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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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10.01.2022, 20:40 | #1 |
Gast
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Hamamelis
In kalter Stunde an der Grenze zur Nacht,
hab ich sie gesehen, mein Weg war noch weit wie eine Erscheinung aus anderer Zeit sie hält dort einsam ihre magische Wacht Bescheiden, unerkannt geht sie durchs Jahr kein bunter Frühlingsgruß wie Azaleen und Flieder kein Sonnenglanz wie der der Rosen immer wieder in leerer Flur, in Düsternis wirds wahr Blüten anmutig zart in jedem kalten Wind über und über mit blühenden Fäden am kahlen Ast heller und höher die Hoffnung, wie Feuer das mich erfasst alte Bilder, Gedanken, nie war ich so blind Es kann kein Frühling ferner sein, noch eine Welt so tot an diesen Wintertagen, öd und grau Hier steht sie wie ein Traumbild, schau doch, schau die Zaubernuss, ganz wunderschön in Gelb und zartem Rot |
10.01.2022, 21:30 | #2 |
Zauber
Lieber Andri,
was für ein schöner Name hat die Zaubernuss! Ich habe ein Bild davon gesehen und deine Zeilen passen sehr gut Dann ist der Frühling doch nicht mehr so weit! Ich mag die erste und die letzte Strophe am bestens, frage mich ob die nicht gereicht hätten. Außerdem, mir würde besser gefallen wenn nur einmal "schau" stehen würde in dem Vers: "Hier steht sie wie ein Traumbild, schau doch, schau" Sehr gerne gelesen! Liebe Grüße Noro |
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10.01.2022, 22:09 | #3 |
Gast
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Liebe Noro,
ich freue mich immer sehr, wenn du kommentierst, mit deinem untrüglichen Gespür für Lyrik, für das Herz und Wesen des Gedichtes. Und ja, erst als du das mit den beiden mittleren Zeilen geschrieben hast erkannte ich ,dass sie eigentlich den magischen Moment nur unterbrechen und weg davon führen. Ja besser ist es vielleicht wirklich ohne die beiden Strophen, aber ich bringe es nicht übers Herz sie oben zu streichen. Strophen wachsen einem beim Schreiben ja doch ans Herz, ob der Mühe sie einem machen. Deshalb die verbesserte Version für Noro nur im Kommentar: Zaubermoment In kalter Stunde an der Grenze zur Nacht, hab ich sie gesehen, mein Weg war noch weit wie eine Erscheinung aus anderer Zeit sie hält dort einsam ihre magische Wacht Es kann kein Frühling ferner sein, noch eine Welt so tot an diesen Wintertagen, öd und grau Hier steht sie wie ein Traumbild, schau die Zaubernuss, ganz wunderschön in Gelb und zartem Rot Alles Liebe Andri |
11.01.2022, 00:14 | #4 |
abgemeldet
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ich fühle mich zu müde für detaillierte Analysen, kann mich dem Lob aber nur anschließen Ich habe den ersten Lesedurchlauf ohne irgendwelche Vorstellungen über diese Pflanze vorgenommen, vernahm eine recht tiefe, aufgewühlt entzückte Stimmung, hab das Grünzeug dann gegoogelt und es kam ein kleiner Schauer auf und ich finde das schau doch, schau eigentlich sehr passend, es ähnelt einem kindlich-gerührten und entzückten Ausruf, der sich in dieses Konglomerat emotionaler Erinnerungen gut einfügt
Als Naturliebhaber sehr gerne gelesen |
11.01.2022, 05:57 | #5 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Lieber Andri,
so wie du für mich der einzige bist, den ich immer lieben, verehren und anbeten werde, so gibt es für mich keine anderen Schönheiten in der Natur als den Nachthimmel mit seinen Objekten. Beteigeuze, die Plejaden, der Ring des Saturn, das löst bei mir Gefühle aus. Pflanzen, Blumen, Bäume tun das leider nicht. Gern hätte ich voller Begeisterung dein Gedicht kommentiert, aber ich kann mich nicht verstellen oder lügen. Ich hoffe du verstehst mich und verstösst deine dir ergebende und für dich zu allem bereite Konkubine nicht. "May The Good Lord Be With You Always" Corazon |
11.01.2022, 18:14 | #6 | |
Gast
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Zitat:
Dein Andri Lieber Wotanklingsor, es freut mich besonders dass du sie durch mein Gedicht wahrgenommen hast und gewiss wird sie dir bald irgendwo im Park, Garten oder freier Natur begegnen. Ich glaube aber, dass wie ich auch Corazon sagte, das Gedicht leider etwas zu viel "Fleisch" angesetzt hat und es noch einiger lyrischer Verdichtung benötigte. Viele Grüße, Andri |
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11.01.2022, 20:58 | #7 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
ich verstehe dich sehr gut. Auch ich bin kein Mensch, der die Dunkelheit liebt. Ich benötige sie lediglich wenn ich den Sternenhimmel betrachte, sonst könnte ich darauf verzichten. Was mir anfangs sehr schwer fiel hier war die Umstellung auf die ganz anderen Sonnenuntergangs- und Aufgangszeiten hier. Jetzt im Sommer geht die Sonne um 5:30 Uhr auf und um 19.00 Uhr unter. Es gibt keine Dämmerung. Innerhalb von 15 Minuten wechselt der helle Tag zu stockdunkler Nacht. Im Winter ist der Tag zwei Stunden kürzer, von 6:30 Uhr bis 18:00 Uhr, auch da gibt es keine Dämmerung, daran muss man sich erst gewöhnen. Ob dein Gedicht zu aufgebläht ist, ich weiss nicht. Vielleicht verknüpfst du zu viele Gedanken in ein Gedicht. Konzentriere dich auf eine einzige Blüte die sich langsam öffnet, nur für dich an einem dunkelgrauen Morgen. Deren zarte rosa Blütenblätter an ihren Innenseiten von kleinsten Tautropfen gesprenkelt sind und auf deinen Blick, vielleicht auch auf eine Berührung von dir warten um sich ganz zu öffnen. So in etwa würde ich mir das vorstellen. Aber ich will dir da nicht reinreden, wie gesagt, ich habe keine Beziehung zu dem ganzen Grünzeug. Devote Grüsse von deiner Konkubine Corazon |
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11.01.2022, 21:27 | #8 | |
Gast
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Zitat:
Ok das Grünzeug kann dann für einen Moment warten Dein Andri |
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12.01.2022, 07:41 | #9 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Lieber Andri,
ich habe auch mal ein Gedicht über eine Blüte geschrieben, für eine Freundin deren Botanik ich bewunderte. Das ist schon lange her, 2009 war das. Vielleicht gefällts dir: https://www.poetry.de/album.php?albu...pictureid=3478 public version / öffentliche Version: https://www.poetry.de/showthread.php?t=16297 Corazon Geändert von C.Alvarez (12.01.2022 um 08:34 Uhr) Grund: Link aktualisiert |