicht mehr schockieren. Doch was, wenn du unter die Matratze siehst. Das Notizbuch, du ahnst es, in ihm verbirgt sich nichts Schönes.
Der Schmerz, gezeichnet in Blut. Du siehst ihn nicht mehr nur als scharfen Gegenstand, nein auch als lebendige Darstellung. Er schreit, möchte sterben, möchte leben.
Heute sitze ich hier in einem leeren Raum. Um mich herum keine vollen Schränke, Matratzen oder Bücher mehr.
Nur noch die Dunkelheit ist übrig.