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| Kolumnen, Briefe und Tageseinträge Eure Essays und Glossen, Briefe, Tagebücher und Reiseberichte. |
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#1 |
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Die Bienenmännchen proben den Aufstand, spielen beleidigte Leberwurst, da man ihren Namen missbraucht. Sie waren zuerst da. Genau. Fürchten um ihren guten Ruf.
Sie bestehen aus Chitin, nicht aus Plastik und Metall, oder anderen Materialien, fliegen leise durch den Tag. Zuerst als faul verschrien, aber dann klaut man ihnen auch noch den Namen, für diese blöden surrenden und störenden Dinger da draußen. Seit technische Fluggeräte ihren Namen tragen, fühlen sich Original-Drohnen missverstanden und sind der Meinung: wir lieben, wir sterben und nerven niemanden. Sie fordern eine Umbenennung und ein Denkmal aus Honig. Wir sind keine spionierenden Kameraträger, sagen sie und summen empört. Und behaupten: wir waren wirklich zuerst da und haben wenigstens noch ein Herz. |
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#2 |
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Forumsleitung
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Ist dir der Unterschied klar zwischen einem Hahn, aus dem Wasser fließt, und dem Hahn, der morgens kräht? Und weißt du, dass ein Haus eine Gebäude, aber auch eine Abstammung sein kann? Oder eine Flasche ein Versager oder ein Glasgefäß?
Was also ist eine "Drohne"? Ein überflüssiges Männlein, sobald es seine Schuldigkeit getan hat? Liqudiert, sobald ein Treffer gelandet wurde? Mich befremden immer mehr die Vergleiche und Verharmlosungen, mit denen in diesem Forum aberwitzige Texte abgesetzt werden. Die Drohnen, von denen wir tagtäglich hören und lesen, sind keine Bienenmännchen, die aus dem Bau geworfen werden, sondern Spione und Bomben. Sie begatten keine Biegenköniginnen, um sich zu vermehren, sondern werden in Fabriken am Fließband zu wenig Kosten hergestellt und produzieren Vernichtung statt Überleben. Die Überlebenden machen keinen Honig, sondern stellen gar nichts mehr her, weil sie damit beschäftigt sind, ihre Haut zu retten. Wenn ich solche Texte lese, kann ich nur sagen ... na, besser, nichts. |
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#3 | |
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Dabei seit: 10/2019
Ort: in den Wolken
Alter: 58
Beiträge: 833
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@Ilka:
Zitat:
"Aberwitzige Texte abzusetzen" ist nach meiner Meinung außerdem eine der Hauptzielsetzungen und -berechtigungen dieses Forums, und die Doppel- oder Mehrfachbedeutungen von Begriffen ist z.B. einer der wichtigsten Ansatzpunkte meiner Dichterei. Vollkommen klar und deutlich die von Dir als "richtig" angesehene Meinung auszusprechen, ist ja demgegenüber das von Dir geforderte Ideal, hat aber nach meiner Meinung nichts mit spannender Lyrik zu tun, sondern allenfalls mit pseudo-politischem Journalismus. Entsprechend sind ja auch Mark Twain und Georg Büchner Deine großen Vorbilder - wichtige Schreiberlinge, die aber nichts mit Lyrik zu tun haben. Ich weiß seit Jahren, dass wir diesbezüglich völlig gegensätzliche Auffassungen haben, das wird sich auch nicht mehr ändern. Wollte nur einigen Gedanken Ausdruck geben, die ich nur mitteilen kann, wenn ich Kommentare wie den Deinen sehe. Beste Grüße Epilog |
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#4 |
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Forumsleitung
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Ach? Twain und Büchner sind für dich "Schreiberlinge"? Und wieso hat Büchner nichts mit Lyrik zu tun gehabt, obwohl sie im "Woyzeck" vorkommt?
