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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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01.05.2016, 15:12 | #1 |
Gast
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Geld zerstört die Welt
Geld zerstört die Welt ©Hans Hartmut Karg 2016 Geld regiert die Welt? Nur in den Banker-Köpfen! Die Unmoral treibt manches Geld Hin zu den großen, vollen Kröpfen. Solange es Tauschmittel bleibt, Nur angehäuft in vielen Staaten, Wird es, wenn es virilend treibt, Gar manche führen zu Untaten. Doch wenn es nur der Häufung dient, Um Gier und Macht voran zu treiben, Wo Arroganz gezielt vermint, Kann alles Geld nicht harmlos bleiben. Es produziert den Plastikwahn, Zerstört Luft, Äcker und Gewässer Weil Gier einfach nicht anders kann, Als nur der Welten Todvollstrecker, Denn essen kann niemand das Geld, Das angehäuft im Kontofach. Nur wo es heilt die kranke Welt, Hält Umweltfrevel es in Schach Geld regiert die ganze Welt? Nur in den Banker-Köpfen! Die Unmoral trägt manches Geld Nur hin zu großen, vollen Töpfen. * |
01.05.2016, 17:18 | #2 |
R.I.P.
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Lieber Dr. Karg,
ich will nicht unbescheiden sein, aber manchmal ein wenig mehr wär mir lieb. Es ist ist gar nicht schön, wenn ich jeden Euro dreimal umdrehen muß. Freundlichen Gruß von Thing |
01.05.2016, 17:40 | #3 |
Forumsleitung
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Lieber Hans,
ich widerspreche: Nicht das Geld, sondern der Mensch zerstört die Welt. Oder genauer gesagt: Der Mensch beutet die Erde aus. Zerstören lässt sie sich nicht, denn wenn es zu arg wird, kippt die Sache und schlägt auf den Menschen zurück. Geld ist nicht schlechter als andere Tauschmittel oder Reichtümer. Was den Banken die Zinsen sind, war den Besitzern von Grund und Boden die Pachteinnahme und die Abgabe eines gewissen Ernteertrags. Das Problem ist nicht das Geld, sondern dass immer mehr Konzerne noch mehr Macht bekommen, weil es ihnen erlaubt wird, die Konkurrenz brutal auszuschalten, dass der Staat ein unersättlicher Schluckspecht ist, was die Steuern und Sozialabgaben betrifft, und dass bei den Banken Leute im Aufsichtsrat sitzen, die noch vor wenigen Monaten im Vorstand waren und - natürlich - die Zahlung von Dividenden und Boni abnicken, obwohl sie dabei waren, als die Karre an die Wand gefahren wurde. Bei "virilend" handelt es sich wohl um einen Verschreiber, ich nehme an, es soll "virulent" heißen. Abschließend: Wenn ich die Wahl zwischen Idealismus und Materialismus habe, bin ich ganz bei Bert Brecht, denn "erst kommt der Bauch, dann die Moral". Idealismus ist ein schlechter Ratgeber, wenn es ums Überleben geht. Lieben Gruß Ilka |
02.05.2016, 10:13 | #4 |
Gast
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Re: Geld zerstört die Welt
Liebe Thing,
Geld ist nicht alles - aber ohne Geld ist alles nichts! Ja, wer mit dem Geld knapsen muss, der hat es schwer..... Liebe Grüße H. H. Karg Liebe Ilka-Maria, Der Gedichttitel ist auch ironisch gemeint. Natürlich stehen hinter allen Transaktionen und hinter dem Umgang mit Geld Menschen, die für die Folgen verantwortlich sind. "Virilend" ist als Neologismus von mir erdacht (abgeleitet von "virilieren"). Und: Brechts Auffassung widerspricht nicht meinem Gedicht, denn wenn mit Hilfe von Geld alles kipptauch unser Globus - wird er den Bauch nicht mehr füllen können. Man denke nur an die brutale Überfischung der Weltmeere. Lieben Gruß H. H. Karg Geändert von Ex-DrKarg (02.05.2016 um 10:15 Uhr) Grund: Textkorrektur |
03.05.2016, 07:25 | #5 | |
R.I.P.
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Zitat:
Aber irgendwann haben die Heuschrecken aller Couleur - allen voran Monsanto - die Ernährungsgrundlagen zerstört und niemandem blüht irgendein Weizen. War es Einstein, der sagte, daß drei Jahre ohne Bienen genügen, die Menschheit auszurotten? Wir sind dicht davor. Lieben Gruß in die Runde von Thing |
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03.05.2016, 07:56 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Monsanto sorgt in erster Linie dafür, dass Nutzpflanzen zur Ernährung einer immer stärker wachsenden Weltbevölkerung gedeihen können, statt Schädlingen zum Opfer zu fallen. Entwicklungsfehlern wird nachgegangen, inzwischen wachsen die Bienenvölker wieder. Solche Konzerne geben Milliarden aus, um die Forschung weiterzutreiben und Fehlentwicklungen zu korrigieren. Ich halte es mit Golda Meir, die auf die Kritik junger Studenten bezüglich der Chemiekonzerne sinngemäß sagte: "Legt mir ein Konzept vor, wie ich Millionen von Menschen ernähren kann, ohne der Umwelt mit Chemie zu schaden, und ich bin auf eurer Seite." Die Diskussion ist uralt, ich habe noch heute eine Ausgabe der Frauenzeitschrift "Courage" aus den 70er Jahren in meinem Bestand, die den Titel trägt: "Unser täglich Gift gib uns heute". Das ganze Heft besteht aus einer einzigen Aufklärung, was wir alles mit der Nahrung aufnehmen, und zwar in welchen Konzentrationen, gegliedert in abbaubar und auf ewig angereichert und gespeichert. Angesichts dieser Dramatik hätten mir schon vor zwanzig Jahren die Haare und die Zähne ausfallen müssen, und ich müsste seit zehn Jahren tot sein. Statt dessen erblicke ich im Spiegel ein Gesicht, das mit 65 noch locker für Mitte 50 durchgehen würde, und das ohne Faltencreme. Die Aufgeregtheit um die angeblichen Umweltvergehen ist mindestens zu 90 Prozent hochgeputscht. Schließlich müssen die Medien ihre "Formate" verkaufen. |
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03.05.2016, 08:38 | #7 | |
R.I.P.
