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Alt 29.11.2022, 22:40   #1
Hera Klit
 
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Standard Abstieg ohne Aufstieg

Wir hatten drei teure Firmenwagen geleast.
Wir waren unsere eigenen Bosse, in unserer drei Mann Firma.
Keiner hatte uns was zu sagen.
Die Bank hatte uns Kredit gewährt.
Wir hatten die Macht und
waren total bekloppt.

Der Verkäufer lud uns noch in eine Bar ein.
Er mit dem guten Deal in der Tasche,
und wir mit dem Grundstein für unseren Untergang.
Noch glaubten wir an unseren Erfolg.
Aber drei derartige Leasingverträge lasten schwer,
besonders bei stagnierender Auftragslage.

Wir soffen wie die Löcher an diesem Abend, ohne viel zu vertragen.
Als der Verkäufer ging, entwickelten
wir noch die Idee, die Kaiserstraße unsicher zu machen.
Männer, mit schnellen Autos, wollen auch schnelle Nummern.
Die Nutten verdienten gut an uns.
Ich gab meiner den kompletten Inhalt meines Portemonnaies.
300 Deutsche Mark.
Mehr hatte ich zum Glück nicht dabei.

Sie machte mich startklar,
aber jedes Mal, wenn ich drauf wollte,
ging meiner runter.
Ich war einfach zu voll.

An ihr lags nicht, sie war 1A Material.
Erstaunlich gut, für die dreckige Meile.
Anstand hatte sie auch, sie rackerte für ihr Geld.
Handarbeit, made in Germany.
Dann holte sie noch Sekt und wir stießen an.
Super Frau, ich weiß noch genau wie sie aussah.
Es ist einfach toll, im Alter auf
solche geilen Jugendsünden zurückschauen zu können.
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Alt 29.11.2022, 23:00   #2
männlich Heinz
 
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Abstoßend, z.B. "An ihr lags nicht, sie war 1A Material. Erstaunlich gut, für die dreckige Meile."
Hier geht es nicht um "geile Jugendsünden" sondern um Menschen verachtende Äußerungen.

Schäm dich und hoffentlich ist es nicht zu spät, um im Alter den Anfang des Artikels 1 in unserem Grundgesetz auswendig zu lernen:

Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Heinz
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Alt 29.11.2022, 23:05   #3
Hera Klit
 
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Ich hab mich in die Ecke gestellt.

Ich spreche hier von Bitches, die sich freuen, 1A Material zu sein und
die stolz drauf sind.
Eine Welt, die Heinz nicht kennt.

Hera
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Alt 29.11.2022, 23:22   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Ich spreche hier von Bitches, die sich freuen, 1A Material zu sein und
die stolz drauf sind.
Die gibt es nicht auf der Rotlicht-Meile. Stolz sind die Escort-Girls, die in eigener Regie arbeiten, bei ihrer Kundschäft wählerisch sein können und mit vierstelligen Euro-Beträgen abrechnen, nebenbei noch echten Schmuck um den Hals gelegt bekommen und in Edel-Restaurants zum Essen ausgeführt werden. Unter Dom Perignon machen die es nicht, Sekt ist für sie nur billiges Zuckerwasser. Für lumpige 300 Mark machen sie es schon gar nicht. Und auch nicht mit jedem klebrigen Fettwanst aus dem Bahnhofsviertel oder einem aufgeblasenen Banker. Da muss ein gepflegter Geschäftsmann im Maßanzug daherkommen, dem man das dicke Bankkonto schon aus der Ferne ansieht.

Heinz hat recht: Der Text ist widerlich.
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Alt 29.11.2022, 23:46   #5
Hera Klit
 
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Ich rede von Frauen, die stolz sind auf ihr Äußeres und es gerne präsentieren.
Deine Schönfärberei der Escorts ist naiv, das sind genau so Nutten wie die anderen. Sex für Geld ist Sex für Geld.


Eben schrieb mir ein Mann im Datingportal, ich sei absolut hammergeil, das hat mich gefreut. Ich verstehe es gut, wenn Bitches gefallen wollen, es ist eine Genugtuung.