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#5 | |
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Dabei seit: 10/2019
Ort: in den Wolken
Alter: 58
Beiträge: 833
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Zitat:
"Ach Tochter, liebe Tochter, Was hast du gedenkt Dass du dich an die Landkutscher und die Fuhrleut hast gehenkt"? Sehr beeindruckend und wegweisend. Die falsche Schreibung von "gehängt" ist fast schon wieder interessant. Ansonsten gibt es noch einige wenige Zitate von einfachen Volks- oder Kinderliedern im "Woyzeck". Büchner ist ein großer Erneuerer des deutschen Dramas, was allerdings auch erst viele Jahrzehnte später erkannt wurde. Außerdem war er mit dem "Hessischen Landboten" ("Friede den Hütten, Krieg den Palästen") der Mitbegründer des politischen Pamphlets. Mark Twain wiederum, den Du ja immer wieder anführst, ist natürlich einer der größten Wortführer eines unmissverständlichen Journalismus - klare Sprache ohne Mehrdeutigkeiten oder künstlerische Überhöhung. Davon finde ich allerdings nur wenig bei Goethe, Schiller oder Hölderlin - um nur einige weitere klassische "Schreiberlinge" zu nennen. Wie gesagt, das sind so Grundsatzdiskussionen, bei denen wir nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden. Hat ja auch nur wenig mit dem Drohnen-Textchen von Inka zu tun. Dem würde ich jetzt auch keinen literarischen Riesenwert andichten, aber sein Ansatz ist nachvollziehbar wie auch aktuell (ich wollte selbst die Woche einen "Drohnen-Text" auf Basis der Doppelbedeutung verfassen, aber ich lasse es jetzt doch lieber). Beste Grüße Epilog |
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#6 |
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Forumsleitung
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Ich bin kein "wir alle".
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#7 |
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ich finde den Text von Inka lustig.
Die Bienen Drohnen beschweren sich über den Namen der Bomben Drohnen, na und, ist ein kleiner Denkanstoß! Twiddy...der Lustige |
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#8 |
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Es braucht mich keiner ernst zu nehmen.
im Grunde genommen nicht mal für voll. Sehe mich selber nicht allzu ernst. Vielleicht findet mich doch jemand toll? Sollte ich mich etwa schämen? Nö, aber Inka sieh zu, dass du was lernst. Du verstehst oft nichts bzw. nicht alles. Ich finde: das ist was völlig Normales. P.S. Man sollte gekonnt kontern können. Ich muss noch üben. Lieber Epilog, ich danke Dir sehr für Deinen Klarblick und das Wohlwollen! Du hast Dich ja sehr für mich ins Zeug gelegt, aber wenigstens verstanden, worum es mir ging. Warum die Flinte ins Korn werfen? Wenn Dir schon mal eine Idee für ein ähnliches Thema vorschwebt, dann solltest Du aber auch Traute haben. Auf los gehts los…......................... Liebe Grüße von Inka Lieber Twiddyfix, Du siehst es wenigstens auch nicht so ernst. Danke für Deinen netten Kommentar. Meine Überschrift ist ja irgendwie passend. „Geht ja gar nicht“ kann man so oder so sehen. LG von Inka |
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#9 |
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Forumsleitung
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Ja, man lehnt sich an. Was ansonsten bleibt euch übrig?
Klarblick? Wohin? Ach so, ja, wir setzen euch die Brille auf, durch die ihr alles richtig seht. Wir, nicht ihr, müssen nur noch mehr arbeiten, dann geht das schon. Dann haben wir auch alle die richtige Brille auf und nicken nur noch ab. Ihr schafft das! Strengt auch gefälligst mehr an, ihr trägen Säcke! Das ist genau meine Parole, all denen auf die Sprünge helfen, die bisher nur andere für sich arbeiten ließen, aber das Maul vollgenommen haben. Sorry, ich habe meinen Beitrag geleistet, sogar mehrfach, und bin niemandem etwas schuldig. Das sollte mir jemand in Zahlen widerlegen. Die Nachkommen sind in der Bringschuld. Woher nehmen eigentlich junge Leute die Arroganz, ihre Eltern für alles verantwortlich zu machen, was sie selber in den Senkel stellen? |
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