Die Erlösung - Eine Himmelfahrt

[Heinrich]

Die Erlösung

Mich blickt das Himmelszelt,
treibt mich fort in ferne Welt.
Starr mein Auge, blickt gebannt,
auf der Sternereich in Gotteshand.

Eine Achse tut sich mir auf,
zielt auf ein Schwerte im weitren Lauf.
Gleißend hell er steht am Firmament,
dem bloßen Auge schmerzlichen brennt.

Ein fröstelnd Wind mein Ich zum Zittern bringt,
wars die Luft oder der Jäger, der um mich ringt?
Wie einst im Leben, zu alter, urig Zeit,
nun mir friert das Blut im flimmernd Leib.

Der Sterne Glanz, er ist Eis und kaltes Grell.
So mir der Körper gefriert, es schreckt mich schnell.
Zu lösen versucht sich noch mein Gebein,
doch von Schnee schon weiß, hälts mich allein.

Nun hitze ich, mir wird brennend heiß.
Doch mein Leib schon blau, wird lebend Eis.
Die Finger sie schmerzen, sind kohlend schwarz.
An der Nase sich bildet ein blässernd Harz.

Noch immer das Licht, des Verbannten Wut.
Ich kann mich nicht rühren, in mir nur glühend Glut.
Je heißer es in mir, so mehr entwächst die Haut.
Wie Frostblumen die brechen, es ist mir unendlich laut.

Nun wird es mir leichter, die Glieder, mich preisgebend.
Nach oben ich fahre, nun endlich entlebend.
Die Himmelfahrt dauert, das Ende fängt an.
Fern von der Welt, endlich Geist ich sein kann.

Vorbei das fleischlich Leiden,
das Ende mir ein gottgleich Treiben.
Erlösung es heißt, nicht Ende sondern Beginn.
Erfroren im Glanze ists der Götter Sinn.

Heinrich