Liebe Grüße
Hera
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Alt 29.11.2022, 23:50   #6
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Ich rede von Frauen, die stolz sind auf ihr Äußeres und es gerne präsentieren.
Das hast du aber nicht geschrieben.
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Alt 29.11.2022, 23:52   #7
Hera Klit
 
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Sie hätte sich gefreut, wenn ich gesagt hätte, sie sei 1A Material.
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Alt 30.11.2022, 00:07   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Sie hätte sich gefreut, wenn ich gesagt hätte, sie sei 1A Material.
Das kannst du einer Dumpfbacke erzählen.
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Alt 30.11.2022, 00:18   #9
Hera Klit
 
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Schon klar, dass ich das manchen nicht klarmachen kann.
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Alt 30.11.2022, 07:58   #10
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hallo Hera,

mit diesem Text hast du mich überrascht, im positiven Sinne. Du erzählst lapidar und ohne Ausschmückungen eine Episode aus deinem Leben. Mich interessieren die Erlebnisse anderer Menschen oft, besonders wenn sie etwas preisgeben, von dem ich keine Ahnung habe, also in diesem Fall die Rotlicht-Meile, die ich persönlich noch nie gesehen habe.

Zitat:
.An ihr lags nicht, sie war 1A Material.
Erstaunlich gut, für die dreckige Meile.
Anstand hatte sie auch, sie rackerte für ihr Geld.
Handarbeit, made in Germany.
Dann holte sie noch Sekt und wir stießen an.
Super Frau, ich weiß noch genau wie sie aussah.
Es ist einfach toll, im Alter auf
solche geilen Jugendsünden zurückschauen zu können.
Wäre der Text von Bukowski, würde jeder ihn toll finden und ich bin sicher, wenn du den Text noch woanders einstellst, wird die erste Reaktion die sein, dass jemand Bukowski erwähnt.

LG DieSilbermöwe
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Alt 30.11.2022, 08:40   #11
Hera Klit
 
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Hallo Hera,

mit diesem Text hast du mich überrascht, im positiven Sinne. Du erzählst lapidar und ohne Ausschmückungen eine Episode aus deinem Leben. Mich interessieren die Erlebnisse anderer Menschen oft, besonders wenn sie etwas preisgeben, von dem ich keine Ahnung habe, also in diesem Fall die Rotlicht-Meile, die ich persönlich noch nie gesehen habe.



Wäre der Text von Bukowski, würde jeder ihn toll finden und ich bin sicher, wenn du den Text noch woanders einstellst, wird die erste Reaktion die sein, dass jemand Bukowski erwähnt.

LG DieSilbermöwe
Vielen Dank, liebe Silbermöwe.

Ich gebe gerne zu, dass Bukowski schon von
Kindesbeinen an, einer meiner Götter ist.
Natürlich schrieb ich dies, mit ihm im Hinterkopf.

Liebe Grüße
Hera
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Alt 30.11.2022, 09:40   #12
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Wäre der Text von Bukowski, würde jeder ihn toll finden ...
Das halte ich für eine apodiktische und unbewiesene Aussage. Jedenfalls weiß ich von mir, dass die Erwähnung eines bestimmten Autors kein Beleg dafür ist, dass einem seine Schreibe oder seine Einstellungen zu einem Thema gefallen (das gilt auch für Künstler anderer Sparten, z.B. Maler oder Filmregisseure). Ich finde Bukowski zum Kotzen und hätte mir nie gewünscht, als einem derart verkommenen Typen persönlich zu begegnen. Bei der Beurteilung eines literarischen Werks spielen andere Kritereien eine Rolle als Attributierungen und Vergleiche. Jeder Kulturkritiker einer Zeitung fällt Urteile über Künstler, egal, ob sie deren Stil mögen oder nicht oder ob sie ihre Werke für gelungen halten oder nicht. Künstler-Profis sind mit ihren eigenen Werken ohnehin nie zufrieden, sie meinen daran selber nur Mängel zu sehen.

Von Bukowskis Stil und seiner Schilderung als Angehöriger einer Subkultur ist Heras Text ohnehin so weit entfernt wie unsere Erde von der nächsten Galaxis. So wie sie in diesem Text schreibt, wird man bei Bukowski nirgendwo etwas finden. Gegen seine Arbeiten ist Heras Text (der übrigens mit einem Gedicht null zu tun hat) geradezu bieder und harmlos. Gerade deshalb beschränkt er sich offensichtlich auf die Herabwürdigung von Frauen zu Objekten in Form von "Material", um wenigstens damit Eindruck zu schinden. Und die Ausrede, einer Frau würde die "Arbeit" im Rotlichtmilieu (fast immer unter Zwang und in Abhägigkeit), Freude bereiten, sie wolle ja nur ihr schönes Outfit vorzeigen, ist völlig absurd und albern. So einen Käse hätte Bukowski niemals jemandem auf die Nase zu kleben versucht, um seine Texte zu verteidigen. Ich vermute, es wäre ihm ohnehin egal gewesen, wie ein Leser über sie denkt.
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Alt 30.11.2022, 09:47   #13
Hera Klit
 
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Das vehemente Eintreten für hohe Ahnen, die man glaubt schützen zu müssen, ist mir aus vielen Foren bereits hinlänglich bekannt.

