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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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12.04.2016, 11:54 | #1 |
Der Ruf der Höhe
"Muss das ein reiches Leben sein
hier bei den armen Hirten, dass sie mit Käsebrot und Wein und ganz umsonst bewirten!" Ein letzter Blick in freier Luft hinüber zu den Gipfeln. Bald schmeichelt uns der Tannenduft von uns geneigten Wipfeln. "Auch", sag ich, "dieser Augenblick flieht allzu bald von hinnen und kehrt dann nimmer mehr zurück." "Du musst dich nur entsinnen." "Ach Liebste, hörst du diese Ruh? Das ist der Ruf der Höhe." Du nickst mir leise lächelnd zu, da streift uns eine Böe. Und plötzlich türmt ein Sturm sich auf, dein Halstuch fortzutragen. "Wir schaffen es nicht mehr hinauf. Lass uns den Abstieg wagen! Bleib dicht bei mir!", erkläre ich, dein Griff an meinem Nacken. Doch augenblicklich löst er sich, mit dir hinabzusacken. Und augenblicklich legt die Ruh gespenstig sich um alles. Der Geist des Widerhalles wirft mir ein "Bleibe bei mir!" zu. Mir steigt nun totgewiss empor, dass wir hier gestern waren. Auch starbst du schon am Tag zuvor und so seit vielen Jahren. Dann kehr ich in die Klause ein und tränke, reich bemessen, Erinnerung in schweren Wein und such darin Vergessen. |
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12.04.2016, 17:57 | #2 |
R.I.P.
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Oh, lieber Schmuddelkind!
welch eine Wanderung in die Vergangenheit, bitter, wehmütig, traurig - und so frohlockend am Beginn! Die erste und die letzte Strophe sind eindeutig meine Favoriten. Daumen hoch vom grüßenden Thing |
12.04.2016, 18:23 | #3 |
Sehr gut gemacht, liebes Schmuddelkind. Besonders die siebte Strophe gefällt mir, die vor der Folie gespenstischer Ruhe genau zwischen den Versen mit Paarreim den Moment von Aufprall und Tod markiert.
Chapeau! LG gummibaum |
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12.04.2016, 18:30 | #4 |
So schön verdichtet erzählt. Wunderbar gemacht.
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12.04.2016, 18:41 | #5 |
Forumsleitung
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Eine Ballade, die in der Idylle beginnt und in der Trauer endet. Zwischen den Zeilen meine ich Schuldgefühle zu verspüren.
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12.04.2016, 18:59 | #6 |
R.I.P.
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Ich auch.
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13.04.2016, 00:25 | #7 | ||||||
Vielen lieben Dank fürs Lesen eines solch langen Gedichts und natürlich auch für eure Kommentare!
Zitat:
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War nicht so einfach, einerseits inhaltlich alles unterzubringen und andererseits nicht zu deskriptiv zu werden; bin auch noch immer nicht ganz sicher, ob mir das optimal gelungen ist, aber ich bin zumindest selbst auch nicht unzufrieden. Zitat:
Zitat:
LG |
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13.04.2016, 00:30 | #8 |
Forumsleitung
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Aus den drei letzten Strophen.
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13.04.2016, 00:59 | #9 |
Ja, OK. Vielleicht ist auch die Reaktion, sich die Erinnerung wegzusaufen, in einem Schuldgefühl begründet. Das mag schon sein. Und wenn ich so drüber nachdenke: das sich wiederholende Erleben dieser schrecklichen Situation kann vielleicht auch eine Selbstpeinigung sein.
Danke jedenfalls für den Interpretationshinweis! Finde es immer spannend, von anderen Lesern auf Lesarten der eigenen Gedichte hingewiesen zu werden. |
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18.04.2016, 23:17 | #10 |
abgemeldet
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Hallo Schmuddelkind,
ein wirklich großartiges Gedicht! Macht beklommen. Sehr gern gelesen und zu meinen Favoriten hinzugefügt. Lieben Gruß Letreo |
20.04.2016, 10:16 | #11 |
Dankeschön, Letreo!
Freut mich sehr, dass es dir gefällt. LG |
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