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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern. |
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25.08.2021, 14:50 | #1 |
Dabei seit: 08/2021
Ort: München
Beiträge: 126
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Gedankensplitter zu Kunst, Ruhm und Altruismus
Von allen schönen Künsten
sei die Kunst, zu leben und zu lieben, am liebsten mir zu Diensten. Glanz und Gloria Der Ruhm verblasst, der Glanz verliert den Schimmer, der Tod allein bestimmt, was bleibt für immer. Altruismmus in der Partnerliebe eingebildet nur, doch lebt er in der Elternliebe pur. |
25.08.2021, 20:16 | #2 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Dass bei der Geburt eines Kindes die Liebe zu diesem Bündel Leben wie der Segen Gottes auf die Mutter kommt, ist ein Mythos. Sie ist von der Anstrengung fix und fertig und will nichts als schlafen, ehe sie sich mit diesem ihr noch völlig unbekannten Wesen, das man ihr auf den Bauch klatscht, befassen will. Daran ändern auch die blauen Augen nichts, die jedes Baby hat und mit denen es überall hinschaut, nur nicht auf diesen Berg von Mutter. Der Vater ist vorerst abgemeldet. Mama liebt ihr Kind vielleicht noch nicht, das muss sie erst lernen, aber sie steht in der Verantwortung, und die nimmt sie völlig in Anspruch. Nix mehr mit abendlichem Tingeltangel durch die Kneipen, regelmäßigen Kinobesuchen, und die Pizza kommt künftig ins Haus. Dem Mann geht die Geliebte verloren, also weint er sich an einem anderen Busen aus. Die Nächte sind sowieso gelaufen, denn das Blag schreit im Stundenrhythmus nach der Milch und raubt nicht nur Mama und Papa, sondern der gesamten Nachbarschaft den Schlaf, die alsbald mit guten Ratschlägen nicht hinter dem Berg hält: Durchschreien lassen, das kann man zwei Nächte lang aushalten, dann ist der Käse gegesssen. Oder: Baby ins Bett holen und das Bäuchlein reiben, dann beruhigt es sich wieder. Oder: Abstillen, Fläschen geben und ordentlich Dickes reintun, damit das Kind satt wird und durchschläft. Die junge Erstmalsmutter ist tief beeindruck und tut alles, um Kind, Ehemann und Nachbarn zufriedenzustellen, aber das Blag schreit trotzdem, der Ehemann geht fremd und die Nachbarn maulen. Toll! Und da soll noch ein Gefühl der Liebe zum Kind aufkommen ... Okay, liest sich wie Satire, aber glaubt mir: Da ist eine Menge dran. Mutterschaft ist nicht automatisch Liebe zum Kind, sondern sie ist ein Naturereignis, das wie alles in der Natur eine Herausforderung bedeutet, und zwar für Frau und Mann. Über Nacht ist alles anders, und was da mit einzieht ins Leben, ist ein unbeschriebenes Blatt, ein fremdes Wesen, das zwar die Gene der Eltern trägt, aber trotzdem ein eigenes Ich mit einem eigenen Willen ist, das schon alles Anlagen in sich trägt, sich die Welt in seinem Sinne zu eigen zu machen. Auch gegen alle Vorstellungen und gutgemeinten Vorgaben der Eltern. Frust und Konflikte sind Programm. Alles Gerede drumherum, von wegen Elternliebe, ist reine Romantik. |
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25.08.2021, 22:13 | #3 |
Dabei seit: 08/2021
Ort: München
Beiträge: 126
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Hallo Ilka,
1. Platter Reim
Selbst wenn es so ist, bei einem Zweizeiler-Aphorismus sollte man diebezüglich nicht zu kleinlich sein, ist ja weder Gedicht noch Lyrik. Im Übrigen lässt sich kaum eine Grenze ziehen, welche Reime als platt gelten müssen und welche noch nicht. Ich kenne nicht allzuviele Gedichte, wo nicht solche Reime vorliegen, je nach Anlegen des Maßstabs. 2. Elterliebe Mein Fehler: So geschrieben, klingt apodiktisch, ich wollte eigentlich sagen, in der Elternliebe, wahrscheinlich nur da, kann es Altruismus geben. Natürlich ist die Elternliebe (man sollte sie auch in gestressten Momenten nicht wegreden) zeitweise bis zum Gehtnichtmehr erschöpft, aber wenn sie vom Grundsatz da ist, ist Altruismus meist gewollt, aber auch bisweilen notgedrungen verlangt. Ich sehe auch im opfervollen, sich sträubenden Tun gegenüber dem Nächsten noch Altruismus. Bei Eltern, inbesondere Müttern sehe ich den Kern des Altruismus darin, dass keine Gegenleistung erwartet wird. Bei anderen Menschen mit Altruismus ist oft Anerkennung die Motivation, im harmlosesten Fall ist es gewollte Genugtung. Bei Müttern liegt der Altruismus in der Natur der Sache. Bei Vätern sehe ich das alles auch eingeschränkt, als selternere Kann-Regel. Deshalb hätte ich auch besser von Mutterliebe geschrieben, dann aber wäre es kein Pendent mehr zur Partnerliebe gewesen. Ansonsten möchte ich, auch als Vater, Dir zu Deinen Anmerkungen weitgehend beipflichten. Ich werde auch in Zukunft vor fraglichen oder provokanten Aussagen nicht zurückscheuen, wenn man so kluge und brillante Gegenthesen und Diskussionen wie mit Dir, Ilka-Maria, auslöst und erwarten kann. Zusammenfassend: Die Reimwörter finde ich für meine Aussage passend, weil scharfkantig gewollt. Bezüglich Elternliebe bleibe ich dabei, weil gemeint ist: wann immer sie stattfindet. Bezüglich der gewagteren Behauptung zur Partnerliebe bin ich geradezu fasziniert, dass von Dir als scharfer Analytikerin da kein Widerspruch kommt, wiewohl ich einräume, dass es vereinzelt in Momenten auch da Altruismus in meinem strengen Sinne geben kann. Letztes Wort: Aphorismen haben im Grunde meist etwas Apodiktisches und sind oft Verallgemeinerungen - das sollte man akzeptieren. LG Luigi B Geändert von Luigi B (26.08.2021 um 08:12 Uhr) |
29.08.2021, 16:52 | #4 | |
Zitat:
Wehe, wenn Frau einfach mal nur an sich selbst denkt.... Das versteht kein Mensch. Ich meine nicht, dass sie sich nicht kümmern sollte - um ein Baby muss man sich selbstverständlich immer kümmern - aber dass sie ihre eigenen Bedürfnisse nicht bis zur Rente hintenanstellen sollte. |
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30.08.2021, 16:38 | #5 |
Dabei seit: 08/2021
Ort: München
Beiträge: 126
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Zu Silbermöwe
Wenn die Frau all die berechtigten Bedürnisse einlöst, schmälert das nicht den Altruismus in ihrer Elterliebe. Denn, wenn in der Elterliebe (manchmal auch widersrrebend) agiert wird, dann ist das uneigennützig, im Gegensatz zu manchen anderen gelebten Altruismen mit Erwartungshaltungen wie z.B. meist bei Partnern.
Gruß Luigi |
Lesezeichen für Gedankensplitter zu Kunst, Ruhm und Altruismus |
Stichworte |
altruismus, kunst, ruhm |
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