Ich finde es mur noch lächerlich und unreif und es lohnt sich nicht
für mich, mit solchen Götzendienern zu diskutieren.

Ich habe nicht gesagt, dass ich der einzig legitime Nachfolger von Bukowski bin, obwohl das nahe liegen könnte, bei all dem nutzlosen, saftlosen Geschreibe, das ich sonst so vorfinde, sondern, ich schrieb, ich fand sein Zeug immer ganz geil und ich lernte den empfindsamen Mann, der dahinter hervorschaute mit der Zeit echt lieben. Sonst nix.
Hera Klit ist offline  
Alt 30.11.2022, 10:19   #14
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Das vehemente Eintreten für hohe Ahnen, die man glaubt schützen zu müssen, ist mir aus vielen Foren bereits hinlänglich bekannt.

Ich finde es mur noch lächerlich und unreif ...
Warum tust du es dann?
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Alt 30.11.2022, 10:24   #15
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Zitat:
Das vehemente Eintreten für hohe Ahnen, die man glaubt schützen zu müssen, ist mir aus vielen Foren bereits hinlänglich bekannt.
Und dann gibt es solche, die diese Ahnen wie ein Schild vor sich halten.
Während sie selbst Kopiergerät spielen um auf Teufel komm raus verglichen zu werden.

Man kann sich von ihnen lösen um auf eigene Beine zu kommen, oder man kann sie ein Leben lang nutzen um dem eigenen Schreiben einen Sinn zu geben.
MonoTon ist offline  
Alt 30.11.2022, 10:37   #16
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Und dann gibt es solche, die diese Ahnen wie ein Schild vor sich halten.
Während sie selbst Kopiergerät spielen um auf Teufel komm raus verglichen zu werden.
Es wäre ohnehin sinnvoller, erst einmal ordentlich schreiben zu lernen und zur eigenen Sprache zu finden. Das heißt: korrekte Schreibweise, Beherrschung der Interpunktion, griffige Wörter, guter Ausdruck, originelle Metaphern, Kenntnisse der Wortbedeutung, flüssige, rhythmische Syntax, Vermeidung von Silbenschleppzügen und vermeintlich originellem Gedrechsel.

Kaum ein Hobby-Schreiber ist darin fit. Vor allem erkenne ich mehrfach jeden Tag an Texten, dass durch falsche Kommasetzung der Sinn eines Satzes völlig kaputtgeht oder sich dadurch die Aussage in das Gegenteil des Gewollten umkehrt, ohne dass der Autor/die Autorin dies überhaupt merkt. Auch fällt mir auf, dass oft falsche Wörter verwendet werden, weil ihre wirkliche Bedeutung gar nicht erfasst worden ist.

Wenn ich darauf hinweise, reagieren die Urheber solcher fehlerhaften Texte oft beleidigt, weil sie sich für Koryphäen halten. Oder sie reden sich mit fadenscheinigen Argumenten heraus. Gut zu schreiben ist aber harte Arbeit, das schüttelt man nicht aus dem Handgelenk, und "saftige" Inhalte reißen einen Text dann auch nicht heraus.

