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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 04.09.2021, 18:29   #1
männlich Luigi B
 
Dabei seit: 08/2021
Ort: München
Beiträge: 124

Standard Der Atheist

In dieser und auch jener Not,
oft kurz vor seinem Tod
ruft mancher Atheist nach Gott,
vergisst all seinen früh´ren Spott.
Luigi B ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2021, 22:25   #2
männlich dunkler Traum
 
Benutzerbild von dunkler Traum
 
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.557

... manch ein Atheist scheint eben doch ein Agnostiker zu sein.

wünsche schöne Träume
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2021, 09:45   #3
männlich BladeRuner
 
Dabei seit: 09/2018
Ort: Berlin
Beiträge: 732

Standard https://life-is-more.at/texte_letzte_worte_grosser_maenner.h

HEINRICH HEINE, der große Spötter, änderte später seine Gesinnung. Im Nachwort zu seiner Gedichtsammlung"Romancero" (30.09.1851)schrieb er: "Wenn man auf dem Sterbebett liegt, wird man sehr empfindsam und möchte Frieden machen mit Gott und der 'Welt' ... Gedichte, die nur halbwegs Anzüglichkeiten gegen Gott enthielten, habe ich mit ängstlichem Eifer den Flammen überliefert. Es ist besser, dass die Verse brennen als der Versemacher ... Ich bin zu Gott zurückgekehrt wie ein verlorener Sohn, nachdem ich lange bei den Hegelianern die Schweine gehütet habe ... In der Theologie muß ich mich des Rückschreitens beschuldigen, indem ich zu einem persönlichen Gott zurückkehrte."
BladeRuner ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2021, 10:02   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.044

Ich mag falsch liegen, aber ich halte die wundersame Rückkehr von Atheisten zu Gott für einen Mythos (dankenswerterweise steht in dem Vierzeiler "mancher Atheist", er macht also eine Einschränkung).

Vor allem ist bedenkenswert, weshalb nicht umgekehrt davon die Rede ist, dass Gläubige angesichts des Todes - des eigenen oder des Todes anderer Menschen wie z.B. im Krieg, bei einem Unfall oder bei einer Katastrophe) an Gott zu zweifeln beginnen. Wer hat nicht schon die Frage gehört: "Wie kann Gott, wenn es ihn wirklich gibt, so etwas zulassen?"

Nach den Berichten von Männern und Frauen, die als Soldaten, Berichterstatter oder medizinische Versorger die Kriegsfront hautnah miterlebten, höre ich eher, dass sie Schwerverletzte und Sterbende nicht nach Gott, sondern nach ihren Müttern und Ehefrauen schreien hörten.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2021, 20:41   #5
männlich Andri
Gast
 
Dabei seit: 12/2019
Ort: Die Erde
Beiträge: 425

Der seltsam hämische Tenor des Gedichts entlarvt es schon. Nichts wird bewiesen, als dass wir oft große Angst verspüren, gerade vor dem Tod und dem Vergehen. Und vielleicht oder wahrscheinlich bin ich dann selbst froh es hielte mich eine warme schützende Hand, bin ich sonst auch ein eher kalter spöttischer Geist. Und wahrscheinlich hoffe ich dann so sehr es möchte weiter gehen.
Sich darüber lustig zu machen zeigt gar nichts auf und schon gar keinen Gott.
LG
Andri
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Stichworte
atheist, gott, tod

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