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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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05.03.2021, 21:33 | #1 |
Todgeweiht
trockene Lippen, feuchte Hände,
gehetzter Blick huscht umher trifft nur kurz auf Menschen und Wände, fest hält ihn schon lang nichts mehr. Nichts fängt ihn ein oder fesselt ihn, alles scheint für ihn egal. Und während er alles lässt fortziehn, zeigt er ständig diese Qual. Er wirkt, wie auf der Suche dauernd, wonach genau, weiß ich kaum und was an Sehnsucht in ihm lauert, ganz utopisch, wie im Traum. Doch als mein Blick dann traf auf deinen Und sich in ihm verloren hat, fing ich vor Schmerz fast an zu weinen moriturus te salutant |
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16.03.2021, 18:17 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Henkerchen,
der menschliche Blick ist in ganz großartiges Thema und kann einen Menschen zwischen Selbsterfahrenem und Gelesenem ein Leben lang begleiten in allen Spielformen (Einsamkeit, Liebe, Hass, Dominanz, Bestätigung u.s.w.) bereichern. Mir gefällt dein Gedicht. Der Text hat eine nachvollziehbare Logik: 1. Strophe: Der Blick als ein körperliches Symptom (neben anderen.) 2. Strophe: Der Blick als eigenständiger Handlungsträger 3. Hat der Blick in der zweiten Strophe noch die äußere Gegenwart im Blick (oder eben auch nicht in der Negativformulierung) und die dazugehörigen Gefühle, so ist der Blick in der dritten Strophe auf das utopische (N)Irgendwo gerichtet und ins psychologische Innere. 4. Er trifft einen Gegenüber, und das das Gegenüber den inneren Blick trifft, also den Kern, empfindet er Schmerz. Wenn du dieser inneren Logik deine einzelnen Aussagen zuordnest, wirst du feststellen, das du die innere Logik prägnanter herausarbeiten kannst. Dann: Auch wenn manch Dichter, notgeboren, das Prädikat komisch positionieren, so tun sie es doch aus Not, nicht weil es schön ist (fortziehn). Die zweite Strophe braucht auch mehr konkrete, bildliche Dinge Worte (Wolken, Blumen, Frauenhaar, Käsebrötchen), 2xalles, 3xihn, da wundert sich niemand, dass der Blick sich langweilt, da ja nichts Reizvolles auftaucht. moriturus te salutant. Kleiner Tipp: Da nur ein einzelner Sterbewilliger grüßt, kannst du salutat nehmen, dann passt auch der Reim. LG Fried |
16.03.2021, 21:41 | #3 | |||||
Zitat:
Dankeschön Zitat:
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Zitat:
Danke Fried, (ein ganz großes Danke!) dass du deine Zeit geopfert hast, um mir so eine umfangreiche, konstruktive Kritik zu schreiben, mit der ich auch ne Menge anfangen kann. Mal schauen, wann die überarbeitete Fassung fertig ist. Vielen, lieben Dank! LG Henkerchen |
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16.03.2021, 22:53 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Henkerchen,
Du fragst, wie du es angehen könntest. Vorschläge für eine größere Prägnanz in Strophe 1 1 trockene Lippen, feuchte Hände, 2 gehetzter Blick huscht umher 3 trifft nur kurz auf Menschen und Wände, 4 fest hält ihn schon lang nichts mehr. Zwischen v1 und v2 könnte noch eine Körperbeobachtung eingebaut werden, (eine Aufgabe an dein künstlerisches Geschick.) v 4 nimmt die 2. Strophe vorweg und doppelt sich thematisch, und liefert inhaltlich nichts ab. Vielleicht kannst du das fest in den ersten Vers der 2 Strophe mitnehmen. Es gibt sogenannten Alliterationen, da fangen Worte mit dem gleichen Buchstaben an. Vielleicht kriegst was gebastelt mit drei f-Worten, dann drückt das aus, wie wirklich schwer es ist den Blick festzuhalten, immer hin machtest du drei Anläufe (fesseln, fangen, festsetzen o.ä) 1 Nichts fängt ihn ein oder fesselt ihn, 2 alles scheint für ihn egal. 3 Und während er alles lässt fortziehn, 4 zeigt er ständig diese Qual. Später vielleicht mehr. Von einer zweiten Fassung zu lesen, darüber würde ich mich freuen. Beste Grüße Fried |
17.03.2021, 09:22 | #5 | ||
Ok... die Idee mit den Alliterationen finde ich gut, mal schauen, was mir so einfällt (und danke für die Erklärung, aber da wusste ich ausnahmsweise mal, um was es sich handelt xD)
Zitat:
Zitat:
Ein riesen Danke nochmal für die Hilfe, ich werde mich heute mal ransetzen. LG Henkerchen |
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17.03.2021, 14:03 | #6 |
Ich habe das jetzt als überarbeitete Fassung:
trockene Lippen, feuchte Hände, kalter Schweiß, klopfendes Herz. Blick huscht über Menschen und Wände, rast erst auf- und dann abwärts. Nichts fängt ihn, fasst ihn und hält fest ihn, alles scheint ihm ganz(/höchst/arg) egal.--------------->Was ist besser? Und währ´nd er alles lässt vorbeiziehn, zeigt er ständig diese Qual. Er wirkt, wie auf der Suche dauernd, wonach genau weiß ich kaum. und was an Sehnsucht in ihm lauert, ist utopisch, wie ein Traum. Doch als mein Blick dann traf auf deinen Und sich in ihm verloren hat, fing ich vor Schmerz fast an zu weinen moriturus te salutat |
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18.03.2021, 19:49 | #7 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Henkerchen,
klingt doch schon ganz gut. Zitat:
a-ö-ea betont klanglich das Herausragen von höchst a a ea betont in der Assonanz den Gleichklang und die Eintönigkeit. Du machst das schon. LG Fried |
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