Den Vorwurf, vom Ausdruck her schlecht zu schreiben, kann man Hera allerdings nicht machen, ihre Texte lassen sich ordentlich und flüssig lesen. Lediglich bei der Interpunktion hat sie oft ihre Probleme. Auf das Gesamte bezogen habe ich allerdings schon viel Schlimmeres gesehen. Wer jedoch nicht kritikfähig ist, wird sich nie weiterentwickeln. Was dieses Wort bedeutet, könnte man auch mal genauer besehen: Man ent-wickelt sich, nämlich aus seinen falschen Vorstellungen.
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Alt 30.11.2022, 11:01   #17
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Zitat:
Es wäre ohnehin sinnvoller, erst einmal ordentlich schreiben zu lernen und zur eigenen Sprache zu finden. Das heißt: korrekte Schreibweise, Beherrschung der Interpunktion, griffige Wörter, guter Ausdruck, originelle Metaphern, Kenntnisse der Wortbedeutung, flüssige, rhythmische Syntax, Vermeidung von Silbenschleppzügen und vermeintlich originellem Gedrechsel.
Das klingt schön, so als könne man auf die Weise Individualität in sein Schreiben bringen und sich von dem Lösen, das einen geprägt hat.
So wie es sein sollte.
Stilkonventionen, Ästhetik, Ausdruck
kurzum, dichterische Qualität gepaart mit eigenem Anspruch.
Hin zum Wiedererkennungswert.

Und nicht dieses Verhalten als wäre man bereits als Meister vom Himmel gefallen und habe einen Namen in obigen Gefilden sicher.
Es gibt kein panta rhei wenn man selbst ein Stoppschild hält, um sich auf einem Namen in Höhen zu katapultieren und dessen Schwanz zur Unkenntlichkeit zu reiten. Aber die Rechtschreibung ist ganz hübsch, ja.
MonoTon ist offline  
Alt 30.11.2022, 11:07   #18
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Das klingt schön, so als könne man auf die Weise Individualität in sein Schreiben bringen und sich von dem Lösen, das einen geprägt hat.
Es geht um solides Handwerk, ehe man zur Kür schreitet. Umgekehrt fällt man auf die Nase. Niemand nimmt an einem Marathon teil, ohne vorher gelernt zu haben, zu gehen, die Balance zu halten, und schon gar nicht ohne gute Vorbereitung, ansonsten geht ihm nämlich schnell die Luft aus. Und so ist es mit allem, wenn es gut sein soll. Was nützt einem Schreiber und seinen Leser ein Satz, dessen Sinn durch falsche Interpunktion völlig in die Hose gegangen ist? Oder der sein Thema verfehlt hat? Oder der seine Mängel durch Sensationsheischerei wettzumachen versucht?

Aber das Thema will ich hier gar nicht ausweiten, es soll eine Nebenbemerkung bleiben.
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Alt 30.11.2022, 11:12   #19
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Zitat:
Was nützt einem Schreiber und seinen Leser ein Satz, dessen Sinn durch falsche Interpunktion völlig in die Hose gegangen ist?
Ganz anders bei korrektem Genitiv-Dativ, vor Kommasetzung

Zitat:
Aber das Thema will ich hier gar nicht ausweiten, es soll eine Nebenbemerkung bleiben.
Ich hatte schon dem schlimmsten befürchtung
MonoTon ist offline  
Alt 30.11.2022, 11:23   #20
Hera Klit
 
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Gut, dass die lieben Tanten wissen, wo der Weg lang geht.
Dass sie dabei oft zu Medusen mutieren, die aufstrebende Jungautoren mit ihren schlangenumwölkten Blicken versteinern, das erkennen sie freilich in ihren Selbstgerechtigkeitsorgien nicht.

Ich habe sicher ein überdurchschnittliches Sprachgefühl, aber die Zeichensetzung ist noch ein Feld, das mich zum Wachstum herausfordert, das gebe ich gerne zu.

Wenn ich Zeit habe, nutze ich auch dafür eine App, zur Kontrolle.

Meine Helden sind Kleist, Büchner, Hölderlin, Nietzsche, Benn und Bukowski und je nach Laune nähere ich mich dem einen oder anderen an, ohne ihn zu kopieren. Ich schreibe gerne in unterschiedlichen Zungen, weil ich, wie womöglich viele hier, eine eher multiple Persönlichkeit bin.

Liebe Grüße
Hera
Hera Klit ist offline  
Alt 30.11.2022, 11:25   #21
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Zitat:
Dass sie dabei oft zu Medusen mutieren, die aufstrebende Jungautoren mit ihren schlangenumwölkten Blicken versteinern, das erkennen sie freilich in ihren Selbstgerechtigkeitsorgien nicht.
Wie schön, dass du dennoch Absichten zu erkennen vermagst.
MonoTon ist offline  
Alt 30.11.2022, 11:41   #22
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Gut, dass die lieben Tanten wissen, wo der Weg lang geht.
Da hast mit deinen Tanten sicherlich einen Vorteil. Ich war auf Profi-Schreiber und Lektoren außerhalb meiner Familie angewiesen.

