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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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06.01.2020, 20:41 | #1 |
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morgens
als ich so warm und blos in deinen armen lag
da warb der schlaf mit träumen noch um mich der mond war nur ein span, der zwischen sternen stak und, als der himmel heller ward, verblich und als dein herz mir innig liebe schlug da sprachen meine lippen einen kuss ich fühlte dich und deine lust wie einen bug mich zärtlich führn durch aufgewühlten fluss dann lag ich wieder sorglos satt an deiner haut der morgen wuchs und stieg empor zum licht aus meinem munde seufzte nicht ein laut nur bäume wisperten durchs fenster ein gedicht Geändert von Ex-sofakatze (07.01.2020 um 00:48 Uhr) |
06.01.2020, 20:54 | #2 |
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Hi,
das instransitive „stak“ gefiel mir erst nicht. Doch jetzt schon. Ich liebe den „Span“ und das subtile Triebhafte... Alles scheint in einem ruhenden Fluss... Der Bug ist der Puls, der etwas aufrüttelt... Die Kleinschreibung funktioniert auch. Kompliment von mir. Die Sprache könnte etwas mehr klingen, scheint aber die lakonische Natur des LI zu sein. vlg EV und herzlich willkommen auf Poetry! |
06.01.2020, 20:58 | #3 |
Liebe sofakatze,
der Wechsel zwischen Geborgenheit und Erregung wirkt in diesem Gedicht wie der Rhythmus der Liebe schlechthin. Was mir aufgefallen ist: Als es noch früh am Morgen dunkel ist, ragt die Geborgenheit aus dem Traum in die Wirklichkeit hinein. Im Zwielicht, nicht ganz klar, ob dunkel oder hell, Traum oder Wirklichkeit, ob das LI sich der Leidenschaft ganz hingeben soll oder nicht, baut sich diese emotionale und erotische Erregung auf. So wie das Zwielicht selbst diese Spannung zwischen vergehender Nacht und werdendem Tag darstellt, so baut sich auch zwischen den beiden diese Spannung auf im Ungewissen, in welche der beiden Innenwelten (Mäßigung oder Leidenschaft) sie sich tragen lassen. Daher ist es auch konsequent, dass die Auflösung dieser Spannung hier ausgespart wird. Wir wissen als Leser nicht, auf welcher Seite des Gipfels die erotische Spannung abfällt. Erst als es hell wird, fällt sie aber tatsächlich ab und wird abgelöst durch erneute Ruhe und Geborgenheit. Das Licht ist hier wohl auch eine Metapher für die Erkenntnis, die mit der verschwiegenen Erfahrung einhergeht. Wunderschönes Gedicht! LG |
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06.01.2020, 21:54 | #4 |
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Hallo EV,
vielen Dank für das Kompliment und das freundliche Willkommen. Ich empfinde meinen Text zwar nicht als lakonisch, aber zu üppig wollte ich auch nicht ins Liebesvokabular greifen, sonst wird es bei dem Thema schnell kitschig. Herzliche Grüße sofakatze Liebes Schmuddelkind, ich danke Dir für Deinen Kommentar. Schön, wie du das Wechselspiel zwischen Dunkelheit und Helle und Geborgenheit und Erregung herausgestellt hast. Ich fühle mich verstanden. Herzliche Grüße sofakatze |
06.01.2020, 22:34 | #5 |
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Hallo sofakatze,
schmuddlkind hat das sehr fein konkludiert. Lakonie war vielleicht das falsche Wort. Verzeih. Durch die männlichen Kadenzen am Versende und die recht schweren Worte wie "lag", "stak", "schlug", "bug" rissen die Zeilen etwas "scharfkantig" ab. Du baust die Verse sehr weich und sanft auf, ein wundervoller Klang, der in die männlichen Kadenzen einschlägt. Dadurch wirkt das Ganze beiläufig (was den Inhalt verstärkt, eigentlich sehr gut). Dadurch baut sich ein Spannungsbogen auf, der am Versende wieder entschärft wird. Das ist keine Kritik, sondern meine persönliche Wahrnehmung, wie das Gedicht durch mich hindurch fließt. Ich wollte nicht suggieren, dass es besser wäre auf eine kitschige Sprache zurückzugreifen. Mich persönlich interessiert, wie das Gedicht mit weiblichen Kadenzen geklungen hätte, ohne dabei den Klang der Verse zu verändern. Das Gedicht ist eine Perle und gehört belobigt und ich finde es schön, dass fähige Dichterinnen weiterhin in Poetry Einzug halten. vlg EV |
