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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 01.12.2022, 17:58   #1
weiblich ftatateeta
 
Dabei seit: 11/2022
Beiträge: 313

Standard Nadira

Nadira

sonntags wenn die Glocken zetern
geht sie runter an den Hafen
rostige Gassen kennt sie
hinter Lagerschuppen
leer wie Dorfmoscheen zur Getreidezeit

Nesseln wuchern zwischen Kies und Kohle
wunderlich gekrümmtes Eisen
träumt vom Feuer
vom geschmolzenen Herz der Erde
beizebraunes Holz zerfällt

weit dahinter schwappt das Wasser
trübe Molenpfütze
Schiffe liegen dort vor Anker

still auf Turnschuhsohlen streift Nadira
eine Weile hin am Maschendraht
an der schiefen Imbissbude
heut geschlossen Coca-Cola
macht sie kehrt und plötzlich
muss sie rennen
rennt nach Haus
gescheuchte Katze
hilft der Mutter
bügelt Laken
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Alt 01.12.2022, 19:02   #2
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.103

Zitat:
Zitat von ftatateeta Beitrag anzeigen
sonntags wenn die Glocken zetern
geht sie runter an den Hafen
rostige Gassen kennt sie
hinter Lagerschuppen
leer wie Dorfmoscheen zur Getreidezeit
Die Verse sollen wohl besonders originell im Ausdruck sein, sind aber nix als bemühter, aufgesetzter Dummfug. Glocken zetern nicht, denn über was sollten sie sich aufregen, und wen sollten sie ausschimpfen? Sie rütteln die Leute wach und rufen zum Kirchgang, und auch nur dann, wenn der Küster am Seil zieht oder man die Dinger sonstwie zum Wippen bringt - und das wär's schon. Wenn Glocken nicht kunstvoll und aufwendig gegossen sind, erzeugen sie keine klangvollen, sondern nervige Töne, aber mit Gezeter hat das immer noch nichts zu tun.

Dorfmoscheen? Welches Kaff legt wert auf eine Moschee? Den paar Muslimen, die dort leben, genügt ein Gemeinderaum oder ein Hinterhof. Bevor ein Dorfbürgermeister Land für den Bau einer Moschee freigibt, lässt er ein Hotel für Touristen darauf bauen und verteilt Prospekte mit Bildern von Wanderwegen und Wildbächen.

Was soll "Getreidezeit" heißen? Die Zeit der Aussaat, des Wachstums, der Reife, der Ernte, der Korngewinnung? Oder alles zusammen? Oder ist das Erntedankfest gemeint?

Nix gegen originelle Einfälle und Versuche, neue Metaphern zu schaffen. Sie sollten aber nicht absichtlich als Schwerstbehinderte in die Welt gesetzt werden.
__________________

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Alt 01.12.2022, 20:03   #3
weiblich ftatateeta
 
Dabei seit: 11/2022
Beiträge: 313

Liebe Ilka-Maria.

Nadira ist ein muslimischer Name. Das Gedicht hat nicht umsonst einen Titel. Es geht hier nicht um deutsche Befindlichkeiten. Und auch nicht um deutsche Dörfer. Aber ich will mich bemühen, es dir das nächste Mal recht zu machen.

Schöne Grüße.
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Alt 01.12.2022, 20:26   #4
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Zitat:
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Liebe Ilka-Maria.

Nadira ist ein muslimischer Name. Das Gedicht hat nicht umsonst einen Titel. Es geht hier nicht um deutsche Befindlichkeiten. Und auch nicht um deutsche Dörfer. Aber ich will mich bemühen, es dir das nächste Mal recht zu machen.

Schöne Grüße.
Der Name ist wurst.

Es geht mir um deine bemühten Metaphern, und die sind aufgesetzter Dummfug.

Von "deutschen" Dörfern steht weder etwas in deinem Gedicht noch in meinem Beitrag. Wenn es um Dörfer in anderen Landen geht, hast du versäumt, dies kenntlich zu machen. Muss man nicht. Denn auch in einem moslemischen Dorf wird niemand für eine Handvoll Typen eine Moschee bauen, solange ein Teppich den Zweck erfüllt.

Von "Befindlichkeiten" ist nirgendwo die Rede.

Bemüh dich nicht. Mir muss niemand etwa recht machen. ich beschränke mich darauf, als Unsinn zu benennen, was Unsinn ist. Ich habe auch wenig Hoffnung, dass sich, solltest du dich bemühen, etwas bessert.

Der Text ist von vorn bis hinten nichts als Käse.
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