Vorbilder habe ich allerdings keine (wozu auch?), und Hölderlin finde ich schrecklich.

Was deine Persönlichkeit angeht, hast du vor allem einen Hang, Texte in vorauseilendem Gehorsam mit Gender-Sternchen zu verhunzen (was übrigens gegen die Forenregeln ist, denn wir wollen hier Texte lesbar halten) und User zu beleidigen, deren Meinung dir nicht passt. So würde ein erfahrener, von sich überzeugter Autor nie handeln.
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Alt 30.11.2022, 12:21   #23
Hera Klit
 
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Da könnte ich jetzt zwanzig Zitate bringen von Bukowski und auch von den anderen, die ich immer sehr lustig fand und die das Gegenteil beweisen. Es geht doch auch, um die Freude an der Reibung und manche herbe Geste ist letztlich ironisch, humorvoll gemeint. Eine Künstlerin ohne Starallüren ist oft sehr langweilig.

Ich habe das Gefühl, du propagiert hier Autor*innen, die die Mentalität von Buchhaltern haben.

Im Wettkampf werden immer erst die letzten Reserven mobilisiert. Ich bin übrigens ein glühender Fan des Schwergewichtsboxens und ein Kampf der nach Punkten entschieden werden muss, langweilt mich nicht wenig.

Liebe Grüße
Hera
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Alt 30.11.2022, 12:31   #24
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Da könnte ich jetzt zwanzig Zitate bringen von Bukowski und auch von den anderen, die ich immer sehr lustig fand und die das Gegenteil beweisen.
Du verwechselst hier etwas, Hera. Wenn ich etwas über die versifften, versoffenen und gescheiterten Subkulturen erfahren will, lese ich Bukowski oder höre mir eins seiner selbstgesprochenen Hörbücher an (im Vorlesen ist er sehr gut), aber dem misslungenen Nachahmungs- oder auch nur Anlehnungsversuch eines Hobbytexters kann ich keine Leidenschaft entgegenbringen, denn da erfahre ich nicht einmal einen Schatten über Menschen am Rande der Gesellschaft. Es genügt nicht, "saftig" zu schreiben, denn das allein ist kein Qualitätsmerkmal und schafft noch keine Atmosphäre, die glaubhaft ist. Das ist nichts weiter als "make believe" in simpelster Ausführung. Das ist ungefähr so, als würde versucht, Hitchcock mit einem schwachen Drehbuch, einem unfähigen Kameramann und schlechten Schauspielern zu erreichen.
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Alt 30.11.2022, 12:38   #25
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Ja, Goethe war gut, ja, nee, is klar.
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Alt 30.11.2022, 12:40   #26
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Ja, Goethe war gut, ja, nee, is klar.
Ohne "name dropping" kommst du offensichtlich nicht aus. Allerdings ist das kein Argument. Es ist völlig wurst, wen von den alten Dichtern man gut oder nicht gut findet. Wer schreibt, sollte sich selber auf die Finger sehen und vor allem für die Kritik seiner Leser offen sein.
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Alt 30.11.2022, 12:54   #27
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Beuys hätte den Fettstuhl nie kreiert, wenn er die "Kunstkenner" gefragt hätte.
Hera Klit ist offline  
Alt 30.11.2022, 13:07   #28
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Beuys hätte den Fettstuhl nie kreiert, wenn er die "Kunstkenner" gefragt hätte.
Blödsinn. Sie haben die "Fettecke" sogar ausgestellt. Den Saal habe ich selber gesehen. "Auch der Blitzschlag mit Hirsch" wurde ausgestellt. Die Journalisten der Kulturseiten haben sich die Finger darüber wundgeschrieben.

Hör doch auf mit deinen lächerlichen Argumenten. Du bist weder Bukowski noch Beuys, nicht mal ein Abklatsch davon. Wozu sollte das auch gut sein? Mach dein Ding wie Hera Klit, und gut damit.
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Alt 30.11.2022, 13:13   #29
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Vorher, hätten sie es nicht gutgeheißen.

Dass es heute überall Beuys-Ausstellungen gibt, ist mir bekannt, die in Darmstadt besuche ich regelmäßig.

Heute gehen die Volkshochschullehrer*innen rein und sind begeistert.

Würde das Gleiche oder Ähnliches, ein Unbekannter machen, würden sie freilich kotzen.

