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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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22.08.2014, 12:56 | #1 |
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Juan Diego und unsere Liebe Frau von Guadalupe
Juan Diego war ein armer kleiner Indio,
den niemand Lesen oder Schreiben hat gelehrt. Doch hat man ihn dereinst zum Christentum bekehrt in Cuantitla, einem kleinen Dorf in Mexiko. Da hat Maria weiße Rosen ihm beschert an einem Wintermorgen bei Tlatelolco. Der Bischof sah ihr Bild auf Diegos Umhang, so war's ihm den Bau einer Kapelle für sie wert. San Diego wird gewiss im Himmel thronen. Er schenkte Christi Herde viele Schafe, Aztekenbrüder, runde acht Millionen. Sie singen unsrer Lieben Frau ihr Ave. Die Wallfahrt zur Kapelle soll sich lohnen. Auf dass der Quetzalcoatl ewig schlafe. |
25.08.2014, 12:10 | #2 |
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Interessant, wie Du dieses Thema "verarbeitet" hast - doch leider ist es ja so, dass die "Christen" vor allem ihre "Krankheiten" dorthin brachten, nicht nur jene, die sich körperlich zeig(t)en ...*
* Ich war ja mal eine zeitlang Gast bei einer Zapoteken-Bruja (Medizinfrau) im Süden Mexikos (Provinz Oaxaca), in der Nähe des Vulkans Popocatepetl, kenne darum auch einige ihrer Rituale, u.a. mit psychogen wirkenden Pflanzendrogen (Psilocybin-Pilze, ...)... LG. Pedro PS: Heute stelle ich andere Fragen - etwa auch die, welche Eigenschaften und Konstellationen eine Kultur überleben oder sterben ließen bzw. lassen ... Viva Mexico! Im faulig orangenen Licht Ratten, katzengroß und gelb, mit schwarzen Blicken aus schlammigen Pfützen. Autowracks mit pathetischen Blechschäden säumen die hastige Ruhe des Weges nach Irgendwo. Leere Gesichter wie ein zu lange lieblos benutzter Zahn, vorbei auf ewig - und doch eingebrannt in Bilder, die den Tod beschreiben. Alles kommt und geht mit dir - und am Ende applaudieren wir dem Untergang der Sonne ... von Pedroburla * * auf dem Weg nach Mexico Ciudad ... Geändert von Ex Pedroburla (25.08.2014 um 14:04 Uhr) |
25.08.2014, 20:51 | #3 |
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Hola Pedro,
stimmt, nicht nur die Krankheiten, die sich körperlich zeigten. So haben die Indianer den Spaniern den "Machismo" zu verdanken. In den alten Kulturen waren mehr als zwei Geschlechter anerkannt. Auch der Alkoholismus breitete sich epidemisch aus. Oaxaca! Da lebt meine Freundin. Die, die im Gedicht "Sonnenstrahl" auf Reisen ging. Der Süden Mexikos ist wunderbar. Aber eben auch bettelarm. So viel Elend, dass man es kaum ertragen kann. Was ließ die Kulturen sterben? Neben den Krankheiten, die die Europäer einschleppten, natürlich die brutale Unterdrückung, die rigorose Ausbeutung, die permanenten Demütigungen, denen die Menschen ausgesetzt waren. Auch heute noch sorgen die "Segnungen der Zivilisation" dafür, dass viele Mexikaner an Übergewicht leiden, weil sie jede Menge Hamburger futtern und weltweit am meisten Coca Cola trinken (der Ex-Präsident Vicente Fox war früher Manager beim Konzern), dass sie Medikamente in sich hineinstopfen statt die alten Heilpflanzen der Majas zu nutzen, die nach und nach von ausländischen Pharma-Konzernen patentiert werden, dass die Umwelt zerstört und ihnen buchstäblich das Wasser abgegraben wird und viele Ungeheuerlichkeiten mehr. Dein Gedicht veranschaulicht das sehr gut. Neil Young & Crazy Horse - Cortez The Killer Nun, Psilos gedeihen auch im Brandenburgischen. Aber interessant wäre es schon mal, sie im Rahmen eines Rituals zu genießen. Lieben Gruß Rosenblüte |
