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07.04.2007, 12:02 | #1 |
Was fehlt dir?
Der Wind wehte mit heftigen Zügen durch ihr Haar und bot einen starken Wiederstand gegen ihren Körper der wehleidig und blutig sich den leeren und kargen Hang hinaufschleppte. Im Hintergrund rauschte das Meer, ruhig und schwebend glitten die Wellen über das türkise Wasser und brachen sich in den schroffen Felsen unterhalb des Hangs. Sie wusste nicht wie lange sie schon versuchte diese schier endlose Klippe zu erklimmen, alles was sie wusste war lediglich, das ihr was fehlte.
Vor Erschöpfung fast blind stolperte sie fast blind, in Richtung einer alten Holzkate oberhalb des Hangs, wessen mit Schilf bedecktes Dach ihr schon auffiel als sie das letzte mal den Strand besucht hatte. Immer weiter und weiter ging sie Schritt für Schritt auf die immer noch so fern scheinende Tür zu, ohne zu was sich hinter ihr verbarg. Alles schien ihr besser als der kalte, schneidende Wind in ihrem Gesicht und der Schmerz der sie bei jedem Atemzug zusammenfahren ließ. Nach ihrem Empfinden endlosen Stunden, erreichte sie die Tür und brach vor ihr zusammen. Ihre Knie waren so weich und alles in ihr so schwach und so, so leer, so das es ihr beinahe alles an Kraft abverlangte ihre Hand zu heben und an der Tür zu klopfen, welche kurz nach dem Giselle’ s Hand sie berührte aufsprang. Hinter der Tür verbarg sich ein kleines Mädchen, schüchtern und ängstlich dreinblickend und eingehüllt in einen schwarzgrauen Wandermantel, in welchem sie fast vollkommen verschwand. lediglich ihre Augen und eine Gesichtshälfte schimmerten hinter der Kapuze des Umhangs hervor. Das Mädchen sagte irgendwas, doch Giselle war nicht in der Lage sie zu verstehen; zu leise redete sie und zu laut tosten die Wellen unten in der Tiefe, weit unter ihr. Eine muntere Frau und ein alter grauer Mann erschienen hinter dem Mädchen, und blickten sehr finster auf das Wrack von Mensch, das da vor ihren Füßen lag. Auch sie starrten Gieselle, ähnlich wie das Mädchen es getan hatte an und entschieden nach einiger Zeit Giselle ins Haus zu tragen. Aus ihrem Mantel tropfte stetig Blut und sie wickelte sich, obwohl sie am Kaminfeuer saß, immer mehr in ihr Gewand und schnürte es so fest das sie kaum noch Luft bekommen konnte. Der Wind sang draußen entspannt und gejagt sein doch eher schauriges Duett mit den Wellen und füllte die Leere in Giselle mit Unbehagen. Sie konnte sich nicht beklagen, sie saß im trocknen und würde nicht in dem heraufziehenden Sturm verenden und sie war bei einer Familie, wenn auch nur für eine Nacht, aufgenommen worden, die harmonischer nicht sein könnte. Nach mehreren Versuchen Giselle zum Sprechen und essen zu bewegen und beides scheiterte, schickte die fromme Frau mit Namen Amanda ihre Kinder ins Bett und stellte ihren Stuhl dicht neben den des seltsamen Gastes. Sie sagte nichts und schien darauf zu warten das Giselle anfangen würde zu reden. Doch diese blickte stumm und immer noch bluttriefend zu Boden und wand sich innerlich zerschunden von Höllenqualen. Auch die waren zurückgekehrt, ja auch sie hatten Giselle’ s Leere versucht zu füllen und das mit Erfolg und Argwohn, welcher das arme Mädchen fast zu Tode zerstach. Nach einer Weile, betrat auch Bernard, der auf freundliche Weise grimmig lächelnde Hausherr den Raum und stellte seinen Stihl neben den seiner Frau. Auch er bewahrte Stille, für eine gute Stunde jedenfalls, dann begann er Fragen zu stellen. Wo sie herkam, wie sie hieße, was sie hier wolle, wer ihr das angetan hat, ob sie nicht ihren Mantel ablegen möchte und wie lange sie vorhatte zu bleiben? Fragen über Fragen die alle nur mit dem selben monotonen Blick des Nichtssagens beantwortet wurden und kein Wort oder auch nur eine körperliche Geste wie Nicken oder Kopf schütteln hervor rief. Lange saß er da und stellte Fragen. Amanda hielt sich bewusst heraus aus dem Gespräch, da sie wusste was ihr Mann auch machen würde, es war richtig. Nach Stunden des antwortlosen Fragestellens gab Bernard es auf und begab sich ins Bett um dort zu überlegen was er mit dem Mädchen machen würde. Die Tür schlug zu und nun tat auch Amanda ihr Buch beiseite und begab sich ins Schlafgemach. Doch kurz bevor sie den Türknauf berührte ging sie noch einmal zu dem Mädchen, dass dort einsam neben dem Kamin saß. Mit einfühlsamer Stimme beugte sie sich vor an Giselle’ s Ohr und flüsterte „Was fehlt dir?“. Keine Regung doch wieder stand Amanda vor der Tür und konnte sie nicht schließen. Sie stellte die selbe Frage noch 2 mal und da geschah es. Giselle warf ihren Mantel beiseite und gab eine klaffende, blutende Aushöhlung an ihrer rechten Brust frei, wo eigentlich ihr Herz hätte sein müssen. Ihre Lippen zitterten unruhig und da begann sie zu sprechen. „Was mir fehlt, fragt ihr? Was mir fehlt? Was mir fehlt ist mein Herz. Seh hin, s ist mein Herz.“ |
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08.04.2007, 19:13 | #2 | |
RE: Was fehlt dir?
Zitat:
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09.04.2007, 12:16 | #3 |
oh man. ne menge kritik. ich versuchs mir zu herzen zu nehmen, Danke also für die Hilfe
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09.04.2007, 14:18 | #4 |
Ich hoffe, das hat nicht nicht zu sehr entmutigt. Mach immer weiter, es wird mit jedem Text besser. Und wenn Du Fragen hast, frag.
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14.04.2007, 11:44 | #5 |
danke für das angebot komme bei gelegenheit drauf zurück. Und kritik ist gut solange sie konstruktiv ist, und das ist deine kritik. Ich bin schon nicht entmutigt
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23.04.2007, 17:00 | #6 |
Hallo saphir.
Wenn du dir Stuppis Kritik zu herzen nimmst habe ich nichts mehr auszusetzen an deinem text. auch das offene ende finde ich gut. einfach weitermachen, einen besseren rat hab ich auch nicht. lieben gruß |
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