06.01.2020, 22:54 | #6 | ||
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hallo SK -
erstmal herzlichst willkommen. meine foren-freunde haben sich schon ausführlich mit dem text beschäftigt. als erfahrener liebhaber und vergötterer des weiblichen geschlechtes - das zu den rätselhaftesten unter den vier geschlechtern zählt - habe ich ein paar fragen: Zitat:
Zitat:
der rest ist sehr liebevoll, aber teils ananchronistisch nicht nur was den morgen betrifft oder berichtet der text vom nächsten morgen, nach jenem aus ST1? mit manchen formulierunge kann ich leider nicht allzuviel anfangen. allerdings muss ich sagen: sehr sehr kreativ, liebe SK. es muss lustig sein mit dir auf dem sofa rumzusanften. natürlich nüchtern und vorher zu tief in ein flasche Mayers-rum geguckt zu haben. vlg r |
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06.01.2020, 23:00 | #7 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Halli Hallo Sofakatze.
Diese Art der Formulierung hab ich lange nicht gelesen.
Ich mag diesen Stil. Ich bin sehr gespannt darauf, was du noch so schreibst. Das Gedicht gefällt mir schon mal. Unargruß |
07.01.2020, 00:10 | #8 | ||||
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Hallo EV,
ich danke Dir, dass Du noch mal näher auf das Gedicht und Deine Wahrnehmungen dazu eingegangen bist. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Herzliche Grüße sofakatze |
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07.01.2020, 00:36 | #9 | ||||
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Hallo Ralfchen,
danke für das herzlichste Willkommen und deine Beschäftigung mit meinen Zeilen. Deine Fragen sind berechtigt und ich schau mal, was ich für Dich tun kann. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Aber der Platz ist schon besetzt. Herzliche Grüße sofakatze Edit: Habe das sanft jetzt auf blos geändert (und außerdem ein doppeltes zärtlich eliminiert, was mir beim ersten Lesen durch die Lappen gegangen war). |
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07.01.2020, 00:41 | #10 |
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Hallo Unar,
vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ich freue mich, dass Dir das Gedicht gefallen hat. Ich schreibe tatsächlich sehr unterschiedlich im Stil und vor allem auch wenig, weil ich ziemlich eingespannt bin. Hin und wieder kommt aber doch mal was zustande und dann werde ich das wohl auch hier einstellen. Herzliche Grüße sofakatze |
07.01.2020, 00:58 | #11 |
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servus -
danke für die ausführlich antwort. das mit dem etwas altertümlichen stil stört mich 0,00 - ganz im gegenteil, das hat einen klassischen charme. im wesentlichen hast du das ziemlich klar argumentiert. ja sanft und zärtlich sind einander sehr ähnlich. ich sage das als der totaler anhänger. von sanft- und zärtlichkeit. und noch einmal: du bist extrem kreativ in deinen lyrischen ausdrucksversuchen. das gefällt mir sehr. und ja - der spielraum ist enorm und du wirst uns hier sicher noch schöne texte präsentieren. poetry ist ein besonderes forum. wir haben ein lustige diskussions- und streitkultur und es scheißen nicht irgendwelche minderwertigkeitsbeladenen moderatoren herum, wie im zweiten großen lit-forum des deutschen sprachraumes. also mach dir keinen kopf wenn es mal rund geht. talente wie du eines bist tragen wir auf händen. nulltypen stupse - zumindestens ich - mit den zehen bis sie verzweifelt herumkugeln. aber nichts ist böse oder gehässig hier. abgesehen davon sind meine laienhaften texte meist grauenvoll und handeln überwiegend von frauen, die männer umbringen und/oder zerstückeln. die wenigen bösen frauen werden natürlich auch filetiert und kannibalisiert. also lach dich hier locker über die runden. vlg r |
07.01.2020, 05:48 | #12 |
Sei willkommen,
und fühle Dich wohl hier.
