Jahreszeiten-Eintopf bei Poetry.de

Nöck · 20.10.2022, 08:40

Des Herbstes Farben blättern
und krumme Omas wettern,
sie wünschten, es wär Mai.
Der Sack hat hingeschmissen,
was hat ihn nur gebissen,
dem wandert wohl ein Ei.

Er ist verbraucht und mager
und kriecht zum Lenz aufs Lager.
Der nahe Winter droht
mit seinem kalten Zinken,
das tut den Omas stinken,
scheiß auf das Abendrot.

Der Lenz, der will sich spüren,
drum lässt er sich verführen
und gibt sich hin ganz nackt.
Sorgt so für neue Blüten,
er hält nichts vom Verhüten,
der Winter hat verkackt.

Der Sommer sorgt für Wärme,
das lockt die Bienenschwärme,
so hat’s der Lenz gewollt.
Die Omas sind zufrieden,
sie freuen sich hienieden,
und der Rollator rollt.

Ilka-Maria · 20.10.2022, 10:15

Köstlich!

Das ist mal ein Gedicht der anderen Art - frech, respektlos, unsentimental und phantasievoll. So kann auch der Herbst Spaß machen.

LG
Ilka

Heinz · 20.10.2022, 11:10

Lieber Nöck,
dein Jahreszeiteneintopf hat gemundet,
der Spötter freut sich und gesundet
an solchen frischfrechfrohen Zeilen.
Du, mein Freund, solltest dich beeilen,
aus "das tut den Omas stinken"
ein "das will den Omas...", dann winken
Lorbeerkränze dir und deinen Jamben -
das warn so meine Gedamken.

Liebe Grüße,
Heinz

Nöck · 29.10.2022, 10:51

Ich danke euch zwei gestandenen Poeten für den Applaus, hat mich gefreut.

Zitat:

Zitat von Heinz

"das tut den Omas stinken"

Das muss so bleiben, es ist ja schließlich ein humoriges Gedicht.

LG Nöck

Candlebee · 31.10.2022, 16:43

Hallo Nöck,

hab mich köstlich amüsiert. Ich höre die Omas regelrecht wettern. Denen kann man es sowieso nicht recht machen. Egal, welche Jahreszeit ist. Grinsen und weitermachen. Danke für die lustigen Zeilen.

Nette Grüße, Candlebee

20.10.2022, 08:40	#1
Nöck Dabei seit: 12/2009 Ort: In den Auen des Niederrheins Beiträge: 2.662 Meine Gedichte Meine Favoriten	Jahreszeiten-Eintopf Des Herbstes Farben blättern und krumme Omas wettern, sie wünschten, es wär Mai. Der Sack hat hingeschmissen, was hat ihn nur gebissen, dem wandert wohl ein Ei. Er ist verbraucht und mager und kriecht zum Lenz aufs Lager. Der nahe Winter droht mit seinem kalten Zinken, das tut den Omas stinken, scheiß auf das Abendrot. Der Lenz, der will sich spüren, drum lässt er sich verführen und gibt sich hin ganz nackt. Sorgt so für neue Blüten, er hält nichts vom Verhüten, der Winter hat verkackt. Der Sommer sorgt für Wärme, das lockt die Bienenschwärme, so hat’s der Lenz gewollt. Die Omas sind zufrieden, sie freuen sich hienieden, und der Rollator rollt.

20.10.2022, 10:15	#2
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.103 Meine Gedichte Meine Favoriten	Köstlich! Das ist mal ein Gedicht der anderen Art - frech, respektlos, unsentimental und phantasievoll. So kann auch der Herbst Spaß machen. LG Ilka __________________ Workshop "Kreatives Schreiben": http://www.poetry.de/group.php?groupid=24

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20.10.2022, 11:10	#3
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Nöck, dein Jahreszeiteneintopf hat gemundet, der Spötter freut sich und gesundet an solchen frischfrechfrohen Zeilen. Du, mein Freund, solltest dich beeilen, aus "das tut den Omas stinken" ein "das will den Omas...", dann winken Lorbeerkränze dir und deinen Jamben - das warn so meine Gedamken. Liebe Grüße, Heinz

31.10.2022, 16:43	#5
Candlebee Dabei seit: 04/2022 Ort: noch auf diesem Planeten Beiträge: 860 Meine Gedichte	Hallo Nöck, hab mich köstlich amüsiert. Ich höre die Omas regelrecht wettern. Denen kann man es sowieso nicht recht machen. Egal, welche Jahreszeit ist. Grinsen und weitermachen. Danke für die lustigen Zeilen. Nette Grüße, Candlebee