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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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18.02.2022, 12:26 | #1 |
Faust. Schlägt. Glocke.
Faust. Schlägt. Glocke.
Wer immer strebend sich bemüht, Ist rasch am Straßenrand verblüht. Dort scheißt der Hund, da pisst die Katz, Für Plastikabfall wär noch Platz. Gott schütze mir die Burgerbrater Und allen Trebern ihre Kater. Vielleicht hält auch einmal der Bus, Kriegt jemand seinen ersten Kuss. Den Goethe juckt das alles nicht; Der schlägt den Faust dir ins Gesicht: Er hat gleich das Geschlecht geändert Und die Gewalt korrekt gegendert. Der Schiller klebt sich seine Locke Als Zierde an die Fahrradglocke, Die er beim Radeln nicht bedient. Der, der sich mühte, hat gegrient. |
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18.02.2022, 15:56 | #2 |
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Wow Walther, wieder mal vorzüglich. Der Faust ist wohl in der Tat unerreicht (so zumindest in einer meiner ersten Lesarten, in einer zweiten sehe ich kleine Anspielung auf Goethes omnipräsenten brav-bürgerlichen Ton jeglicher Protagonisten, der selbst bei den verzweifelten noch zutage tritt), da kann man ruhig mal die Flinte ins Korn werfen. Eine Frage hätte ich, da du mal meintest einem eklektischen Kompositionsverfahren zu folgen (was ja auch einleuchtet):
Das ist nicht zufällig eine Anspielung auf Spongebob? :D Ich muss sagen, ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr reingeschaut, könnte aber schwören, dass es irgendwo mal drin vorkam. Dessen Duktus würde sich an dieser Stelle auch ganz gut in den sonstigen Lobgesang auf Bescheidenheiten der ersten beiden Strophen, bzw. v.a. der zweiten einfügen (nach der ersten Lesart). Nagut, ich bewahr es mal für mich, Spongebob, Schiller und Goethe, was will man mehr. Mal wieder eine wirklich sehr feine Assoziationskette. Mit Freude gelesen, liebe Grüße |
19.02.2022, 01:06 | #3 |
Forumsleitung
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Super!
Die dritte Strophe geht mir runter wie Öl: Da bammt die Faust aufs Gender-Maul, und der Faust lacht sich ins Fäustchen. Die letzte Strophe fällt allerdings ab. Da würde ich nacharbeiten. |
19.02.2022, 01:53 | #4 |
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Moin Walther,
ich mag es, wie Du stets dem roten Faden in Deinen Gedichten folgst und am Ende punktgenau ins Ziel triffst. Ich persönlich mag die wirklich anspruchsvolle und kreative Genderkritik in Strophe drei auch sehr. Technisch ist es astrein. Aber das ist zu fast 100% der Standard bei Dir. Gruß Pennywise |
19.02.2022, 02:11 | #5 |
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Ich habe das ja mehr als ironisches Augenzwickern als eine ernsthafte Kritik verstanden. Aber es kommt sicher auch auf die ideologische Verbissenheit an, mit der man an das Thema rangeht
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19.02.2022, 02:49 | #6 |
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Ach, ich glaube so verbissen wie das vielleicht rüberkommt, sehe ich das gar nicht. Ich finde es allenfalls etwas affig, sehe aber nicht den dauerhaften Untergang der deutschen Sprache. Das ist in meinen Augen eine Marotte, die zwanghaft die Gleichberechtigung nach vorne bringen soll. Eine Pseudolösung, die keiner Frau eine andere Zahl auf der Lohnabrechnung herbei zaubert. Ich wünsche mir weniger Aktionismus und mehr nachhaltige Lösungen. Schlimm genug, dass wir heutzutage über Gleichberechtigung sprechen müssen. Aber, da das immer noch nötig ist, sollten wir die Zeit nicht mit Wortendungen vergeuden. Aber das ist nur meine Meinung.
Walther hat es jedenfalls gut hier drin verpackt. Wie auch immer er es gemeint hat. Gruß Pennywise |
19.02.2022, 20:09 | #7 | |||||
Zitat:
danke fürs lesen und bedenken. Spongemob war's nicht. lg W. Zitat:
S4 ist in ihrer form sehr relevant. man braucht ein weilchen, bis man versteht, um welche ecke da gedacht wurde. und wenn man's nicht merkt, ist das allein meine schuld. danke fürs lesen und besprechen! lg W. Zitat:
danke für das lob! ich werd's der muse weitergeben, die mir diesen spaß ins gehirn geschissen hat! lg W. Zitat:
verbissenheit liegt mir nicht. der spaß am bild ist mir eh genauso wichtig wie seine aussage. hier scheint beides zu passen. es wird sich dran gerieben und ein bisschen gelacht. das ist der plan. lg W. Zitat:
s.oben! lg W. |
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