Liebe Ilka-Maria, du verstehst leider viele meiner Kommentare anders, als sie gemeint sind. Es hat wohl keinen Sinn mit uns.

Schönen Tag noch.
Hera
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Alt 30.11.2022, 13:27   #30
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Dass es heute überall Beuys-Ausstellungen gibt, ist mir bekannt, die in Darmstadt besuche ich regelmäßig.
Das ist auch Blödsinn. Beuys' Werke werden seit Jahrzehnten ausgestellt. Den "Blitzschlag mit Hirsch" hatte ich Ende der 80er auf der Documenta 8 gesehen.
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Alt 30.11.2022, 13:44   #31
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Zitat:
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Das halte ich für eine apodiktische und unbewiesene Aussage. Jedenfalls weiß ich von mir, dass die Erwähnung eines bestimmten Autors kein Beleg dafür ist, dass einem seine Schreibe oder seine Einstellungen zu einem Thema gefallen (das gilt auch für Künstler anderer Sparten, z.B. Maler oder Filmregisseure). Ich finde Bukowski zum Kotzen und hätte mir nie gewünscht, als einem derart verkommenen Typen persönlich zu begegnen. Bei der Beurteilung eines literarischen Werks spielen andere Kritereien eine Rolle als Attributierungen und Vergleiche. Jeder Kulturkritiker einer Zeitung fällt Urteile über Künstler, egal, ob sie deren Stil mögen oder nicht oder ob sie ihre Werke für gelungen halten oder nicht. Künstler-Profis sind mit ihren eigenen Werken ohnehin nie zufrieden, sie meinen daran selber nur Mängel zu sehen.

Von Bukowskis Stil und seiner Schilderung als Angehöriger einer Subkultur ist Heras Text ohnehin so weit entfernt wie unsere Erde von der nächsten Galaxis. So wie sie in diesem Text schreibt, wird man bei Bukowski nirgendwo etwas finden. Gegen seine Arbeiten ist Heras Text (der übrigens mit einem Gedicht null zu tun hat) geradezu bieder und harmlos. Gerade deshalb beschränkt er sich offensichtlich auf die Herabwürdigung von Frauen zu Objekten in Form von "Material", um wenigstens damit Eindruck zu schinden. Und die Ausrede, einer Frau würde die "Arbeit" im Rotlichtmilieu (fast immer unter Zwang und in Abhägigkeit), Freude bereiten, sie wolle ja nur ihr schönes Outfit vorzeigen, ist völlig absurd und albern. So einen Käse hätte Bukowski niemals jemandem auf die Nase zu kleben versucht, um seine Texte zu verteidigen. Ich vermute, es wäre ihm ohnehin egal gewesen, wie ein Leser über sie denkt.
Liebe Ilka,

was meinst du mit apodiktischer Aussage in Bezug auf meinen ersten Kommentar hier im Thread?

Es kann ja nicht die Bedeutung sein:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Apodiktische_Aussage,

denn das ist eine Aussage, deren Wahrheitswert unstrittig ist. Du meintest doch das Gegenteil, denke ich, oder???

LG DieSilbermöwe
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Alt 30.11.2022, 13:56   #32
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Zitat:
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Liebe Ilka,

wenn das ist eine Aussage, deren Wahrheitswert unstrittig ist. Du meintest doch das Gegenteil, denke ich, oder???

LG DieSilbermöwe
Stimmt nicht ganz. Denn im allgemeinen Sprachgebrauch heißt "apodiktisch" so viel wie "selbstgerecht", "voreingenommen", "unbelehrbar", "für andere Argumente nicht aufgeschlossen", "die Wahrheit gepachtet haben". Das Etymolgische Wörterbuch sagt: "keinen Widerspruch zulassend".

Man könnte es auch so erklären: Eine Feststellung wird mit derartig felsenfester Überzeugungskraft geäußert, dass andere Diskutanten keine Chance mehr haben, mit eigenen Argumenten dagegen anzugehen.
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Alt 30.11.2022, 17:02   #33
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Natürlich, wenn es bei der Documenta steht, dann muss es ja gut sein.

Nach allem, was ich von dir weiß, (aus deinen Kommentaren) würdest du es nie akzeptieren, wenn es dir ein "Hobbykünstler" zeigen würde. Du würdest es "widerlich" finden, wie mein Gedicht. Sonst nix!
Hera Klit ist offline  
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