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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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29.06.2006, 21:30 | #1 |
Andere Logik
Andere Logik
Hätte ich Flügel Würde ich diese verschenken So würde ich immer an dich denken Denn ich hätte die einzige Möglichkeit zu dir zu kommen Mir selbst genommen |
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29.06.2006, 21:40 | #2 |
Ich glaube, das lyrische Ich hat nur Angst...und mit dem Verschenken der Flügel hat es sogar für sich eine Ausrede gefunden.
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29.06.2006, 21:51 | #3 |
Ja, die Logik ist wirklich anders... Möglichekeiten sollte man nicht verschenken sondern nutzen. Traurig.
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30.06.2006, 00:02 | #4 |
Aber das ist doch die ideale selbstaufgabe... es ist zwar unvergleichlich weltfremd, doch für mich sehr sehr schön...
Es is halt so ein Gedicht, dass in so nem Gedichtband für verliebte - und so - steht... keine große Lyrik aber an sich schön und stimmig... LG S. |
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30.06.2006, 00:04 | #5 |
Ich finds voll toll geschrieben, denn in beiden Möglichkeiten steckt Positives und Negatives (wie eigentlich in fast allem im Leben)
Werden die Flügel nicht verschenkt, kann das lyrische ICh zum lyrischen Adressat kommen, was natürlich im Falle einer Liebe (die ich hier vermute, oder zu mindestens eine Art davon) wunderbar wäre. Doch kann es sein, dass das lyrische Ich dadurch Schmerz erfährt. Dieser Schmerz wird verhindert durch die zweite Möglichkeit, das Verschenken der Flügel. So denkt das lyrische Ich immer an den lyrischen Adressaten, was das Positive ist, weil dadurch Hoffnung entsteht und so weiter. Das Negative ist leider aber, sowie das lyrische Ich, als auch der lyrische Adressat, bleiben allein. Wenn das so ist wie ich es interpretiert habe: Großartig |
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30.06.2006, 13:43 | #6 |
Was ihr sagt, stimmt alles.
Das lyrische IcH müsste entscheiden zwischen dem Schmerz, den es jetzt hat wegen des getrennt Sein und diesem, welchen es haben könnte, wenn es entäuscht oder verletzt würde. Die Angst verletzt zu werden hat wohl gesiegt, vllt ganz un(ter)bewusst. |
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30.06.2006, 14:09 | #7 |
Ich persönlich finde es aber falsch, in einer solchen Situation den Schwanz einzuziehen und zu kneifen.
Vielleicht wird es sich noch ewig fragen, wie es gelaufen wäre, wenn es die Flügel doch behalten hätte. In der Feigheit des lyrischen Ichs sehe ich nichts Positives. PS: Der Adressat hat ja auch nichts davon, wenn jemand nur an ihn denkt. |
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30.06.2006, 14:32 | #8 | |
Zitat:
Die Frage ist wie mit dieser umgegangen wird. Entweder akzeptiert man sie oder man versucht sich gegen sie zu sträuben. Bei der ersten Möglichkeit muss man die Einschränkungen annehmen, bei der zweiten Möglichkeit besteht ein anderes Risiko. Hier kann man immer wieder neu Enttäuscht werden, weil man es nicht schafft die Angst zu überwinden. Das lyrische Ich hat in dem Gedicht beide Sachen abgewogen und hat eine Entscheidung getroffen. In dieser Entscheidung sehe ich das Positive, denn ist es nicht der sonst übliche Schlingerkurs, sondern zeigt Charakterstärke. Ich denke nicht das, dass Ich sich fragen wird was gewesen wäre, da es so scheint es voll hinter der Entscheidung steht. So sehr das es selbst die anderen Möglichkeiten eliminiert. Das zeigt eine Bescheidenheit vom Leben, indem es auf angenehmere Dinge verzichtet um das Sichere nicht zu gefährden. Diese Bescheidenheit finde ich in dem Gedicht am interessantesten, da sie selten (geworden ?) ist. |
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30.06.2006, 14:38 | #9 |
Und vorallem da in dem Gedicht eine Entscheidung getroffen wird und das lyrische Ich nicht fragend vor beiden Möglichkeiten steht und sich nicht entscheidet.
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30.06.2006, 14:39 | #10 |
Aha, das verstehe ich so jetzt besser. Hält mich aber trotzdem nicht von meiner Meinung ab, was aber mit mir selbst zusammenhängt - ich würde mir immer Gedanken um verpasste Chancen machen. Und ohne Risiko gibt es keinen Gewinn.