Du verwendest eine sehr schöne Sprache, welche mich erreicht und die ich mag. Ein besonderes Gedicht, ich habe es mehrfach gelesen. LG Silver |
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07.01.2020, 15:12 | #13 |
Ui, hallo sofakatze,
mir gefällt das Gedicht insgesamt, allerdings hatte ich Schwierigkeiten die Zeiten richtig einzuordnen und den Schlaf werben zu lassen. Aber das haben die Kommentatoren und du ja geklärt. "ich fühlte dich [...] mich zärtlich führn durch aufgewühlten fluss" das allerdings missfällt mir, weil es kein gutes Deutsch ist. Die letzte Zeile mag ich zwar klanglich, sie ist aber Inhaltlich für mich nichtsbringend. Was nützt irgendein Gedicht (es kann ja auch sau mies sein) von Bäumen, die nicht sprechen können? Ja, sie können schön aussehen und Bildschön sein! Vielleicht meinst du das, aber es steht dort nicht. Und: Sie hat leider eine Hebung mehr als sie sollte, obwohl der Vers dennoch ausklingt, was ich dem Vers zu Gute halte Joa, ansonsten lobe ich gerne die liebe leichte Sprache, das gelungene Verwenden der Kreuzreime, die zeilenübergreifende Sinnerhaltung und die passende Gedichtlänge, sowie den sprachlichen Wohlklang. Liebe Grüße |
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07.01.2020, 16:07 | #14 |
Oh gut, ein super Gedicht! Da will ich sofort einen Tag skippen und dein Beschriebenes erleben!
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07.01.2020, 17:44 | #15 |
In dir wohnt eine zahme strenge
das lächerliche riss dich zu oft entzwei jedoch des lebens einsame länge schmiedet oft genug einmal ein osterei.. In dir wohnt ein liebgesicht als herz das weiß der dumme kerl der mich berät er heißt auch ich und heißt auch dummer schmerz wer weiß welch bosheitszufall solche samen sät.. Ich rufe still den mond, dein vatikind sag ihr doch daß ich das schöne nicht verstehe ich bin auf diesem auge angstesblind es helfen nur gedanken an die rehe.. Frau wald sagt mir, du bist noch immer eine seele herr wiese fragt, vertragt ihr beide liebesschmerz? Mr cigarette sagt, smile, her off mit quele mrs archangely verrät: in uns beiden schlägt eben nur ein herz! |
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08.01.2020, 19:36 | #16 |
Hallo,
dein wunderschönes Gedicht gefällt mir sehr!
Ich freue mich auf mehr von dir VLG Noroelle |
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08.01.2020, 21:16 | #17 | |
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Hallo Hannibal!
Zitat:
Herzliche Grüße sofakatze |
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08.01.2020, 21:21 | #18 |
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Hallo Silver,
danke für dein freundliches Willkommen. Ich bin tatsächlich ziemlich überrascht über die freundliche Aufnahme und die überwiegend positiven Reaktionen auf mein Gedicht. Danke. Herzliche Grüße sofakatze |
08.01.2020, 22:03 | #19 | ||||
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Hallo MiauKuh,
vielen Dank für die Einblicke in Deine Lesart des Gedichtes. Du hast ein paar interessante Kritikpunkte angebracht, darüber habe ich mich gefreut. Zitat:
der vorwärts drängt, durch aufgewühlten fluss Zitat:
Ob es mies war? Vielleicht. Es war ein Baumgedicht, da steht mir kein Urteil zu. Das Wispern der Bäume steht für mich als Ausklang für die beschriebene Situation. Dem (dichterischen) LI bedarf es ob der Schönheit des Moments keiner Worte mehr und deshalb beschränkt es sich darauf, der Stimme der Natur zu lauschen. Vielleicht kann es auch erst jetzt das Baumgedicht hören, nach dieser schönen emotionale Erfahrung. Zitat:
Vielleicht für dich diese Variante: aus meinem munde seufzte nicht ein laut doch hat ein baum zum fenster rein miaut Zitat:
Herzliche Grüße sofakatze |
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08.01.2020, 22:06 | #20 |
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08.01.2020, 22:24 | #21 |
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08.01.2020, 22:39 | #22 | |