26.08.2014, 15:51 | #4 | ||
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Zitat:
Zu Gast bei ihr, hatte ich nach einiger Zeit sowas wie einen "Kulturschock"; alles war mir zuu fremd > weshalb ich ziellos in der Gegend rumlief. Bis mich irgendwas stach, vielleicht ein giftiger Kaktusdorn. Mein linkes Bein schwoll stark an und ich schleppte mich darum zu einem Urwald-Hospital, das von "gutmeinenden" US-amerikanischen Ärzten betrieben wurde. Die gaben mir jede Menge Spritzen > doch es wurde immer schlimmer, weshalb man schon an eine Amputation dachte. Doch es kam anders: Inzwischen weit weg vom Dorf der Bruja, kaufte ich mir auf einem Indio-Markt einen Esel und ritt zurück - wo Mayola schon vor ihrer Hütte wartete und mich (fast ohnmächtig wegen der Schmerzen) in ihren Armen auffing, als ich vom Esel rutschte. Und sofort wusste, wie man mir helfen konnte; sie schickte einen jungen Indio weg, damit er einige Heilkräuter suche, gab mir vorab eine kleine Menge Psilocybin-Pilze (die mich für ihre "Kraft empfänglich" machten), kochte mit den frischen Kräutern Tee, den ich in kleinen Schlucken trank, aus anderen ein Kräuter-Mazerat, mit dem sie Tücher tränkte und um das bereits unförmig angeschwollene Bein wickelte. Danach schlief ich drei Tage, anfangs mit sehr hohem Fieber und ziemlich üblen "Visionen", in denen mir immer wieder Mayola als "Retterin" erschien - bis ich aufwachte. Ich richtete mich auf - und war zurück in diesem Leben. Und kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie sich alle mit mir freuten, auch die Indios, die im Halbdunkel der Hütte saßen ...* * Danach erlaubte mir Mayola, ihr bei den sonntäglichen Ritualen für die Frauen des Dorfes zu helfen, etwa Samen und/oder Kräuter in eine Schale mit glühender Holzkohle zu werfen, lernte dabei einiges über "das Wesen" ihrer Heilkunst - und später nahm ich dann an einem großen Ritual teil, in der Gipfelmulde des naheliegenden Vulkans (wie man mir sagte, als "erster Nicht-Zapoteke"). Der schon seit vielen Jahrhunderten für die Medizinmänner und -frauen dieses Indiovolkes ein sozusagen "heiliger" Ort war ... Zitat:
Alles Liebe Dir! PS: Darüber (soweit es in Mexiko geschah) und über den Schlangenfänger Bill, einen schwarzen Hund und das Leben in einem Indio-Pueblo am Pazifik erzähle ich auch - als "Bandschleifen" - in meinem "Reise"-Roman. Der ja ebenso eine über die durch mein bisheriges, manchmal recht "abenteuerliches" Leben ist ... Geändert von Ex Pedroburla (26.08.2014 um 19:15 Uhr) |
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31.08.2014, 00:31 | #5 |
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Diablo! Da kannst du der Mayola aber dankbar sein, dass du noch dein Bein hast!
Und Einiges über die Heilkunst der Zapoteken hast du auch gelernt. Ich war in San Cristóbal im Museo de la Medicina Maya. Es war sehr interessant. Aber wie gesagt, leider ist es so, dass die Pharmafirmen die alten Heilpflanzen aufspüren und patentieren lassen, und die Mayas müssen dann ihre Medizin für teures Geld in der Apotheke kaufen. Der Spiegel: Grünes Gold Ich hoffe, dass die Indianer sich erfolgreich gegen den totalen Ausverkauf ihres Landes wehren werden. Der Gentech-Konzern Monsanto musste jedenfalls jüngst vor Gericht ein paar herbe Niederlagen einstecken: Sieg für Maya-Bauern und Imker über Monsanto Noch ein kleiner Sieg gegen Monsanto-Gene Ya basta!!! Panteón Rococó - Marcos Hall Lieben Gruß Rosenblüte |
31.08.2014, 17:10 | #6 |
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