Jemand, der vor seiner Angst kapituliert, hat für mich auch keine Charakterstärke - er ist feige. Warum behält das lyrische Ich nicht die Flügel, wenn es mit der Situation leben kann? Ich meine, es könnte sie behalten und trotzdem die Entscheidung treffen, nicht zu dem Du zu fliegen. Macht es aber nicht, es verschenkt sie - weil es dann für sich einen Grund hat, die angstvolle Situation nicht mehr angehen zu müssen - also eine Ausrede für sich selbst und damit weniger ein schlechtes Gewissen bzw. die Gedanken "Sollte ich nicht doch fliegen?" fallen dann weg. |
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30.06.2006, 14:50 | #11 |
Ich denke mal man kann es mit einem einfachen Satz, ganz einfach beschreiben: "Wie mans mach, man machts falsch!"
Aus beiden Möglichkeiten kann Schmerz resultieren und wird es auch früher oder später. Und wer will schon Schmerz erleiden? Und da ist doch der größere Schmerz, wenn man jemanden verliert, wo man doch schon weiß, dass es nciht klappen kann.. |
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30.06.2006, 14:58 | #12 |
Aber wer sagt denn, dass es zwingend schlecht ausgehen muss, wenn das Ich zu dem Du fliegt? Nur weil es Angst vor der Bedrohung hat, muss diese nicht eintreten und da bei der ersten Möglichkeit der Schmerz auf jeden Fall da ist und bei der zweiten nur vielleicht, halte ich die zweite für besser.
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30.06.2006, 15:03 | #13 |
Nichts hält ewig
auch wenns dumm klingt, spätestens wenn einer stirbt |
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30.06.2006, 15:18 | #14 |
Oh Gott! Wenn man immer so denkt, müsste man sich ja ewig im Zimmer einschließen, weil jeder Schritt ein Risiko in sich birgt. Vielleicht sollte man sich auch gleich umbringen, irgendwann muss man nämlich immer leiden und so kann man das gepflegt umgehen (das war jetzt Ironie)
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30.06.2006, 15:57 | #15 |
Das lyrische ich glaubt an diese Logik, natürlich ist es eine Selbsttäuschung, die durch ihre Angst hervorgerunfen wurde. Die Angst ist es, zu dem Du zu gehen, dieses zu sehen, aber dann - irgendwann - verletzt zu werden, ob das jetzt das Ende der Beziehung sei oder der Tod des Dus.
Der Gedanke an das Du macht das IcH glücklich, sehr wahrscheinlich nicht annähernd so glücklich wie wenn es dort wäre, doch das weiss es ja nicht 100%ig, da es dies nicht mehr austesten kann. Es möchte das Glück, welches es beim an das Du Denken empfindet und meist den Schmerz, dass dieses nicht da ist, überdeckt, nicht aufs Spiel setzen. Auch die Distanz hat einen Vorteil, wenn etwas wäre, dass das Du verschwinden würde oder so etwas, dann wäre es für das IcH einfacher, es(Du) zu vergessen, da es das Du nie gesehen und berührt hat. Vllt versteht es jemand, wenn nicht einfach mal fragen und bitte weiter diskutieren, wenn jemandem noch etwas auffällt oder nicht klar ist oder... |
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30.06.2006, 16:02 | #16 | |
Zitat:
Seltsamerweise helfen oft Freundschaften über solche Ängste hinweg. |
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30.06.2006, 16:09 | #17 |
Verstehen und für gut oder richtig halten ist aber auch ein Unterschied.
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01.07.2006, 13:28 | #18 |
Struppigel, ich verstehe nicht recht, was du ansprichst. Wenn ich etwas verwechselt (gut u. richtig) oder falsch verstanden haben sollte, tut das mir leid. Könntest du es bitte erläuten.
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01.07.2006, 14:01 | #19 |
Ja, sorry, hab mich nicht deutlich ausgedrückt.
Ich meinte, dass ich sehr wohl das Verhalten des lyrischen Ichs verstehe, es aber nicht für gut halte. Sorry, ich hätte schreiben sollen, worauf ich mich beziehe. Jetzt verwirre ich außer HALLOman auch noch Dich! Also immer nachfragen, bitte. |
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01.07.2006, 14:16 | #20 |
Kein Problem, ich werde weiter Fragen, wenn ich es nicht verstehe.
Noch danke für die Nominierung, HALLOman |
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01.07.2006, 20:31 | #21 |
Bitte Bitte, hab in der Diskussion gemerkt, wie sehr mir wirklich dieses Gedicht gefällt
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02.07.2006, 10:56 | #22 |
Es freut mich riesig, wenn jemandem eines meiner Gedichte so gut gefällt. )
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