Dreh dich nicht um!

[Goldschmied]

Ein Silber Mann schaut aus dem Wald,
Er ist schlank und hochgewachsen,
Pass bloß auf er folgt dir bald!

Du schaust hoch in sein Gesicht,
doch ein Gesicht das hat er nicht!

Dreh dich nicht um,
sammle nichts ein,
und wenn doch dann bist du dumm,
und wirst bald beim Ritter sein!

Du fühlst dich immer noch beschattet,
bestimmt weil die Vorhautfee dich sieht,
es erwartet nur das du ermattest,
und dich dann ins dunkle zieht

Du schaust hoch in sein Gesicht,
doch deine Augen sehen nichts!

Dreh dich nicht um,
sammle nichts ein,
und wenn doch dann bist du dumm,
und wirst bald beim Großmann sein!

Du bleibst stehen denn dein Herz das rast,
ein Schein fällt auf einen Baum,
dann ein leises Knistern im Gras,
und etwas zieht dich in den Raum.

Du schaust hoch in sein Gesicht,
doch außer Weiß siehst du nichts!

Dreh dich nicht um,
sammle nichts ein,
und wenn doch dann bist du dumm,
und wirst bald beim Jäger sein!

[Sarah 2.0]

Ein beängstigendes Gedicht mit einer sehr bedrückenden Stimmung. So etwas zu schreiben ist nicht einfach. Gut gemacht!

(Es klingt vielleicht total unpassend aber als ich das gelesen habe musste ich an ein PC-spiel namens "Slender" denken )



LG Sarah 2.0

[Goldschmied]

Danke. Aber das mit slender... Keine ahnung wie du darauf kommst....

[Ilka-Maria]

Ich habe schon oft Unsinn gelesen, aber selten in so geballter Fülle. Da stehen zwei Substantive nebeneinander ohne jeden Bezug: "Silber Mann" . Was bzw. wer von den beiden ist denn nun hochgewachsen und schlank? Dann wird in ein Gesicht geschaut, das nicht da ist. "... sammle nichts ein ..." steht ebenso bezugslos da, denn was soll dieses "nichts" denn sein? Bisher weiß der Leser noch gar nichts über den Ort des Geschehens und was da wohl zum Einsammeln sein könnte. Weshalb wird man vom Umsehen dumm, und was hat das mit der Konsequenz zu tun, dann bei einem Ritter zu landen? Oder beim Großmann (wer ist das?). Oder beim Jäger (weshalb - was hat ein Jäger mit der Sammelwut eines Waldbewohners zu tun?).

Was ist eine "Vorhautfee"? Ich weiß, was eine Vorhaut ist, aber nicht, was das mit einem Fabelwesen zu tun haben könnte. Ein Schelm, der dabei auf lustig-frivole Gedanken kommt.

Hier wird der Grammatik der Garaus gemacht:

es erwartet nur das du ermattest,
und dich dann ins dunkle zieht

Dann wieder der Blick in das Gesicht, das eigentlich nicht da ist, aber dennoch große Verwunderung darüber erzeugt, dass die Augen nichts sehen:

Du schaust hoch in sein Gesicht,
doch deine Augen sehen nichts!

Dann fällt ein Schein auf einen Baum, aber was für ein Schein? Sonne, Taschenlampe, der Schein der Erkenntnis ...? Immerhin ahnt man, dass man es hier wohl mit einem Wald oder mindestens mit einer Wiese und einem Baum zu tun hat.

"... etwas zieht dich in den Raum ...": Solche Ungenauigkeiten sind nicht rätselhaft, sondern für den Leser ein Ärgernis. Wenn schon geheimnisvoll, dann sollten ordentliche Metaphern eingesetzt werden. Mit "etwas" und "Raum" kann niemand etwas anfangen.

Normalerweise beachte ich derartigen Unfug nicht. Aber dies hier war mir zu viel der Sinnlosigkeit - einfach ärgerlich.

[Goldschmied]

Das "es" ist weil nicht weiß was es ist.

Zweitens ist das alles dazu da um geheimnisvoll zu wirken.

Beim "erlkönig" steht auch nicht das der vater von Düsseldorf nach Köln reitet

[Thing]

leider muß ich Ilka-Maria widersprechen.
Dieses hier unter dem Eindruck einer Fee - mag sie wohnen, wo es ihr gefällt, sie wird schmetterlingsgleich daran saugen -
entstandene und höchst düster-myiradisch.mysteriöse Gedicht
hat sich dieser Person, die lediglich alles Gewaltige, Allgewalige ins Läch-herrliche schleiffen will

mmh, ey!
hhm, eiiii

entzogen!

Hat nicht gesehen, daß der Dichter auf dem Roß von Geheimnis zu Geheimnis reitet!
Wie armselig dagegen der Düsseldorfer Erlkönig!
(Das in Parenthese).

Ich möchte mir angesichts solcher verdichteten Nichtungen jeden Zoll und Fadel, pardon -
jeden Schmoll und Gnadel

auf allertiefhöchste verbitten und verbieten!

Dies Gedicht von Goldschmied wird in die Geschichte eingehen!
Ilka-Maria dagegen vergehen.


Impressioniert:
Thing

[Goldschmied]

Danke.
Hier haste nen Keks! *rüberwirf*

[Ilka-Maria]

Zitat von Thing

...
höchst düster-myiradisch-mysteriöse Gedicht
....
alles Gewaltige, Allgewaltige ins Läch-herrliche schleiffen will

mmh, ey!
hhm, eiiii

Hat nicht gesehen, daß der Dichter auf dem Roß von Geheimnis zu Geheimnis reitet!
Wie armselig dagegen der Düsseldorfer Erlkönig!

... angesichts solcher verdichteten Nichtungen jeden Zoll und Fadel, pardon -
jeden Schmoll und Gnadel ...

...
Dies Gedicht von Goldschmied wird in die Geschichte eingehen!

Köstlich, Thing!
Über soviel geballte Ironie musste ich herzlich lachen.



@goldschmied

Beim "erlkönig" steht auch nicht das der vater von Düsseldorf nach Köln reitet

Der Vergleich mit dem Goethe-Gedicht ist ziemlich hochtrabend. Außerdem hinkt er gewaltig, denn dort geht es um ein fieberkrankes Kind, das Halluzinationen hat, also durchaus etwas sieht. Und es wird sehr wohl gesagt, wohin Vater und Kind reiten, nämlich nach Hause ("erreicht den Hof ..."). Goethe war somit in seinen Aussagen sehr präzise und hat nicht ins Blaue hinein geschwafelt, sondern gezeigt.

[Goldschmied]

Witzig das ich gerade von ner 62 jaehrigen angekackt werde......
B-)

[Thing]

bestimmt weil die Vorhautfee dich sieht,

Ich grüble und grüble, aber ich komme nicht darauf, was es bedeuten soll.
Ich bitte um Aufklärung!

Zitat von Goldschmied

Witzig das ich gerade von ner 62 jaehrigen angekackt werde......
B-)

Hatten wir das nicht vor kurzer Zeit schon einmal?
Was hat denn das Alter mit der Qualität einer Kritik oder eines Textes zu tun?

LG
Thing

[Goldschmied]

Also um vorhautfee ist einer der namen vom slenderman genauso wie ritter,grosmann und jäger

[Thing]

Man lernt nie aus!

http://de.wikipedia.org/wiki/Slender...he_Eight_Pages

Also, ich überlaß das "Feld" lieber den Goldschmied-Gleichaltrigen.
Sonst komm ich in Ecosia nicht nach.

[Goldschmied]

Danke