Flüstern

[Mohrel]

Ich merke, wie du durch den Korridor gehst,
schließe die Augen, als du vor mir stehst.
So lange hab ich dich schon sehnlichst vermisst,
kaum kann ich glauben, dass du bei mir bist.

Dein langsamer Atem streift sanft mein Gesicht,
streicht meine Lippen mit wärmendem Licht,
berührt meine Wimpern im flatternden Hauch,
stiehlt mir ein Lächeln, und du lächelst auch.

Ich spür deine Hände sacht auf meiner Haut,
auf meinen Wangen, du riechst so vertraut;
ich lasse mich fallen, saug ein deinen Duft,
öffne die Augen und sehe nur Luft.

[dr.Frankenstein]

oh ein Geisterlover. Praktisch, der macht keine Unordnung, legt die Socken nich in den Kühlschrank... regt sich nich auf wenns Klo besetzt is.
Aber man spürt die Ernüchterung deiner Fans, die bei den ersten Zeilen dachten, oh nein, jetzt ist Mohrel nicht mehr im Kreise der Schmeicheleien zu Hause.

Oder meinst du etwa den Wind?

[Mohrel]

Zitat von dr.Frankenstein

oh ein Geisterlover. Praktisch, der macht keine Unordnung, legt die Socken nich in den Kühlschrank... regt sich nich auf wenns Klo besetzt is.
Aber man spürt die Ernüchterung deiner Fans, die bei den ersten Zeilen dachten, oh nein, jetzt ist Mohrel nicht mehr im Kreise der Schmeicheleien zu Hause.

Oder meinst du etwa den Wind?

Hey lieber Frankie,

ja, man muss praktisch denken, sonst kommt man zu nix!
Und Socken im Kühlschrank sind jetzt nicht wirklich ein Anturner

Danke fürs Kommentieren!

Liebe Grüße

[dunkler Traum]

... oh, welch herbe Enttäuschung beim Öffnen der Augen. Auch Tagträume, wenn es einer war, sollte man länger genießen. Ich trauere mit Dir, Mohrel.

wünsche weiterhin schöne Träume

[Mohrel]

Danke
lieber dunkler Traum,

glücklicherweise kann man ja immer wieder träumen!


wünsche dir selbige

Liebe Grüße

[DieSilbermöwe]

Hallo Mohrel,

heute Morgen finde ich nur tolle Gedichte hier, deines ist jetzt schon das dritte und jedes ist anders schön. Bei diesem fiel mir auf, wie schön rhythmisch es ist, da sitzt jedes Wort.
Und die Sehnsucht wird so wundervoll geschildert.

LG DieSilbermöwe

[Mohrel]

Oh, liebe Silbermöwe,

ich freue mich sehr über deinen Kommentar!! Dankeschön

Und du hast absolut recht, es sind hier wieder viele schöne Gedichte zu finden!
Da wünscht man sich einfach nur ein wenig mehr Zeit, um in Ruhe darauf eingehen zu können..

Liebe Grüße

[Flocke]

Hallo Mohrel,

ein schönes und handfestes, ein fast schon antiromantisches Gedicht!

@ dr.Frankenstein: ich denke: besser keine Person da, wenn du die Augen öffnest, als die falsche Person! Aber das wäre ein ganz anderes Gedicht geworden!

@ alle, bes. Mohrel:
mich interessiert immer, mit welchen Mitteln funktioniert ein Gedicht, mit welchen Mitteln wird eine bestimmte Stimmung erzielt, wie wird ein Gag oder das Ende vorbereitet usw? Oft fallen mir dann Dinge auf, die so selbstverständlich scheinen, dass sie nicht hinterfragt werden.
Bei dir sind es die Paarreime, die mich sofort beim Lesen aufhorchen ließen! Nicht, dass dir irgendwelche besondere und reimende Worte eingefallen sind, sondern dass du die Paarreime, alle mit stumpfer Kadenz, als Struktur ausgewählt hast.
Lieder, insb. Kinderlieder haben Paarreime. Oft sind die Paarreime die ersten Reime, die Dichtende anwenden. Bei elend langen Familengedichten auf Hochzeits- und Todesfeiern halten sie die Spur.
Paarreime zeigen zuverlässig, schnell und deutlich an: Achtung; jetzt kommt ein Gedicht.
Aber sie werden, was ihre Kraft und Wirkung angeht - so meine ich - oft genug unterschätzt.
"Schau!", heißt es dann, "der hat immer noch nicht die Paarreimphase hinter sich gebracht."
Bei dir, so empfinde ich, unterstützen und triggern die Paarreime die Infomation, dass über etwas Phantastisches und eben nicht über die Realtät berichtet wird. Sie binden den Inhalt stark zusammen und machen darauf aufmerksam, dass hier über eine eigene Welt gespochen wird. Deswegen sind sie an dieser Stelle genau richtig. Mit ihnen wird dann am Ende der Absturz erst richtig fühlbar. PENG! Es war nur ein Traum.

Du hast dir nur männliche Kadenzen ausgewählt. Weibliche Kadenzen heißen auch "klingende" Kadenzen. Die Enden deiner Reime klingen nicht nach. Sie stoppen und begrenzen hart (stumpf) das Zeilenende. Sie führen nicht weiter, sie führen auch nicht irgendwo hin, sie schließen ab. Die Zeilen bekommen etwas monadenhaftes. Sie sind in sich (tendenziell) abgeschlossen. Sie passen gut zum Modus eines Traumes.
Stumpfe Kadenzen und Paareime bedingen so einen abgegrenzten Phantasieraum. Und wenn solch ein robuster Kasten auf den Boden knallt, dann kracht es richtig!

Liebe Grüße Flocke

[Mohrel]

Lieber Flocke,

wie schön, dass du dich mit meinen Zeilen beschäftigt hast!
Ich lese deine Kommentare zu egal welchen Gedichten immer sehr gerne, weil sie so wunderbar erklärend sind! Und manchmal siehst du Zusammenhänge, die einem beim Schreiben nicht einmal bewusst waren. Ich hoffe, das kommt jetzt nicht schleimerisch rüber.. Ich wollte dir einfach nur mal sagen, wie toll ich das finde!

Hab vielen lieben Dank dafür!!

Paarreime wirken immer so einfach, sind es (für mich) aber nicht. Kreuzreime mag ich eigentlich lieber, sie sind entspannter und bequemer und geben mehr Möglichkeiten im Satzbau um Reime zu finden, weil der Zwang kleiner ist.
Um so schöner, dass sich die Mühe mit dem Paarreim diesmal gelohnt hat!

Ich freu mich

Liebe Grüße

[Ex-Pennywise]

Moin Mohrel,
was Flocke sagt, stimmt genau. Mir fällt sowas oft gar nicht auf. Aber hier ist es wirklich so dass durch die Härte der Versenden eine Nüchternheit eintritt. Und das passt zum Text und vor Allem zum Ende und der Wendung.
Paarreime finde ich übrigens auch schwierig, weil sie schlicht wirken, wenn man keinen schönen Sprachfluss wählt.
Dir ist das hier aber gelungen. Vor Allem durch die Wendung und der Tatsache, dass es sich nur um eine Träumerei gehandelt hat.

Gruß

Pennywise