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Zitat:
"Pflanzensschutzmittel" sind Unkrautvernichter. Aber die Unkräuter sind lebenswichtige Pflanzen für vielerlei Insekten und andere Kleinsttierarten, die wiederum wichtig sind für größere Insekten und Kleinstlebewesen. Ohne sie stirbt die Vogelwelt allmählich auch aus. Ich, auf dem Land, bestaune die solitäre Hummel als Ereignis. Wann ich den letzten Schmetterling gesehen hab, weiß ich gar nicht mehr. Der Boden erwies sich als mikrobenfrei. Na Halleluja! Übrigens verkauft unser Raiffeisen an die Bauern nur noch Saatgut, das monsantisch behandelt wurde. Von der Regierung geschlossene Verträge sind bindend. Es gibt keine einheimischen Kartoffelsorten mehr, die keimen. Wer die will, muß sie sich als Saatkartoffel (unter Strafandrohung) aus z.B. Rumänien besorgen und in seinen Acker schmuggeln. Naja, ich gerate in glimmenden Zorn und brech mal - ab. D a s ist auf die Dauer unser Untergang. |
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03.05.2016, 08:43 | #8 |
abgemeldet
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Verehrter DrKarg
während deine Zeilen Ilka-Maria und Thing ins "große, weltliche" geführt haben, erinnerten sie mich an die Bescheidenheit meiner persönlichen Vorgängergenerationen. Ich stamme aus dem oberösterreichischen Salzkammergut, das sich vorwiegend durch die Salz-und Holzgewinnung einen bescheidenen wirtschaftlichen Reichtum und Namen machen konnte, ehe der Kaiser selbst Bad Ischl zu seinem Sommerdomizil erwählt hat und damit den Fremdenverkehr in dieser Region zur Einnahmequelle Nummer Eins.
Die Bescheidenheit gibt es noch, aber sie findet man vorwiegend auf dem Land. Dort bemüht man sich immer noch redlich alle Produkte die das Land uns schenkt so genügsam wie möglich einzusetzen und alles was man zum Leben braucht selbst zu gewinnen. Nutzwald und Felder sind dort keine Zierde, sie sind Teil einer Wirtschaft, die nicht übersteuert auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, sondern darauf nachhaltig und für weitere Generationen die Schönheit der Natur und die Artenvielfalt ihrer Bewohner zu sichern. Jüngst sind einige Bräuche zwar in das Blickfeld grüner "Umweltverbesserer" geraten, z.B. das Brauchtum "Vogelfang", jedoch mussten die nachdem sie kurz Aufmerksamkeit gewonnen hatten, ihre Transparente wieder einrollen, weil sich herausstellte, wie liebevoll die Vogelfänger mit den Tieren umgingen. Jetzt haben mich deine Zeilen doch in eine andere Richtung geführt ... verzeih bitte. Alles Liebe in deinen Maitag. |
03.05.2016, 10:14 | #9 |
Gast
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Re: Geld zerstört die Welt
Liebe Ilka-Maria, liebe Thing, lieber Lichtsohn,
das Geld wurde ja einst in Lydien als Tauschmittel eingeführt, um den Warentransfer zu erleichtern. Von daher glauben alle (auch Wirtschaftsethiker), dass am Geld kein Weg vorbeiführen kann. Das Problem sind jedoch all jene, die überdimensional Geld bunkern, die Geld unterschwellig und nicht offen kontrollieren, die Geldwerte mutwillig zerstören und die Geld ohne Rücksicht auf Verluste drucken. Gerade weil diese Spezies selbst wiederum nicht kontrolliert wird oder gar werden kann, ist es so schwer, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit herzustellen. Herzliche Grüße und danke für Eure schönen und umfangreichen Kommentare! H. H. Karg |
03.05.2016, 12:35 | #10 | |
R.I.P.
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Zitat:
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16.05.2016, 16:00 | #11 |
Gast
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Re: Geld zerstört die Welt
Liebe Thing,
es gibt ja Dinge auf der Welt, auf welche die Welt scheinbar nicht verzchten kann - und w i l l ! Und zum Tauschhandel wollen und können wir offenbar nicht mehr zurück. Die Kardinalfrage bleibt nur, ob es nicht gelingen kann, schlimme Gelddruckmechanismen zu begrenzen, dass der Schaden an den Menschen begrenzt werden kann. Liebe Grüße H. H. Karg |
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