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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 16.11.2022, 18:44   #1
männlich Faber
 
Benutzerbild von Faber
 
Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 384

Standard Zeit

Als Kind schien mir die Zukunft fern,
Doch jetzt entflieht die Zeit geschwind.
Flüchtig ist ihr Wesenskern
Wie Sand, der durch die Finger rinnt.

Die Sanduhr kann ich immer wenden,
Schon beginnt ein neues Spiel.
Die Lebenszeit wird dereinst enden –
Ich spür, es bleibt nicht endlos viel.
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2022, 13:15   #2
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
Ort: 59590 Geseke
Beiträge: 857

Lb. Faber,

hier hast Du uns gut die begrenzte Lebenszeit ins Bewusstsein gerückt.
Vorschlag für die letzte Zeile:
Ich spür es bleibt auch mir nicht viel.

Die Lebenszeit ist meist zu kurz.
Ein Ende kommt oft unerwartet.
Es ist so wie ein Endlossturz,
der in ein Unbekanntes startet.

LG Hans
Hans Plonka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2022, 16:59   #3
weiblich Candlebee
 
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Dabei seit: 04/2022
Ort: noch auf diesem Planeten
Beiträge: 860

Hey Faber,

das sind tolle Worte. Die Zeit flieht irgendwann. Als Kind begreift man das noch nicht. Im Laufe der Jahre erst müssen wir uns mit so manchem Gedanken anfreunden. Hab die Worte genossen.

Nette Grüße, Candlebee
Candlebee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2023, 14:17   #4
männlich Faber
 
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Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 384

Danke für eure Kommentare.

Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Vorschlag für die letzte Zeile:
Ich spür es bleibt auch mir nicht viel.
Das gefällt mir. Ich werde Ilka bitten, den letzten Vers entsprechend zu ändern.

LG, Faber
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2023, 15:05   #5
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Zitat:
Zitat von Faber Beitrag anzeigen
n letzten Vers entsprechend zu ändern.
Wirklich? Dein Vers ist der bessere und schönere. Warum willst du ihn mit einem unnötigen Füllwort wie "auch" kaputt machen?
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2023, 18:00   #6
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
Ort: 59590 Geseke
Beiträge: 857

Lb. Faber, lb. Ilka-Maria,

Zitat:
Ich spür, es bleibt nicht endlos viel.
Was endlos ist, ist immer viel. Das "viel" ist hier dem Reim geschuldet, deshalb habe ich einen Vorschlag ohne "endlos" gemacht.

Zitat:
Ich spür es bleibt auch mir nicht viel.
Das "auch" bezieht sich auf die Lebenszeit, die damit genauso für das LI nicht mehr viel bleibt. Ich sehe es nicht als Füllwort an, weil es hier einen erforderlichen Bezug herstellt.

Möglich wäre auch:
Ich spür es bleibt mir nicht mehr (sehr) viel.

LG Hans
Hans Plonka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2023, 18:09   #7
männlich Faber
 
Benutzerbild von Faber
 
Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 384

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Wirklich? Dein Vers ist der bessere und schönere. Warum willst du ihn mit einem unnötigen Füllwort wie "auch" kaputt machen?
Da ist was dran. Wir lassens so. Danke!

Auch ein Dank an dich, Hans. Aber ich glaube, die Meisten werden den letzten Vers beim Lesen nicht so genau unter die Lupe nehmen.
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2023, 18:37   #8
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Das "auch" bezieht sich auf die Lebenszeit, die damit genauso für das LI nicht mehr viel bleibt.
Dieser Bezug ist falsch. Es gibt in diesem Vers gar keinen Bezug für das Wort "auch", denn man müsste fragen: Im Vergleich zu wem bleibt auch mir nicht viel Lebenszeit? Es gibt aber in dem Gedicht keine Vergleichsperson für das Lyrische Ich.

Der Vers ist sowohl in Fabers wie auch in deiner Fassung verunglückt, erst recht in Verbindung mit dem vorletzten Vers. Überhaupt sollte das Gedicht insgesamt überarbeitet werden, weil das Metrum an einigen Stellen holpert. Unschön sind Doppelaussagen wie die Verse zwei und drei. Philosophisch könnte man darüber ohnehin streiten, ob die Zeit flieht/flüchtig ist oder nicht, denn sie ist immer da, auch wenn sie für uns nur durch die Beobachtung von Bewegung und Veränderung wahrnehmbar ist - ein Thema, das wir schon öfter im Forum diskutiert haben. Das Phänomen der Zeit ist ein komplexes Problem, und darüber zu schreiben kann schnell aufs Glatteis führen, wenn man über sie Tatsachen behauptet, die bei näherem Nachdenken unlogisch sind oder sich als Illusion herausstellen.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 20.01.2023, 19:24   #9
männlich Faber
 
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Beiträge: 384

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Überhaupt sollte das Gedicht insgesamt überarbeitet werden ...
Dafür sollte meine Lebenszeit zum Glück noch ausreichen

Und was das Thema selbst betrifft, hast du recht. Sowohl naturwissenschaftlich als auch philosophisch und psychologisch ist das Wesen der Zeit schwer zu ergründen. Wer drüber schreibt, begibt sich aufs Glatteis ...
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2023, 21:23   #10
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
Ort: 59590 Geseke
Beiträge: 857

Lb. Faber, lb. Ilka-Maria,

manche sprechen davon dass Zeit eine Illusion ist. Für mich bedeutet dies, es gibt die Zeit nicht, sondern Daseinszustände, in denen sich subjektive Geister in einer kontinuierlichen Folge bewegen. Wir bewegen uns richtungsbestimmt in unsere Zukunft. Möglich wäre auch jede andere Richtung oder Richtungsänderungen. Beweisbar ist nur der Vorgang der Wahrnehmung und nicht deren Inhalte.

LG Hans
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