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28.11.2006, 17:07 | #1 |
Der Ritt im Mondschein
Reiter:
Von dannen schied mein zweites Herz Verspüre reitend auf meinem Schimmel Den nun entstandenen Liebesschmerz Und wende meinen Blick dem Himmel Hinauf empor zum Sternenglanz Und will erblicken, oh dich Fortuna Wie ich ersehnend voll und ganz Was du mir bringst, ob Fern, ob Nah Einzig träumend vernimmt mein Geiste Was dort am Himmel geschrieben steht Sagt es mir doch auf keinster Weise Was in mir pocht, was in mir fehlt Doch sehe ich am Himmelsende Im rötlichen Gewandt Der Luna ihre Tageswende Und wünscht ich wär’ mit ihr verwandt Gedankenverloren erblicke ich Wer vor meinem Gaule steht Ihr Haar erglänzt im rötlichen Licht Und treibt wo der Wind hinweht So schön, so echt, so wunderbar Die Göttin nun auf Erden Ist das tatsächlich nun auch wahr? Was soll aus meinem Geist nur werden. Luna: Nun ich bin hier um dir zu sagen Mitgefühl für deine Trauer Wollts nicht über den Himmel wagen Da die Welt im Nebelschauer. Oh du ärmlich scheinend Wesen Deiner Tränen sind wahrer Leiden Lässt mir zeigen was gewesen In meinen Gedanken so großen Weiten Ich verehrte einst Apoll Den großen Herrn der Sonne Doch war mein Übermut so voll Dass ich in größter Wonne Die ganze Welt in Schatten hüllte Allein durch einen einz’gen Kuss Den ich mit ihm am Tag verführte. Reiter: Vergleichst du deiner Schmerzen muss Mit meinen Sterblichen Erleiden? Willst doch nicht etwa was verfechten Und etwas über Liebe weinen? Luna: Auch Göttern kann die Gunst brechen. Nun zeig mir was die Welt dir bringt Wenn ich am Firmament erstrahle Und eine Nachtigal ersingt Das Leben deiner dir ausmale Nun warte bis die Nacht beendet Dein Schmerz wird bald verglühen Denn jeder Liebeskummer ist verendet Wenn man im Geiste nichts mehr kann fühlen Reiter: Du Schwester von dem ersten Licht Du Bild der Zärtlichkeit in Trauer Der Nebel schwimmt mit Silberschauer Nun um dein reizendes Gesichte Sei mir nur heute Nacht ein Trost Solange mein Schatten durch dich Am Boden schwebt und dort erbost Vor deinem Angesicht Luna (nun am Horizont): Dies ist die letzte Nacht auf Erden Erkennst du jetzt in ängstlicher Not Du wirst mit ihr wieder eins werden Denn Fortuna schenkt dir noch heute den Tod |
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