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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 12.03.2023, 09:47   #1
männlich ganter
 
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Beiträge: 2.486

Standard Pazifist

Man meint, kämpfen zu müssen

Der Mundschenk schenkte Quasselwasser
der Mundwerker Reden wurden da krasser
Sie erklärten dreist, sie wüssten Bescheid
das Ende der Kulturen sei nicht mehr weit

Richtig wollten sie sich zwar nicht festlegen
nur den einen oder anderen Gedanken hegen
Blut-Boden-Blütenträume seien heute obsolet
mit alten Kriegsgeheul sei Gräuel verweht

Da stellte ein Philosoph die subtile Frage
ob ihnen bewusst sei, die derzeitige Lage
Sie sahen sich an; einer verschluckte sich
es wurde still, keiner muckte sich

-ganter-
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Alt 12.03.2023, 12:27   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
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Beiträge: 6.721

Hallo Ganter,

für mich passen die erste Zeile und das Gedicht nicht wirklich zusammen - aber das ist wohl Absichtt?

LG DieSilbermöwe
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Alt 13.03.2023, 14:54   #3
männlich ganter
 
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Beiträge: 2.486

Liebe DieSibermöwe,

Im Zweifelsfall, ja, "Absicht".

Ernsthaft:
Zuerst war die Zeile da,
dann folgte das Gedicht

danke für Dein Hineindenken
-ganter-
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Alt 14.03.2023, 14:57   #4
weiblich Rumpelstilz
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Ort: Berlin
Beiträge: 311

Standard Pazifist

Hallo Ganter,

amüsierst du dich darüber, wenn zwei mit verschiedenen Standpunkten sich in die Haare kriegen und einer versucht den anderen von seiner Sicht zu überzeugen? Nun geht es ja hier ganz offensichtlich um den Krieg in der Ukraine. Da muss man natürlich wissen, dass beide kämpfende Seiten etwas zu verlieren haben. Russland seinen Bestand in seiner jetzigen Größe und als Großmacht (du weißt, dass die USA vorhaben, Russland zu balkanisieren), die USA kämpfen um ihre Welthegemonie. Und mittendrin die Ukraine als Ersatzmann, ohne Aussicht auf Sieg für die USA, mit vielen Menschen- und Materialverlusten. Russland ist dazu verdammt, den Krieg als Sieger weiterzuführen, während die USA im Grunde nichts zu verlieren haben, außer ihrem angekratzten Ruf, und der ist schon lange perdü in der Welt. Sie werden versuchen, in China sich zu behaupten, was aber in aller Voraussicht schiefgehen wird, und dann ist die Welthegemonie endgültig dahin. Die Frage heißt: Wollen wir eine unipolare USA- oder eine multipolare Russland-Welt? Nicht nur, aber in der Hauptsache geht es darum. Und dass die USA Russland gezwungen haben, mit militärischen Mitteln die Sache zu entscheiden, dürfte auch klar sein. Nun ist es aber so, dass die ganze Welt in diesen Krieg eingebunden ist, durch einerseits Waffenlieferungen usw. und die Drohungen für die ganze Welt, dass eine Seite sich der Atomwaffe bedienen würde. Ich selbst bin nicht der Meinung, dass das geschieht, die USA sagen dem Selenski ja bereits: Bis hierher und nicht weiter, wir haben eine größere Aufgabe vor uns namens China. RAND hat gesprochen.

Und so ähnlich spielt sich das hier im Blog ab. Ein User schreibt ein Gedicht,
bemüht, aus seiner Sicht, die eher Russland zuneigt als den USA, unter Berücksichtigung der Vorgeschichte einem gewissen Gerechtigkeitsempfinden Raum zu geben. Der Admin, der den längeren Arm hat, steht mit allen Fasern auf der US-Seite. Natürlich kommen die beiden Diskutanten zu keiner Übereinstimmung, ein Konsens wäre aus beider Sicht unangebracht.

Nun ist es so, dass in allen sozialen und auch literarischen Blogs die Geheimdienste aktiv sind, überall da, wo im Internet Menschen zusammenkommen, um sich ihre Opfer rauszufischen. Ich habe versucht, mit meinem Kommentar einen kleinen Tipp zu geben, wie er sich verhalten soll.
Hat er nicht beachtet. Das Ganze ist zu einer seitenlangen Schleuder von Argumenten ausgeartet, und wer weiß, ob das nicht das letzte Gedicht des Users war. Geklärt wurde gar nichts, aber wer ein Opfer sucht, hat es jetzt gefunden. Das hätte der Admin beachten müssen, hat er nicht getan. Rechthaberei und Besserwisserei ohne wirkliche argumentative Grundlage siegten, und das nicht beim User. Ich kann das behaupten, denn ich habe diese Diskussion verfolgt und weiß, wovon ich hier schreibe.