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Hey, gelberhund
Zitat:
du, grüß mir lieb das vatikind und alle seine tanten ich werf die sterne in den wind mal sehn, wo die dann landen vielleicht im wald, vielleicht im blau vielleicht in deiner seele das weiß ich leider nicht genau weil ich sie niemals zähle ich zähl auch nicht der eieruhr minuten oder schmerzen da bin und bleibe ich recht stur ich kenn mich aus mit scherzen Herzliche Grüße und Dank sofakatze |
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08.01.2020, 22:41 | #23 |
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Hallo Noroelle,
ich danke auch Dir sehr für Deine lieben Worte! Herzliche Grüße sofakatze |
08.01.2020, 23:20 | #24 |
Hallo sofakatze,
eine schöne lange Liste von Kommentaren liegt schon vor, und ich reihe mich auch gern ein. Dein Gedicht ist mir sofort aufgefallen, weil es sein Thema sprachlich wirklich schön gestaltet, ohne die penetrante Beimengung, die oft in einer Bemerkung "ach wie schön" auch enthalten ist. Besonders gefiel mir die Zurückhaltung in den Metaphern, die das Erotische ansprechen. Denn hier gleiten viele Texte oft ab in das Pornografische oder den Kitsch. Wäre ich ein Mann, würde ich gerne den Wettstreit mit der Traumwelt des LyrI gewinnen. Sehr gerne gelesen, AlteLyrikerin. |
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09.01.2020, 20:37 | #25 |
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Hallo AlteLyrikerin,
freut mich sehr, dass du das Gedicht ansprechend fandest und Deine Gedanken zur Wortwahl bei diesem Thema zum Ausdruck bringst. Erotik (und auch Liebe) funktioniert indirekt meist am besten. Die Dosis machts - wie immer. Herzliche Grüße und meinen Dank! sofakatze |
10.01.2020, 10:47 | #26 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hei sofakatze,
so fein gesponnen und subtil habe ich selten ein erotisches Gedicht zu lesen bekommen. alle Achtung. Für dein Bemühen um die ersten zwei Zeilen hinsichtlich "zart" und "blos" habe ich einen Vorschlag, der dir vielleicht so oder so ähnlich gefällt: "als ich so warm gewiegt in deinen armen lag da warb der schlaf mit träumen noch um mich" Ich freue mich auf mehr von dir. Liebe Grüße Nöck |
11.01.2020, 20:57 | #27 |
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Hallo Nöck,
vielen Dank für deine netten Worte und den schönen Vorschlag für den ersten Vers. Wiegen ist ein wunderbares Wort im Zusammenhang mit Geborgenheit, ich verwende es allerdings sehr selten in meinen Gedichten (aber es gibt sie), weil ich beim Wort wiegen immer auch die zweite Wortbedeutung im Kopf habe, was jegliche Stimmung zunichte macht. Das ist mein persönliches Problem, mit dem ich leben muss und deshalb deinen Vorschlag, so hübsch er auch ist, nicht annehmen kann. Trotzdem danke! LG sofakatze |
14.01.2020, 13:37 | #28 |
Ich war schon beim ersten Lesen gefesselt vom leichten Rhythmus dieses Textes, vom Hin- und Herschweben zwischen Zartheit und Kraft.
Gerade die "männlichen" Kadenzen waren es auch, die ich nachvollziehen kann. Die leichte Aggressivität, mit der der Mond "wie ein Span" zwischen den Sternen "stak", die Wahrnehmung "Lust wie einen Bug" zu fühlen. Diese Formulierungen erschließen sich mir augenblicklich. Und natürlich höre ich die Blätter in der Stille flüstern, auf der Schwelle zwischen Wachen und Träumen vermischt sich das Wispern mit meinen Gedanken. Zärtlicher kann man es nicht ausdrücken, dass Erotik sich auf dem Grat zwischen Sanftheit und Härte bewegt. Mir gefällt es sehr gut. |
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16.01.2020, 23:41 | #29 |
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Hallo Gazelle,
entschuldige die späte Antwort, ich war ein paar Tage anderweitig eingespannt. Auch wenn es mir etwas peinlich ist, das Gedicht jetzt nochmal hochholen zu müssen, wollte ich es nicht versäumen, Dir sehr für Deine einfühlsame und punktgenaue Analyse zu danken. LG sofakatze |
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