Wenn es um Wahrheit geht, dann muss man tatsächlich um sie kämpfen, und das nicht erst seit heute. Gewöhnlich hält man seine eigene Meinung für die entscheidende, aber die Wahrheit benötigt keine Meinungen, sie existiert objektiv, unabhängig von Meinungen. Sie existiert, egal, was man für Meinungen über sie im Kopf hat.

Aus meiner Sicht muss ich sagen, es ist ein wichtiges Gedicht, weil es eben uns alle betrifft, es geht nicht nur um die USA und nicht nur um Russland, es geht um die gesamte Weltbevölkerung.

Und nun versuchst du, Ganter, mit deinem Gedicht da irgendwie Klarheit reinzubekommen. Da muss ich dir leider sagen, das ist auch schiefgegangen.
Der Pazifismus hält sich raus aus den Kämpfen der Welt, völlig schnuppe ist ihm, ob die Wahrheit siegt, ob der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Für ihn ist wichtig, dass Ruhe herrscht im Karton. Aber es macht einen guten, menschenfreundlichen Eindruck, wenn man Frieden fordert, heute werden ersatzweise erst mal Verhandlungen gefordert, die den Konflikt weiterhin offenhalten werden, auch wenn der Krieg durch sie beendet werden sollte.
Und das Gespenst des Atomkrieges wird weiter über der Welt schweben wie das Schwert des Damokles.

So komme ich zur Meinungsfreiheit, die es angeblich in diesem Land geben soll. Die gab es nie. Es gab Freiheiten, aber nicht die Freiheit. Und dass es sie auf gar keinen Fall mehr gibt, dürfte spätestens seit Corona klar sein. Das Grundgesetz ist geduldig. Ist ja bloß ein Stück Papier, denken sich diejenigen, die die Hand drauf haben wie auf einen Schatz, den sie für sich vorbehalten wollen.

Das ist meine Sicht, sowohl auf dein Gedicht, Ganter, als auch zu dem, was dich dieses Gedicht ganz offensichtlich schreiben ließ.

Herzlichen Gruß, Rumpelstilz
Rumpelstilz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2023, 18:21   #5
männlich ganter
 
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Beiträge: 2.486

Hallo Rumpelstilz,

ich nehme Dir nicht übel, dass Du mein Gedicht als Vehikel benutzt, um Deine politische Sichtweise auszubreiten.

Zur Abgrenzung die Klarstellung, dass es in meinem Text darum geht, dass oft bewegende Ereignisse an „Stammtischen“ erörtert werden. Also Meinungen, die wegen fehlender oder gezielt falscher Informationen sich im „Volk“ bilden.

Friede!
-ganter-
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2023, 22:25   #6
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.111

Da bekommt Gehírnwäsche ein neues Etikett.

Aber zum Gedicht:

Ich dachte sofort am einen Stammtisch. Aber ist der Austausch an einem Stammtisch per se verwerflich? Sagte nicht Luther, man müsse dem Volk aufs Maul schauen?

Man könnte ja mal zuhören und trotzdem eine eigene Meinung haben.

Sorry, dass dein Stammtisch-Gedicht für Propganda missbraucht wurde. Und Trommwirbel dafür, dass du es gemerkt hast.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2023, 00:04   #7
Ex-Pennywise
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Dabei seit: 12/2020
Beiträge: 599

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Da bekommt Gehírnwäsche ein neues Etikett.
Es ist in seiner Absurdität sogar regelrecht beängstigend. Aber gut... Gute Reaktion von Ganter.

Zum Gedicht:
Der Stammtisch wurde heutzutage ja fast vollständig durch die sozialen Medien ersetzt. Der Stammtisch war allerdings ein stückweit harmloser und irgendwie auch ehrlicher.
Es wurde auch nicht in so großem Stil Unsinn verbreitet.
Ich mag Deinen Text. Bin zwar manchmal etwas aus dem Rhythmus gekommen, aber ich glaube, das kann heute auch an mir liegen. Die Message ist jedenfalls gut verpackt.

Gruß

Pennywise
Ex-Pennywise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2023, 10:52   #8
männlich ganter
 
Benutzerbild von ganter
 
Dabei seit: 04/2015
Beiträge: 2.486

Guten Morgen Ilka und Pennywise,

danke für Eure Rückmeldungen!

Stammtisch hatte ich in Anführungszeichen gesetzt, weil er für eine Allgemeinstimmung stehen soll. Die begegnet mir in flüchtigen Gesprächen. Daraus schließe ich, dass Medien zum Glück nicht die alleinigen Meinungsmacher sind.

Herzliche Grüße
-ganter-
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